Maprotilin
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Steckbrief | |
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Name (INN) | Maprotilin |
Wirkungsgruppe | Tetrazyklische Antidepressiva |
Handelsnamen | Ludiomil® |
Klassifikation | |
ATC-Code | N06AA21 |
CAS-Nummer | 10262-69-8 |
Rezeptpflicht: ja |
Fachinformation (Maprotilin) | |
Chemische Eigenschaften | |
IUPAC-Name: N-Methyl-9,10-ethanoanthracen- 9(10H)-propanamin |
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Summenformel | C20H23N |
Molmasse | 277,41 g/mol |
Maprotilin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der tetrazyklischen Antidepressiva, der in der Psychiatrie zur Behandlung von Depressionen eingesetzt wird.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Wirkung
Maprotilin wirkt im ZNS als Hemmstoff der Monoamin-Rückaufnahme aus dem synaptischen Spalt in die präsynaptischen Vesikel. Die Rückaufnahmehemmung erhöht die Verfügbarkeit v. a. von Noradrenalin, ferner auch die von Serotonin zur neuronalen Übertragung, was mit einer Milderung depressiver Symptome in Verbindung gebracht wird.
Maprotilin interagiert weniger als die Trizyklischen Antidepressiva mit Azetylcholin-, Histamin- und Adrenozeptoren, wodurch die cholinergen und vegetativen Nebenwirkungen geringer sind als bei Trizyklika. Allerdings hat die Substanz andere gravierende unerwünschte Wirkungen, die ihre Anwendung beschränken.
[Bearbeiten] Indikationen
Maprotilin ist zugelassen zur Therapie von depressiven Erkrankungen.
[Bearbeiten] Kontraindikationen
Maprotilin darf nicht angewendet werden bei vorgeschädigtem Herzen (Erregungsleitungsstörungen), erhöhter Krampfneigung und bei Kindern und Jugendlichen. Nach vorhergehender MAO-Hemmer-Behandlung muss ein Sicherheitsintervall von mindestens 2 Wochen eingehalten werden.
[Bearbeiten] Nebenwirkungen
Zu den häufigen unerwünschten Wirkungen von Maprotilin zählen
- Müdigkeit, Benommenheit und Schwindel
- Mundtrockenheit, Übelkeit und Erbrechen
- Akkommodationsstörungen, Kopfschmerzen, Hitzewallungen
- Verstopfung, Harnverhalt, Gewichtszunahme
- Unruhe, Erregung, Schlafstörungen und Alpträume
- Angst, Aggressivität
- Libido- und Potenzstörungen.
Seltene, aber zum Teil gefährliche Nebenwirkungen von Maprotilin sind
- Blutdruckschwankungen, Erregungsleitungsstörungen des Herzens mit EKG-Veränderungen
- pharmakogenes Delir, Halluzinationen und Auslösung manischer oder psychotischer Zustände
- Synkopen, Krampfanfälle, Dyskinesien
- Alveolitis, Vaskulitis
- Arzneimittelexanthem der Haut sowie Photosensibilität
- SIADH, Galaktorrhoe, Gynäkomastie
- Störung der Blutbildung (Thrombopenie, Agranulozytose), Leberschädigung und Hepatitis.
[Bearbeiten] Darreichungsformen, Dosierung
Maprotilin ist als Generikum sowie als Originalpräparat Ludiomil® verfügbar. Neben Tabletten und anderen Zubereitungen zur oralen Einnahme existiert auch eine Injektionslösung.
Um unangenehme Nebenwirkungen zu vermeiden, soll das Aufdosieren einschleichend und das Absetzen der Therapie über 4–6 Wochen ausschleichend geschehen.
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