Malechowo
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Malechowo | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Westpommern | ||
Landkreis: | Sławno | ||
Geographische Lage: | Koordinaten: 54° 18' N, 16° 31' O54° 18' N, 16° 31' O | ||
Einwohner: | 550 () | ||
Postleitzahl: | 76-142 | ||
Telefonvorwahl: | (+48) 94 | ||
Kfz-Kennzeichen: | ZSL |
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Wirtschaft & Verkehr | |||
Straße: | Słupsk - Stettin | ||
Nächster int. Flughafen: | Danzig | ||
Gemeinde | |||
Gemeindeart: | Landgemeinde | ||
Gemeindegliederung: | 24 Schulzenämter 44 Ortschaften |
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Fläche: | 226,63 km² | ||
Einwohner: | 6.577 (31. Dez. 2005) | ||
Verwaltung (Stand: 2007) | |||
Gemeindevorsteher: | Jan Szlufik | ||
Adresse: | Malechowo 22 A 76-142 Malechowo |
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Webpräsenz: | www.malechowo.pl |
Malechowo (deutsch Malchow, auch: Alt-Malchow) ist ein Dorf in der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es liegt im Südwesten des Powiat Sławieński und ist Sitz der nach ihm benannten Landgemeinde (gmina wiejska) Malechowo.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographische Lage
Malechowo liegt an der Europastraße 28 Stettin - Danzig, 12 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Sławno (Schlawe) und 29 Kilometer nordöstlich von Koszalin (Köslin). Das Gemeindegebiet wird auch von der Hauptstraße 207 (Sławno - Polanów (Pollnow) - Bobolice (Bublitz)) berührt, und zwar im Osten in der Ortschaft Ostrowiec (Wusterwitz).
Einzige Bahnstation der Gemeinde Malechowo ist Karwice (Karwitz) an der Strecke Stettin - Danzig. Der kleine Fluss Grabow (polnisch: Grabowa) durchzieht die ganze Gemeinde, bis er später bei Darłowo (Rügenwalde) in die Wipper (Wieprza) mündet.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Name Malchow scheint wendischen Ursprungs zu sein und ist von „milaka“ in der Bedeutung „Buchwald“ abgeleitet. Der Ort wird urkundlich bereits im Jahr 1274 erwähnt, als Fürst Witzlaw II. von Rügen, dem ein Teil des Schlawer Landes als Pfandbesitz gehörte, das Dorf dem Kloster Buckow schenkte. Im Jahr 1288 kam ein weiterer Teil des Dorfes in den Besitz des Klosters, als ihn nämlich die Zisterziensermönche gegen die Dörfer Ubdel (polnisch: Ubiedrze) und Kurow (Kurowo) im Kösliner Kreis mit dem Camminer Bischof Hermann von Gleichen (1252-1288) tauschten. In der Nähe von Malchow, am Ufer der Grabow, einigte sich übrigens ein Jahr zuvor eben dieser Bischof und der Herzog Mestwin II. von Pomerellen auf einen Verteidigungspakt. Im 19. Jahrhundert wurde die Kolonie Neu Malchow (polnisch: Malechówko) angelegt und daher der Unterscheidungsname "Alt-Malchow" für Malchow benutzt.
Im Jahr 1939 lebten in Malchow 807 Einwohner, 1818 waren es 387, und im Jahr 1871 sogar 1027 Menschen. Bis 1945 bildete Malchow einen eigenen Amts- und Standesamtsbezirk, während der Amtsgerichtsbezirk Schlawe war. Im Jahr 1945 kam Malchow als Folge des Zweiten Weltkrieges zu Polen. Die ansässige Bevölkerung wurde - zum Teil unter dramatischen Umständen - vertrieben.
[Bearbeiten] Kirchspiel Malchow
Die Kirchengemeinde (Alt-)Malchow wurde seit Alters her durch die drei Dörfer Malchow, Göritz (polnisch: Gorzyca) und Parpart (Paproty) gebildet, ebenso wurden dann auch die Kolonien Neu Malchow (Malechówko) und Neu Papart (Paprotki) eingepfarrt. Seit 1646 war auch die Kirchengemeinde Karwitz (Karwice), die bis dahin eigener Pfarrsitz war, in das Kirchspiel Malchow integriert.
Das Kirchenpatronat für Malchow nahmen zuletzt staatliche Stellen wahr, Karwitz war patronatsfrei. Bis 1945 gehörte das Kirchspiel, das im Jahr 1940 insgesamt 2.503 Gemeindeglieder zählte, zum Kirchenkreis Rügenwalde der Kirchenprovinz Pommern in der evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Heute ist die Region Teil der Parafia (Parochie) Koszalin (Köslin) der polnischen evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses. Die Kirchenbücher aus deutscher Zeit werden - so weit vorhanden - im Staatsarchiv Koszalin aufbewahrt.
[Bearbeiten] Pfarrkirche Malchow
Die gotische Dorfkirche wurde bereits im 15. Jahrhundert gebaut. Im 18. Jahrhundert wurde der gut erhaltene spätgotische Flügelaltar mit der Kanzel zu einem großen Barockbau vereinigt. Der Turm musste im 19. Jahrhundert abgebrochen werden, nachdem er durch Blitzschlag zerstört worden war.
[Bearbeiten] Pfarrer von der Reformation bis 1945
Pfarrer des Kirchspiels Malchow waren:
- Simon Curdt, bis 1579
- Petrus Martini, 1581(?)-1611
- Michael Reddemer, 1614-1645
- Joachim Braun, 1646-1677
- Jeremias Tidäus, 1678-1691
- Petrus Spliet, 1691-1713
- Karl Michaelis, 1714-1753
- Johann Friedrich Mahrten, 1753-1799
- Armandus Traugott Pilasch, 1800-1846
- Christian Gottfried Müller, 1848-1868
- Adolf Ferdinand Tischer, 1868-1872
- Karl Gustav Hanncke, 1873-1896
- Paul Niemann, 1897-1931 (lange Jahre auch Superintendent des Kirchenkreises Rügenwalde)
- Otto Nitschalk, 1931-1945
In Karwitz waren bis zur Übernahme durch Malchow tätig:
- Andreas Panekoke, 1554-1558
- Joachim Fritzius, 1597
- Erich Brenneccius, vor 1639 bis 1646
[Bearbeiten] Gmina Malechowo
Malechowo ist der namensgebende Ort und Verwaltungssitz der Landgemeinde Malechowo im Powiat Sławieński. Seit dem 1. Januar 1999 gehört sie zur Woiwodschaft Westpommern und war vorher der Woiwodschaft Koszalin zugeordnet.
Mit 226,63 km² Gemeindefläche und 6.599 Einwohnern verfügt Malechowo über eine Bevölkerungsdichte von 29,1 Einwohnern pro km². Sie stellt 11,45 der Einwohner im Powiat.
Die Landgemeinde gehört zu zwei Postleitzahlgebieten: Ostrowiec = 76-129, Malechowo = 76-142.
Zur Gemeinde gehören 44 Ortschaften, die sich in 24 Schulzenämter zusammengeschlossen haben:
- Baniewo (Banow), Bartolino (Bartlin), Białęcino (Balenthin), Białęcimiec (Balenthin (Pachthof)), Borkowo (Borkow), Darskowo (Limbrechtshof), Drzeńsko (Drenzig), Gorzyca (Göritz), Grabowo (Martinshagen), Karw, Karwice (Karwitz), Karwicki (Neu Karwitz), Kawno (Kaunow), Kosierzewo (Kusserow), Krzekoszewo (Louisenhof), Kukułczyn (Neu Welt), Kusice (Kuhtz), Kusiczki, Laski (Latzig), Lejkowo (Leikow), Lejkówko (Neu Leickow) Malechówko (Neu Malchow), Miłomyśl (Karlsau), Niemica (Nemitz), Nowy Żytnik (Neue Mühle), Ostrowiec (Wusterwitz), Paprotki (Neu Papart), Paproty (Parpart), Pękanino (Pankin), Pięćmiechowo, Podgórki (Deutsch Puddiger), Przystawy (Pirbstow), Sęczkowo (Erlenhof), Sulechowo (Groß Soltikow), Sulechówko (Klein Soltikow), Święcianowo (Wiesenthal), Uniedrozyn, Uniesław (Felixhof), Witosław (Adolphium), Włodzisław (Lerchenhain), Zalesie (Vogelsang), Zielenica (Segenthin) und Żegocino (Segenthin).
[Bearbeiten] Literatur
- Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich auf Grund der Volkszählung 1939, hg. vom Statistischen Reichsamt, Berlin, 1941²
- Der Kreis Schlawe. Ein pommersches Heimatbuch, hg. i.A. des Heimatkreises Schlawe, Bd. 2: Die Städte und Landgemeinden, Husum, 1989 - ISBN 3-88042-337-7
- Die Evangelischen Geistlichen Pommern svon der Reformation bis zur Gegenwart, 2. Teil: Der Regierungsbezirk Köslin, bearb. von Ernst Müller, Stettin, 1912
- Glaeser-Swantow, Hans, Das Evangelische Pommern, 2. Teil: Behörden, Kirchen, Pfarrstellen, Geistliche, Anstalten und Vereine, Stettin, 1940
- Hinz, Johannes, Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land, Augsburg, 1996 - ISBN 3-86047-181-3