Mainberg
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Mainberg ist ein Ortsteil der Großgemeinde Schonungen in Bayern.
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[Bearbeiten] Geographie
Das Kirchdorf Mainberg liegt etwa 3 km östlich von Schweinfurt auf einer Höhe von 215 m ü. NN und hat 710 Einwohner (Stand: 02. Juli 2006). Mainberg wird nur durch die Mainwiesen, die B 26 und die Eisenbahnstrecke Schweinfurt-Bamberg vom Main getrennt, was in der Vergangenheit schon zu diversen Hochwassern im Ortskern geführt hat. Der alte Ortskern liegt in einem kleinen Tal rechtwinklig zum Main. In neuerer Zeit wurde auch die Hanglage entlang der B 26 in Richtung Schweinfurt bebaut. Zwischen Schweinfurt, Mainberg und Schonungen zieht sich nördlich des Mains eine steile Hanglage, welche vor allem am Ortsausgang Schweinfurt, sowie zum großen Teil östlich von Mainberg zum Weinanbau genutzt wird. Das Ortsbild ist geprägt von einem alten Siedlungskern mit Fachwerkhäusern und dem Schloss.
[Bearbeiten] Geschichte
Mainberg wird erstmalig urkundlich bei einem Geschäftsvorgang mit der Stadt Schweinfurt im Jahr 1245 erwähnt. Die Besiedelung muss aber wesentlich früher erfolgt sein, da mehrere Gruppen von Gräbern aus der Hallstattzeit gefunden worden sind. Über dem Dorf liegt das Schloss Mainberg. Wilhelm Sattler, der Erfinder des Schweinfurter Grün nutzte das Schloss als Produktionsstätte. Vor dem 2. Weltkrieg residierte die Familie Sachs, bekannt durch die Firma Fichtel & Sachs im Schloss, unter anderem wurde Gunter Sachs 1932 hier geboren. Heute dient das Schloss als Ausflugsziel und Veranstaltungsort für Feste und Feiern wie z. B. Hochzeiten.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Schloss Mainberg
Schloss Mainberg war ursprünglich nur eine Schutz- und Trutzstätte in Form eines Turmes, der noch heute steht. Schätzungen zufolge wurde er in den Jahren 900-1000 n. Chr. erbaut. Zu dieser Zeit ist noch von der Burg Mainberg die Rede. Nach etlichen Erweiterungen wird es erst ab 1394 als Schloss bezeichnet. In den Jahren 1480-1486 ließ die Gräfin Margarete von Henneberg durch den Heidelberger Baumeister Philipp von Hoestätt das Schloss in seiner heutigen Form mit den drei Giebeln erweitern.
Schloss Mainberg wurde erstmals 1245 erwähnt und war im Besitz des Grafen von Wildberg, im Jahr 1305 gehörte es dem Grafen von Henneberg. Im Bauernkrieg 1525 wurde es teilweise zerstört. 1542 kam Mainberg mit dem gesamten Amt gleichen Namens an den Bischof von Würzburg. Nach der Säkularisation wechselten die Besitzer mehrfach. Im Laufe der Zeit erfuhr die Burg viele An- und Umbauten, bis das Schloss seine heutige Gestalt erhielt. Schloss Mainberg war der Verwaltungssitz für das hennebergische, später würzburgische Amt Mainberg. Im Schutze der alten Burg entstand die Siedlung, auf die der Burgname übertragen wurde, enggedrängt zwischen Fluss und Berghang und im engen, eingeschnittenen Meerbachtal, das dort in den Main mündet. Seit 1982 befindet sich das Schloss in privater Hand.
[Bearbeiten] Gasthaus „Zum Schwarzen Adler“
Schon Anfang des 14. Jahrhunderts wurde das Haus am Fuße des Schlosses Mainberg erbaut. Die Henneberger, des Plünderns und Kriegführens müde, suchten neue Wege um zu Geld zu kommen. Sie ließen das Gebäude im Frondienst erbauen, um eine Zollstelle errichten zu können. Die heute noch zu sehenden 1 Meter dicken Mauern lassen erahnen, welcher Schweiß und Tränen in diesem Gebäude stecken. Es ist anzunehmen, dass von Anfang an für die Versorgung, sei es mit Essen und Trinken für Mensch und Tier, oder mit Schlaf- und Stallmöglichkeiten, gesorgt war. Die Bewirtung übertrugen die Schlossherren Getreuen, die sich in hennebergischen Diensten hervorgetan hatten. Aus dem nahen Wald bekam der Inhaber alljährlich sein Brennholz, auch das Braurecht wurde ihm gewährt.
Während im Bauernkrieg (1525) das Schloss Mainberg von Schweinfurter Bürgern und Königsberger Bauern teilweise zerstört wurde, blieb die Schankstatt unversehrt.
1532 wurde in alten Aufzeichnungen Heinrich der Wirt genannt. Aus dem Lehensverhältnis ist ein Besitzverhältnis geworden. Jeder neue Besitzer musste vom Amt Mainberg bestätigt und anerkannt werden.
1559 erhielt der Amtsrevierjäger Hans Schäffer die Schankerlaubnis.Diese Erlaubnis dürfte eine der ältesten für ein noch bestehendes Haus sein. Der Wirt erhielt das Braurecht. Das Wasser wurde aus einem, heute noch existierenden 15 Meter tiefen Brunnen gewonnen.
Durch die Jahrhunderte hat das Haus viele Berühmtheiten in seinen Mauern beherbergt.
So musste Albrecht Dürer 1520 seinen Freibrief vorzeigen. Sein Tagebuch berichtete: „...da ließ man mich zollfrei fahren“.
... allwo das Wirtshaus größer ist als die Kirch` - mit diesen Worten beschrieb 1649 der schwedische Offizier Wrangel das Gasthaus Zum Schwarzen Adler.
1813/14 schmiedeten österreichische Soldaten das kunstvolle Wirtshausschild mit dem Doppeladler, das auch heute noch das Haus schmückt.
[Bearbeiten] Kirche St. Michael
Die erste Kirche wurde um 1486 erbaut, Baumeister war Anton von Brunn, wahrscheinlich hennebergischer Beamter. Besondere Merkmale waren die spätgotische Kanzel und der 1528 aufgestellte Taufstein, ein Achteckbecken aus grünem Sandstein. 1686 wurde unter Fürstbischof Joh. Gottfried von Guttenberg, dessen Wappen sich über dem Westeingang befand, die Kirche nach Westen verlängert. Um 1710 erfolgte die Aufstellung des Hochaltars, 1720 wurden die Seitenaltäre hinzugefügt. Am 5. August 1931 begann der Abbruch der alten Kirche.
Nach heftigen, kontroversen Diskussionen, die um den künftigen Standort des neuen Kirchengebäudes geführt wurden (eine Partei wollte die Kirche in den Hintergrund des Wiesentals drängen), wurde der Neubau in Angriff genommen. Die Bedingung war nun, den Kirchenchor sowie den Turm zu erhalten. Über die Höhe des neuen Schiffes einigte man sich insofern, dass First und Dachtraufe in Höhe des danebenliegenden Gasthauses „Zum Schwarzen Adler“ geführt werden durften. Um trotzdem eine größere Höhe zu erreichen, wurde der Boden um 60 cm abgetragen. Bei den Abbrucharbeiten legte man etliche alte Gruften frei. Zwei Haupteingänge wurden geschaffen und der Schlossberg wurde mit einer Mauer abgestützt. Gleichzeitig wurde ein Weg angelegt, der um die ganze Kirche führt. Der Sachsbrunnen wurde links an der großen Treppe des Südeinganges angelegt, rechts vom Südeingang das Guttenberger Wappen eingelassen. Die großflächige Westfront schmückt die ca. 2,80 m hohe Statue des „Guten Hirten“ (geschaffen von Heinrich Göller aus Muschelkalk). Als Baustoff wurde vom Architekten Peter Krammer Mainberger Sandstein verwand. In dem 18 m langen, 10,5 m breitem und 8,5 m hohem Schiff finden ca. 400 Personen Platz. Der Grundriss der Bänke ergibt die Form eines Kreuzes.
Eingeweiht wurde die neue Kirche am 17. Juli 1932 durch Bischof Dr. Matthias Ehrenfried. Finanziert wurde der Bau durch die Kirchengemeinde und die Familien Sachs und von Opel, die im Schloss residierten bzw. Mainberg durch Heirat verbunden waren.
[Bearbeiten] Geschichte und Geschichtchen
[Bearbeiten] Der Bildstock „Wendelin“
Unweit der Kirche, mitten im Dorf, steht auf einer einfachen Säule aus gelbem Sandstein die Figur des heiligen Wendelin mit einem Zylinderhut, rechts und links von je einem Englein flankiert. Hier die Geschichte, wie sie im Sommer 1706 passiert sein soll: Es war das Jahr, als die Franzosen zum ersten Mal in das Frankenland einmarschiert sind. Ein paar französische Jäger zu Pferd und eine Kompanie Infanterie hatten Schloss Mainberg besetzt, den würzburgischen Vogt verjagt und raubten und plünderten im Dorf nach Herzenslust. Am schlimmsten war aber der Commisionär, ein kleiner, schwarzhaariger Kerl, der hinter jedem Rock her war und den Wein soff wie klares Brunnenwasser. Tagsüber hielt er sich im Gasthaus „Zum Schwarzen Adler“ auf, ließ die Bauern rufen und bestimmte was sie an Brot, Fleisch und dergleichen zu liefern hatten. Die Waren „bezahlte“ er mit wertlosen Schecks, dabei trank er aus einem riesigem Glas, das der Wirt immer gefüllt halten musste. An einem Abend kam ein alter ehrwürdiger Bauer - Caspar Leithäuser - mit seiner jungen Tochter vom Kirchgang aus Schonungen. Als die Soldaten das hübsche Mädchen sahen, schrien und johlten sie nach ihr. Ihr Anführer, der sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, torkelte ihnen entgegen. Als er nun nach der jungen Frau greifen wollte, gab ihm der alte Leithäuser eine derartige Ohrfeige, dass er wohl hingefallen wäre, hätten ihn seine Kameraden nicht aufgefangen. Dann ging der Bauer ruhig weiter, ohne den Soldaten noch eines Blickes zu würdigen. Bei den Soldaten war freilich der Teufel los. Sie griffen nach den Gewehren, die sie an die Wand gelehnt hatten. Der Gezüchtigte selbst schäumte vor Wut und schrie mit heiserer, sich überschlagender Stimme: „...bringt das Schwein um!“ Und wirklich einige der Männer legten ihre Flinten an und begannen auf den Bauern zu schießen. Glücklicherweise waren alle so betrunken, sodass die Schüsse alle bis auf einen in die Luft gingen. Nur dieser eine traf den Zylinder, den der Alte auf dem Kopf trug. Der Bauer lachte grimmig, nahm den Hut vom Kopf und ging nach Hause. Dort angekommen schickte er seine beiden Söhne mit den Worten: „...ihr wisst, was ihr zu tun habt“ fort. Die beiden 21 und 23 jährigen Buben antworteten: „...ja Vater, wir wissen es“. In diesen Tagen, als viele Bauern voller Hass gegen die Besatzer waren, war es leicht, schnell eine Schar anderer Männer zu finden, die sich ihnen anschloss. In den Wäldern und Höhen um den Main fanden sie Unterschlupf, bei den Bauern Nahrung und Unterstützung. Doch, noch war es zu früh für den Kampf um Freiheit. So wurde die Freischärlerbande, als sie ein französisches Fuhrwerk überfielen, ergriffen und in Bamberg vor ein Kriegsgericht gestellt und zum Tode durch erschiessen verurteilt. Caspar Leithäuser hat ihnen zum Gedächtnis das Marterl setzen lassen. Am Fuße des Marterl sind folgende Worte geschrieben: „Jedes Unrecht findet seine Vergeltung, findet sie gewiss“
[Bearbeiten] Alte Schule
In einem Schreiben an das kgl. Landgericht in Schweinfurt vom 5. August 1833 gaben die „Mit besonderer Verehrung gehorsamst“ unterzeichneten Sattlerschen Eheleute Wilhelm und Catharine in ihrem Entschluss bekannt, auf dem im Jahre zuvor für 50 Gulden von Paulus Heym erworbenen Bauplatz „einige Wohnungen für arme Leute von Mainberg zu stiften“ und stellten hierfür 1000 Gulden zur Verfügung. „Da jedoch die Gemeinde Mainberg kein Schulhaus besitzt, - fuhren sie in ihrem Schreiben fort- und ihr die Mittel fehlen es zu bauen, so könnte dieses Kapital für beyde Zwecke verwand werden.“ Diesen halbherzigen Vorschlag war ein „Riß“ (Bauplan) beigefügt, „in welchem im unteren Stock die Schule, im oberen zwey Wohnungen für zwey Haushalte verzeichnet sind, dann noch im selbten 2ten Stock eine Stube, welche die Gemeindeverwaltung gewiß gut und nöthig braucht“. Das Haus an der B 26 beherbergte bis 1928 die Schule und bis 1936 die Gemeindekanzlei. Während des „Dritten Reiches“ war eine „braune“ Schwesternstation untergebracht.Der vordere Kellerraum diente während des zweiten Weltkrieges als Milchsammelstelle. Von 1960 bis Ende 1977 war dort die Poststelle. Im Dezember 1979 wurde die „alte Schule“ abgerissen. Heute findet man auf dem Grundstück das „Bushäuschen“.
[Bearbeiten] Mainberg in der Epik
Friedrich Rückert (1788 - 1831) schrieb ein Gedicht über Mainberg:
Und die Sonne selbst noch winket, Dir im Scheiden einen Gruß, Mainberg dessen Zinne blinket Golden über`n Silberfluss. - Wenn nicht diese Berge wären, Wäre nicht der Fluss so schön; Und nur weil sie sich verklären In dem Fluss sind schön die Höh`n. - Weil sich mit dem Main der Weinberg, Mit dem Weinberg schmückt der Main, Darum heißt die Stelle Mainberg, Schönster Berg- und Stromverein.
[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten] Verkehr
Die Bundesstraße 26 von Schweinfurt über Schonungen nach Haßfurt führt direkt am Ort vorbei. Von Schweinfurt aus erreicht man Mainberg auch über die Busverbindung der Schweinfurter Stadtwerke, sowie die Buslinien 8130 und 8156 des OVF. Ein Fuß- und Radweg am Main entlang oder der Höhenweg auf der Mainleite führen viele Stadtbewohner aus Schweinfurt zu Ausflügen nach Mainberg
[Bearbeiten] Einrichtungen
- Kindergarten St. Michael, erbaut 1961, komplett renoviert 2003
[Bearbeiten] Vereine
- Sängerkranz Mainberg e.V.
- Levi e.V.
- Schlossgeister Mainberg
- Blaskapelle Mainberg
- DJK Schonungen/Mainberg e.V.
Koordinaten: 50° 3' 22" N, 10° 17' 19" O