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Luang Prabang

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Basisdaten
Klimadiagramm Luang Prabang
Klimadiagramm Luang Prabang
Lage von Luang Prabang in Laos
Lage von Luang Prabang in Laos

Luang Prabang (auch Louangphrabang) ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz im bergigen Norden von Laos und alte Königsstadt. Die Einwohnerzahl ist 47.510 (Stand 2005).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Lage und Bedeutung

Karte Luang Prabang
Karte Luang Prabang

Das historische Zentrum der Stadt liegt im Schutz der Spornlage zwischen Mekong und seinem Nebenfluss Nam Khan auf 300 m ü.NN. Sie ist ein Handelszentrum für Reis, Kautschuk und Teakholz. Außerdem werden handwerkliche Produkte (Holzarbeiten, Textilien, Papier) hergestellt.

[Bearbeiten] Verkehr

[Bearbeiten] Flughafen

Luang Prabang besitzt einen internationalen Flughafen (ca. 3 km nordöstlich der Stadt), der von Vientiane, Bangkok und Sukothai sowie Siem Reap angeflogen und vor allem von Touristen frequentiert wird.

[Bearbeiten] Straßen

Über die asphaltierte Nationalstrasse NH-13 ist die Stadt via Vang Vieng angebunden mit Vientiane. Eine Verlängerung der NH-13 bis an die laotisch-chinesische Grenze führt nicht durch Luang Prabang, sondern über eine Umgehung um die Stadt herum. Von den zu erwartenden Impulsen des Handels mit China wird Luang Prabang dennoch erheblich profitieren.

[Bearbeiten] Geschichte

Die Stadtgeschichte Luang Prabangs ist untrennbar mit der Entstehungsgeschichte von Laos verknüpft. Der politische Niedergang von Sukothai in Nord-Thailand (1345) und die Verlagerung des politischen Zentrums von Siam nach Ayutthaya (1349) beschleunigt auch die Notwendigkeit eines politischen Einigungsprozesses östlich des Mekong. 1365 wird allg. als Gründungsjahr von Lan Xang (dem Land der Millionen Elefanten) unter Fa Ngum genannt. Als Vasall des Khmer-Reiches hatte Fa Ngum die Buddhastatue Pha Bang als Krönungsgabe aus Angkor erhalten. Diese wird in Luang Prabang, zwischen 1354 und 1560 Hauptstadt des Königreiches Lan Xang, als heilige Statue mit herrschaftslegitimatorischer Funktion verehrt.

Blick über Luang Prabang vom Mount Phou Si
Blick über Luang Prabang vom Mount Phou Si
Luangphabang vom rechten Mekongufer aus gesehen (Panoramamontage)
Luangphabang vom rechten Mekongufer aus gesehen (Panoramamontage)

Unter dem Lao-König Setthatirat werden in Luang Prabang im 16. Jahrhundert viele buddhistische Klöster errichtet. Im Zuge der buddhistischen Missionierung entsteht u.a. der Wat Pasman an der Stelle des heutigen Wat That Luang als ältestes sakrales Gebäude der Stadt. Einen erheblichen Machtverlust bedeutet für Luang Prabang die Verlegung der Hauptstadt nach Vientiane, die König Setthatirath 1560 aus Angst vor Angriffen aus Burma veranlasst. Dennoch bleibt Luang Prabang kultureller Mittelpunkt des Landes. Über drei Jahrhunderte wird Luang Prabang fortan Spielball im Kampf zwischen Thai und Burmesen um die politische Vormachtstellung zwischen Irrawaddy und Mekong, in dessen Folge die Stadt wiederholt zerstört wird. 1700 zerfällt Laos schließlich in drei Teile: Luang Prabang, Vientiane und Champassak.

[Bearbeiten] Französische Kolonialzeit: 1893-1953

Erste Berichte über Luang Prabang (Henri Mouhot 1861, Louis Delaporte 1867, Auguste Pavie 1886) erreichen Europa Mitte des 19. Jahrhunderts. Laos gerät ins Fadenkreuz der machtpolitischer Rivalität zwischen Frankreich und England. Frankreich hofft, den Mekong flussaufwärts fahrend, nach Südchina gelangen zu können, doch erweist sich der Mekong als nicht durchgängig schiffbar. Dennoch sind die Franzosen an einer politischen Kontrolle von Laos als strategischer Absicherung ihrer Kolonie Vietnam interessiert. Geschickt taktierend nutzt Frankreich die Bedrängnis, in der sich die Laoten angesichts der Überfälle durch chinesische Banden 1887 befinden und erklärt die Region von Luang Prabang kurzerhand zum Protektorat ihrer Kolonie union d’ indochine (1893 - 1954). Von wirtschaftlicher Bedeutung ist Laos für Frankreich, ganz im Gegensatz zu Vietnam, jedoch nicht. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts wird Laos und damit auch Luang Prabang stark von kulturellen und architektonischen Einflüssen der Kolonialmacht Frankreich geprägt. Noch vor der verheerenden Niederlage Frankreichs bei Dien Bien Phu 1954 wird Laos 1953 die politische Unabhängigkeit gewährt.

[Bearbeiten] Indochina-Krieg: 1962-1975

Trotz der Internationalen Laos-Konferenz in Genf 1962, auf der dem Land die Neutralität zugestanden wird, erfolgt im Indochina-Krieg der militärische Nachschub für den Vietcong in Süd-Vietnam auf dem Ho-Tschi-Minh-Pfad über laotisches Territorium. Schwere Bombardierungen seitens der US-Luftwaffe sind die Folge. Die Stadt Luang Prabang bleibt von den Kampfhandlungen weitgehend verschont, obwohl sich Einheiten der kommunistischen Pathet Lao-Organisation nördlich der Stadt im Gebiet der Pak Ou-Höhlen verschanzt haben. 1975 erobern kommunistische Einheiten die Stadt.

[Bearbeiten] Entwicklung seit 1975

Der letzte laotische König Sisavang Vatthana, der bis 1975 in Luang Prabang residiert hatte, wird mit seiner Frau und dem Kronprinzen in ein politisches Umerziehungslager deportiert. Dort kommt die Königsfamilie (vermutlich 1984) aus bislang ungeklärten Umständen ums Leben. Mit der Machtübernahme der Pathet Lao kommt es auch in Luang Prabang zum Exodus regimefeindlicher Laoten (landesweit rd. 300.000!). Die Stadt Luang Prabang fällt in einen "Dornröschen-Schlaf".

Mit der wirtschaftlichen Liberalisierung, insbesondere der Privatisierung des Tourismus (1991), wird die kulturhistorische Bedeutung von Luang Prabang erkannt und verstärkt vermarktet. 1995 wird Luang Prabang zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. 32 buddhistische Klöster sowie die gesamte französische Kolonialarchitektur in der Stadt werden unter Denkmalschutz gestellt und seitdem restauriert. Eine restriktive Stadtplanung soll zudem Verstösse gegen den kunsthistorisch einzigartigen Charakter des Stadtzentrums verhindern. 2003 besuchen 78.000 ausländische Touristen Luang Prabang.

== Sehenswürdigkeiten ==Der Luang Prabang ist nicht nur eine Stadt sondern auch ein sehr schönes Gebäude. Man kann ihn in Urlaubs-Saisons mit einugen Reisegruppen besichtigen.

[Bearbeiten] Stadt Luang Prabang

Halle für den Pha Bang-Buddha in der Königliche Residenz in Luang Prabang
Halle für den Pha Bang-Buddha in der Königliche Residenz in Luang Prabang
  • Königspalast (Ho Kham), jetzt Nationalmuseum - unter anderem zu besichtigen: Thron der Herrscher der Lan Tschang-Periode, religiöse Schätze.
  • Vat Xienthong (auch Wat Xieng Thong) - Tempelanlage aus dem 16. Jahrhundert, am Mekong gelegen.
  • Vat Visounarath (auch Wat Visoun, Wat Visounarath) ist eine an der südöstlichen Seite des Phousi-Berges gelegene Tempelanlage. König Visounarath gründete 1512 das Kloster, das 1887 durch chinesische Horden zerstört wurde. Der Großteil der Anlage wurde im 20. Jahrhundert wieder aufgebaut. Der Sim (laotische Bezeichnung für das Hauptgebäude eines Wat) aus 1898 enthält Fenstersäulen im Khmer-Stil. Im Inneren befindet sich seit 1942 ein Museum mit zahlreichen Buddhastatuen insbesondere in der für Luang Prabang typischen Regenanrufungsgeste (stehend mit parallel zum Körper nach unten zeigenden, überlangen Armen).
  • That Makmo (Wassermelonen-Stupa): auf dem Gelände des Vat Visounarath gelegen. Der Name leitet sich von seiner halbrunden Spitze ab. Gestiftet von Phantin Xieng, Gemahlin von König Visounarath, im Jahr 1504, wurde die Stupa 1932 wieder aufgebaut, wobei die kostbaren Beigaben in den Königspalast überführt wurden.
  • Berg Phousi (130 m Höhe, 328 Stufen): topographischer Akzent und spirituelles Zentrum gegenüber des Königspalastes mit herrlicher Aussicht auf das Stadtgebiet, den Mekong sowie die bewaldete Berglandschaft der Umgebung.
  • Nachtmarkt am Fuße des Phousi-Berges. Dort werden täglich ab 18 Uhr Textilien, Souvenirs und Lebensmittel angeboten. Auch ohne Kaufabsichten ist der Nachtmarkt einen stimmungsvollen Spaziergang wert.
  • Phimai (Neujahrs-)-Fest: im Monat April eines der eindrucksvollsten buddhistischen Feste in Festland-Südostasien!

[Bearbeiten] Außerhalb von Luang Prabang

  • Pak Ou-Kalksteinhöhlen direkt an den Uferklippen des Mekong, ca. 25 km nördlich von Luang Prabang, mit atemberaubender Aussicht. Hier wurden während des Indochina-Krieges private Buddhastatuen der Bevölkerung vor Plünderungen in Sicherheit gebracht. Hunderte davon, in verschiedensten Grössen, sind heute noch in den beiden Höhlen zu besichtigen.
  • Kuang-Si-Wasserfall: eindrucksvoll ca. 45 Minuten per Tuk-Tuk entfernt gelegen (1$ Eintritt).
  • Tat Se Wasserfall: der kleinere, aber weiterläufigere und nähergelegene Wasserfall der Umgebung. Ideal zum Schwimmen und für einen kleinen Spaziergang durch den Urwald.
  • Grabmal von Henri Mouhot mehrere Kilometer außerhalb der Stadt. Mouhot verstarb in Luang Prabang 1861 an den Folgen der Malaria. Sein Grab wurde erst 1990 im Dschungel wiederentdeckt.

[Bearbeiten] Literatur

  • Berger, H.G. (2000): Het Bun Dai Bun - Laos, Sacred Rituals of Luang Prabang, ISBN 1903391024.
  • Engelmann, F. u. T. Renaut (1997): Luang Prabang - Capitals of Legends Series. Paris. ISBN 2911589157.
  • Gosling, B. (1996): Old Luang Prabang. Oxford. ISBN 983-56-0006-6.
  • Hagmüller, G. u. E. Lind (1994): Cultural Institutions in Laos: The Royal Palace of Luang Prabang - General Condition, Conservation and Restoration Needs vol. 2 (NIAS Reports), ISBN 8787062410.
  • Phimphisane, H. (1996): Problem Settlement Techniques, Luang Prabang.
  • Sing, Phia (2000): Traditional Recipes of Laos. 124 Authentic and Traditional Recipes from the Royal Palace of Luang Prabang. ISBN 0907325025.
  • UNESCO (2004): Tourism and Heritage Site Management - Luang Prabang, Lao PDR, Bangkok. ISBN 92-9223-033-6.

[Bearbeiten] Weblinks

Koordinaten: 19° 53' 35" N, 102° 8' 17" O

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