Lostag
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Lostage (auch: Lurtage) sind feststehende Tage im Kalender, die nach altem Volksglauben Vorhersagen über die Wetterverhältnisse der folgenden Wochen und Monate ermöglichen, den günstigsten Zeitpunkt verschiedener landwirtschaftlicher Tätigkeiten (z.B. Aussaat) bestimmen bzw. Prognosen über die Ernte erlauben.
Der Ausdruck "Lostag" leitet sich von der alten Bedeutung des Wortes Los (Schicksal, Weissagung) ab. Lostage sind häufig in Bauernregeln verewigt. Oft orientierte man sich bei der Festlegung der Lostage an den Namenstagen katholischer Heiliger, da diese in Zeiten, als die meisten Menschen keinen Kalender besaßen, eine Orientierung boten.
Die Wahrscheinlichkeiten, dass die oft mehrere Wochen in der Zukunft liegenden Prognosen der Lostage eintreffen, liegen zwischen 60 und 90 Prozent (Quellen: Brockhaus und Wetterstation Göttingen). (Zum Vergleich: Meteorologische Berechnungen erreichen lediglich über sechs Tage Trefferquoten von über 50 Prozent.) Die Erklärung für die hohe Treffsicherheit der Lostage, die weit über der von Zufallstreffern liegt, liefern die Großwetterlagen, die sich bereits früh abzeichnen bzw. mit hoher Wahrscheinlichkeit jährlich wiederkehren (vgl. Singularität). Die Lostage zeigen lediglich statistische Zusammenhänge auf; selbstverständlich orientiert sich das Wetter nicht an den Lostagen, es besteht kein kausaler Zusammenhang.
[Bearbeiten] Beispiele
Bezeichnung | Datum | Bedeutung |
---|---|---|
Lichtmess | 2. Februar | Wird dieser Tag sonnig, gibt es im Februar und März eine erhöhte Anzahl von Frosttagen (Treffsicherheit: 67 %). |
Gregor | 12. März | „Gregor zeigt dem Bauern an, ob er im Felde säen kann.“ |
Siebenschläfer | 27. Juni | Das Wetter an diesem Tag zeigt die Wetterlage der nächsten sieben Wochen bzw. des Sommers an (Treffsicherheit: 60 bis 70 %). |
Beispiele einiger Lostage und deren Bedeutung