Singularität (Meteorologie)
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Begriff Singularität (lat. singularis: einzeln, einzigartig) bezeichnet in der Meteorologie sogenannte Witterungsregelfälle. Das sind Wetterlagen, die zu bestimmten Zeitabschnitten im Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit auftreten. Die Ursache dieser Regelmäßigkeit ist der zyklische Verlauf des Sonnenstandes und der damit verbundenen Temperaturänderungen.
Im engeren Sinne handelt es sich bei Singularitäten nur um solche regelmäßig auftretenden Wettererscheinungen, die für die entsprechende Jahreszeit untypisch und damit einzigartig ("singulär") sind.
[Bearbeiten] Beispiele
Bekannte Singularitäten des europäischen Klimas sind:
Bezeichnung | Zeitraum | Charakteristik |
---|---|---|
Märzwinter | Mitte März | Kälteeinbruch |
Eisheilige | 11.-15.05. | Kälteeinbruch |
Schafskälte | 10.-12.06. bzw. Mitte Juni | Kälteeinbruch |
Hundstage | 24.07.-23.08. | Hitzeperiode |
Altweibersommer | zweite Septemberhälfte | Wärme- und Trockenperiode |
Weihnachtstauwetter | 24.-29.12. | Wärmeeinbruch |
Beispiele für Singularitäten des europäischen Klimas
Bei den Datumsangaben alter Beobachtungen ist wichtig zu berücksichtigen, dass Papst Gregor XIII. zwar den Gregorianischen Kalender schon 1582 einführte, in den nichtkatholischen Gebieten Nord- und Mitteleuropas aber erst zwischen 1700 und 1752 flächendeckend auf die neue Zeitrechnung umgestellt wurde. Bei dieser Umstellung wurde z.B. in England der September 1752 um 11 Tage verkürzt (auf den 2. September folgte unmittelbar der 14.). Da sich das Datum beispielsweise der Eisheiligen (11.-15. Mai) nicht geändert hat, finden sie nach altem Kalender also eigentlich erst zwölf Tage später statt, also vom 23.-27. Mai. Fraglich ist jedoch, welche der Beobachtungen vor und welche nach der Kalenderreform gemacht wurden.