Lupinen
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Lupinen | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lupinus | ||||||||||||
Die Lupine (Lupinus) oder Wolfsbohne (ahd. luvina, zu lat. lupus = Wolf) gehört zur Pflanzengattung der Schmetterlingsblütler (Faboideae), die ihrerseits eine Unterfamilie der äußerst artenreichen Hülsenfrüchtler (Fabaceae oder Leguminosae) darstellen. Verwandte Arten sind etwa Erbse, Kichererbse und Erdnuss.
In Mitteleuropa trifft man die Vielblatt-Lupine (Lupinus polyphyllus) am häufigsten an. Die ursprünglich aus Nordamerika stammende Art wurde 1829 in Europa eingeführt, in Deutschland wurden sie erstmals 1890 in Bayern gesichtet. Die neophytische (= gebietsfremde) Pflanze wächst bevorzugt an Böschungen von Straßen und Eisenbahnen, an Waldrändern, Lichtungen und ist auch eine beliebte Gartenpflanze. Lupinen reichern den Boden mit Stickstoff an, was in der Landwirtschaft erwünscht sein kann, jedoch an neu besiedelten Orten häufig zu nachhaltigen und damit problematischen Vegetationsveränderungen führt. Die Stickstoffbindung erfolgt mittels Knöllchenbakterien an den bis zu 1,5 Meter langen Wurzeln. Die Symbionten binden den Stickstoff aus der Luft und lösen zudem einen Teil des Phosphats im Boden.
Aus den gerösteten Früchten der Lupine kann ein kaffeeähnliches Getränk gewonnen werden. Durch den Zuchtfortschritt werden heute in Mitteleuropa zunehmend alkaloidarme Süßlupinen angebaut. Wegen der hohen Eiweißqualität der Körnerfrüchte ersetzen diese importiertes Soja als Viehfutter und ein Tofu-ähnliches Produkt (Lopino) wird für die menschliche Ernährung hergestellt. Eingelegte Lupinenkerne (it. Lupini, pt. Tremoços) sind in Südeuropa ein beliebter Bier-Snack in Gaststätten. Lupinenmehl wird zunehmend in der Lebensmittelindustrie eingesetzt. Allergische Reaktionen gegen Lupinen sind möglich.
Pflanzenkrankheiten wie Anthraknose setzen dem Anbau von Lupinen enge Grenzen und führen in aller Regel zu weiten Fruchtfolgen.
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[Bearbeiten] Arten (Auswahl)
Weltweit gibt es - je nach Quelle - 100 bis 200 Arten: der Brockhaus geht von etwa 200 Arten aus, dagegen das Bundesamt für Naturschutz nur von 100 Arten, davon "88 Arten in Nordamerika (Untergattung Platycarpos[1]), sowie 12 rund um das Mittelmeer und in Afrika" [2] - Untergattung Lupinus.
- Lupinen (Lupinus)
- Gelbe Lupine (L. luteus): bevorzugt sandige, kalkfreie Böden
- Blaue Lupine, auch Schmalblättrige L. (L. angustifolius): bevorzugt sandige Lehme
- Weiße Lupine (L. albus): bevorzugt sandige, kalkarme Lehm- und Lössböden
- Vielblatt-Lupine (L. polyphyllus)
- Anden-Lupine (L. mutabilis), Nahrungspflanze aus Peru (chocho, tarwi)
[Bearbeiten] Galerie
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Lupins
- Lupinen als Nahrungsmittel
- Lupinen - Das Soja des Nordens
- http://www.plantnames.unimelb.edu.au/Sorting/Lupinus.html Synonyme
Commons: Lupinen – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |