Love Like Blood
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Love Like Blood | |
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Gründungsjahr | 1988 |
Genre | Gothic Rock (1988-1994) Gothic Metal (1995-2001) |
Website | www.love-like-blood.com |
Aktuelle Besetzung | |
Gesang | Jörg "Yorck" Eysel |
Gitarre | Timo Deininger |
Gitarre | Alex Schädler |
Bass | Gunnar Eysel |
Schlagzeug | Al Sauer |
Weitere Informationen | |
Gründungsmitglieder | Peter Büchele, Gunnar Eysel, Jochen Schmid, Pedrag "Gonzo" Vulin |
Love Like Blood ist eine Band, die 1988 in Geislingen an der Steige gegründet wurde. Stilistisch ließ sich die Band zunächst dem Gothic Rock zuordnen, was durch die klangliche Nähe zu Bands wie The Sisters of Mercy oder Fields of the Nephilim unterstrichen wurde. In der Mitte der 1990er Jahre erfolgte mit dem vierten Werk „Exposure“ ein stilistischer Wechsel in Richtung Gothic Metal. Dennoch gilt die Band durch ihre frühen Veröffentlichungen auch heute noch als einer der bedeutendsten Vertreter des Gothic Rock in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Bandgeschichte
[Bearbeiten] Die frühen Jahre
Mit der Intention, die Hits ihrer Lieblingsbands (unter anderem U2) nachzuspielen, formierten im Jahr 1988 einige Schulfreunde die Band Love Like Blood, deren Name auf einen Song der englischen Post-Punk-Formation Killing Joke zurückgeht. Zur Urbesetzung gehörten Gunnar Eysel (Bass), Peter Büchele (Gitarre), Jochen Schmid (Schlagzeug) und Pedrag 'Gonzo' Vulin (Gesang). Auf früheren Demo-Aufnahmen orientierte sich der Gesang 'Gonzo' Vulins stark an der Stimme von Ian Curtis, dem Sänger der englischen Band Joy Division.
Pedrag 'Gonzo' Vulin verließ jedoch aufgrund von Dienstverpflichtungen in seinem Heimatland (damals Jugoslawien) die Band und wurde durch Jörg 'Yorck' Eysel ersetzt. Im Jahr 1989 erschien auf dem band-eigenen Label Deathwish Office die 4-Track Debüt-EP „Sinister Dawn“. Das Profil der Band wird entschieden auf die charismatische Erscheinung des Sängers Yorck reduziert. Prägend für den Sound der Band ist Yorck's Gesangsstil, der sich an Vorbildern wie Andrew Eldritch (The Sisters of Mercy) und Carl McCoy (Fields of the Nephilim) orientiert. Ihre Popularität förderte die Band in dieser Zeit selbst durch eine hohe Bühnenpräsenz (unter anderem durch Konzerttourneen und Festivalauftritten mit Bands wie The Rose of Avalanche, Arts and Decay und Girls under Glass).
1990 erschien die LP „Flags Of Revolution“, die aufgrund der positiven Bewertung durch die Musikpresse schnell hohe Verkaufszahlen erreichte und in einigen Alternative-Charts auf den ersten zehn Plätzen zu finden war. Vor der im Herbst 1990 geplanten Promotiontournee stieg Gitarrist Peter Büchele aus und wurde durch Stephen Noschilla (Gitarre, Keyboards) ersetzt. Im Oktober und November desselben Jahres gingen Love Like Blood auf Deutschland-Tournee. Eine für Dezember 1990 vorgesehene Beteiligung bei einer Festivalreihe des Musikmagazins Zillo musste jedoch aufgrund einer Verletzung des Schlagzeugers abgesagt werden.
Ende Januar 1991 nahm die Band die Mini-LP „Ecstasy“ auf. Dabei wagte sich die Band zum ersten Mal an die Interpretation eines Stückes von einem anderen Künstler. Die Musiker entschieden sich, „Angie“ von den Rolling Stones zu covern. Auf der im Frühjahr folgenden „Ecstasy“-Tour wurde als weiteres Bandmitglied der Gitarrist Hans-Jörg 'Ali' Greiner aufgenommen. Anschließend gaben Love Like Blood Konzerte mit Künstlern wie Red Lorry Yellow Lorry, M. Walking on the Water und Das Ich. Nach der Tournee stellten sie die Stücke „Kiss And Tell“ und „Isolation“ als Demo-Version fertig, um bei der Plattenindustrie vorstellig zu werden.
Im Sommer 1991 verließen Stephen Noschilla und Ali Greiner die Band. Sie wurden durch Mark Wheeler (Gitarre) ersetzt, mit dem Love Like Blood 1992 zunächst die Maxi-CD „Kiss and Tell“ und dann das Album „An Irony of Fate“ einspielte, das als das bisher innovativste Werk der Band angesehen wird. „An Irony of Fate“ erschien als erste Veröffentlichung nicht mehr auf dem eigenen Label Deathwish Office, sondern wurde bei Rebel Records / SPV veröffentlicht. Im Jahr 1994 spielte die Band das Album „Odyssee“ ein, auf dem die Musiker einen stilistischen Abstecher in den Bereich der Techno-Musik unternahmen. Als weitere Coverversion wurde das Stück „Epitaph“ der Band King Crimson ausgewählt. Kurz nach der Veröffentlichung des Werkes verließ Mark Wheeler aufgrund bandinterner Streitigkeiten die Band. Nachfolger Mark Wheelers wurde Colin Hughes (Gitarre). Mit ihm nahm die Band die Single „Flood of Love“ auf, die eine Coverversion des David-Bowie-Titels „Heroes“ enthält.
[Bearbeiten] Hinwendung zum Gothic Metal
1995 folgte das Album „Exposure“, auf dem die Musiker eine deutliche Hinwendung zum Gothic Metal vollzogen.
Zu Beginn des Jahres 1996 trat eine Zäsur in der Geschichte der Band ein. Eine für diesen Zeitpunkt geplante längere Europatournee der Band wurde ohne Angabe von Gründen abgesagt. Musiker und Management gaben keinerlei Statements ab, was in Fankreisen und bei der Musikpresse zu Spekulationen über eine Auflösung der Band führte. Erst das Erscheinen der zwar 1995 aufgenommenen, aber erst 1997 veröffentlichten Maxi-CD „Taste of Damocles“ widerlegte diese Spekulationen. Die Band selbst war nun definitiv auf ein Projekt der Eysel-Brüder reduziert. Colin Hughes (Gitarre) sowie das Gründungsmitglied Jochen 'Joxx' Schmid (Schlagzeug) waren nicht mehr als Musiker vertreten.
1998 feierte die Band ihr zehnjäriges Bestehen mit der Veröffentlichung einer speziellen EP mit dem Titel „The Love Like Blood EP“, auf der als Coverversion das den Bandnamen gebende Stück der Band Killing Joke aufgenommen wurde. Ferner wechselte die Band die Plattenfirma und veröffentlichte ab diesem Zeitpunkt ihre Werke beim Plattenlabel Hall of Sermon des Musikers Tilo Wolff (Lacrimosa). Im selben Jahr noch folgte das Album „Snakekiller“, auf dem die Eysel-Brüder, wie schon bei der vorhergehenden Produktion, von zahlreichen Musikern aus der Szene unterstützt wurden. Unter anderem waren bei diesen Aufnahmen die Schlagzeuger AC (Lacrimosa) und Ed Warby (Gorefest) sowie der Gitarrist Frank Schwer von Silke Bischoff (seit 2002 firmiert die Band unter dem Namen 18 Summers) vertreten. Als Produzenten konnte man den schon mit Bands wie Pain, Hypocrisy und Lock Up arbeitenden Peter Tägtren gewinnen.
Im Jahr 2000 wurde in England das Album „Enslaved + Condemned“ aufgenommen, auf dem sich die Musiker wieder als Band präsentierten. Mit den Eysel-Brüdern musizierten ab diesem Zeitpunkt Timo Deininger (Gitarre), Alex Schädler (Gitarre) und Al Sauer (Schlagzeug). 2001 wagten sich die Musiker an ein für sie besonderes Projekt. Auf dem Album „Chronology of a Love Affair“ wurden 16 Stücke verschiedener Bands aus 2 Jahrzehnten Gothic-Musik neu interpretiert.
[Bearbeiten] Literatur
- Peter Matzke, Tobias Seeliger (Hrsg.): Das Gothic- und Dark Wave Lexikon; Erweiterte Neuausgabe; Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 2003; ISBN 3-89602-522-8
- Christian Graf: Rocklexikon Deutschland; Schwarzkopf&Schwarzkopf, Berlin 2002; ISBN 3-89602-273-3
[Bearbeiten] Diskografie
[Bearbeiten] Alben
- 1989: Flags of Revolution
- 1992: An Irony of Fate
- 1992: Sinister Dawn / Ecstasy
- 1994: Odyssee
- 1995: Exposure
- 1998: Snakekiller
- 2000: Enslaved + Condemned
- 2001: Chronology of a Love Affair
[Bearbeiten] Singles, EPs
- 1989: Sinister Dawn
- 1991: Ecstasy
- 1992: Kiss & Tell
- 1992: Demimondes
- 1993: Flood of Love
- 1993: Heroes
- 1993: Stormy Visions
- 1997: Taste of Damocles
- 1998: The Love Like Blood EP
- 2000: Love Kills