Lungenödem
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Lungenödem ist eine spezielle Form eines Ödems, bei der Flüssigkeit aus den Kapillargefäßen in die Lunge austritt. Als Symptome treten Atemnot, brodelnde Atemgeräusche und/oder ein schaumiger Auswurf auf. Lungenödeme unterscheidet man je nach Ursache in Permeabilitätsödeme (ARDS, toxisches Lungenödem) und hydrostatische Lungenödeme (kardiales Ödem, Höhenödem). Formal wird die Permeabiltät (der Wasserfluss über die Gefäßwand) durch die Starling-Gleichung beschrieben.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Permeabilitätsödem
Das Akute Lungenversagen (engl. Acute Respiratory distress syndrome, ARDS) entsteht als Folge einer erhöhten vaskulären Permeabilität, entweder aufgrund von Entzündungsvorgängen oder aufgrund von Giften (Toxisches Lungenödem). Klinisch wird ARDS definiert durch typische Verschattungen im Röntgenbild, Hypoxämie, Ausschluss eines kardialen Ödems und seinen akuten Beginn.
Häufige Ursachen für das ARDS sind Sepsis, Polytrauma, Aspiration des Mageninhaltes oder schwere Verbrennungen. Auch das kürzlich aufgetretene SARS-Virus führt zum klinischen Bild des ARDS. ARDS tritt häufig im Zusammenhang mit dem Ausfall weiterer Organe auf (Multiorganversagen). Die Mortalität von ARDS liegt immer noch bei etwa 50 %.
[Bearbeiten] Kardiales Lungenödem
Das kardiale Lungenödem entsteht bei akutem Linksherzversagen. Ursache des Versagens des linken Herzens ist meistens eine akute Dekompensation bei chronischer Herzinsuffizienz, bei der das Herz aufgrund einer Schwäche den Blutrückfluss aus der Lunge nicht mehr bewältigen kann. Es kommt zu einem Rückstau in die Lunge und - wegen des dadurch erhöhten Druckes - zu einem Austreten von Flüssigkeit in das Lungengewebe. Oft atmen die Patienten keuchend (Asthma cardiale), sind unruhig und haben Erstickungsängste. Gewöhnlich besteht eine ausgeprägte Zyanose.
Ein akutes Lungenödem bei Linksherzinsuffizienz ist ein medizinischer Notfall, der unbehandelt zum Atemstillstand und damit in Minuten zum Tod des Patienten führen kann.
Behandelt wird notfallmäßig mit Oberkörperhochlagerung, Sauerstoffgabe und Druckbeatmung, Katecholaminen, Nitroglyzerin und Diuretika / forcierter Diuerese. Alarmierung von Rettungsdienst und Notarzt.
[Bearbeiten] Lungenödem bei Höhenkrankheit
Ein Höhenlungenödem (HAPE) kann bei der Höhenkrankheit auftreten und entsteht durch einen erhöhten pulmonal-arteriellen Druck als Folge der Hypoxie. Gewöhnlich entwickelt es sich ein bis drei Tage nach einem schnellen Aufstieg auf über 2.700 m. Symptome sind Atemnot, Reizhusten mit schaumigem oder blutigem Ausfluss, Zyanose, Schwäche, in späteren Stadien Koma.
Therapie ist der sofortige Abstieg.
[Bearbeiten] Siehe auch
- Artikel Kerley-Linie zur Radiologischen Diagnostik
[Bearbeiten] Weblinks
- Artikel Lungenödem bei der PflegeWiki.de
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen! |