Manetho
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Manetho (auch: Manethôs, Manethou, griechische Version eines ägyptischen Namens), war ein Priester aus Sebennytos in Theben, Ägypten. Er schrieb um die Mitte des 3. Jahrhundert v. Chr. unter der Regierung von Ptolemaios II. auf Grund der Schriften der Ägypter in griechischer Sprache die Geschichte Ägyptens von den ältesten Zeiten an bis zur makedonischen Eroberung in drei Büchern (Aegyptiaca).
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[Bearbeiten] Hinweise
Nach Angaben von Plutarch soll Manetho einer von zwei priesterlichen Beratern des Pharaos gewesen sein, die mit der Einführung des Serapis-Kults beauftragt wurden. Auf dem Sockel einer Statue im Serapis-Tempel in Karthago ist sein Name eingemeißelt.
[Bearbeiten] Sein Werk
Manethos Werk, die Geschichte Ägyptens, ist frühzeitig untergegangen, nur das Verzeichnis der Dynastien, ein Drittel der Herrschernamen und einige Fragmente sind erhalten. Auch diese Reste besitzen wir erst in Auszügen aus zweiter und dritter Hand, die durch Flavius Josephus und die christlichen Geschichtsschreiber Iulius Africanus und Eusebius angefertigt worden waren und aus deren ebenfalls verlorenen Werken durch Georgios Synkellos (im 8. Jahrhundert) überliefert worden sind.
Wenn also in der Ägyptologie gegebenenfalls von Manetho (Josephus), Manetho (Africanus) oder Manetho (Eusebius) die Rede ist, dann ist mit dem jeweiligen zweiten Namen in der Klammer die indirekte Quelle der eigentlichen Aussage des ägyptischen Priesters Manetho gemeint.
Die vorgenannten Fragmente wurden publiziert von Fruin (Leiden 1847), Müller im 2. Band der "Fragmenta historicorum graecorum" (Paris 1848) und Unger (Berlin 1867).
[Bearbeiten] Apotelesmata
Unter dem Namen des Manetho besitzen wir auch ein Gedicht in sechs Büchern ("Apotelesmata"), gleichfalls in griechischer Sprache, welches von dem Einfluss der Gestirne auf die Geschicke der Menschen handelt (herausgegeben von Gronovius, Leiden 1698; verbesserter Abdruck von Axt und Rigler, Köln 1832, und von Köchly im "Corpus poetatarum epicorum graecorum", Bd. 7, Leipzig 1858; vgl. Rigler, De Manethone Astrologo commentatio, Köln 1828).
Dieses Gedicht stammt jedoch aus einer weit späteren Zeit, vielleicht aus dem 5. Jahrhundert n. Chr. und ist aus verschiedenartigen Stücken zusammengesetzt.
[Bearbeiten] Quellen
Die Fragmente wurden publiziert von Fruin (Leiden 1847), Müller im 2. Band der "Fragmenta historicorum graecorum" (Paris 1848) und Unger (Berlin 1867).
Manetho: The History of Egypt and Other Works (Loeb Classical Library), Cambridge MA: Harvard University Press, 1940.
Gerald P. Verbrugghe, Berossos and Manetho, Introduced and Translated: Native Traditions in Ancient Mesopotamia and Egypt, University of Michigan Press, 1996.
[Bearbeiten] Literatur
- Wolfgang Helck, Untersuchungen zu Manetho und den ägyptischen Königslisten, Berlin: Akademie-Verlag, 1956, ISBN B0000BJ9ZV
- Russell Gmirkin, Berossus and Genesis, Manetho and Exodus (Library of Hebrew Bible/Old Testament Studies), T. & T. Clark Publishers, 2006, ISBN 0567025926
[Bearbeiten] Weblinks
- Manetho von Jörg Müller.
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel soweit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen. |