Marquard II. Schenk von Castell
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Marquard II. Graf Schenk von Castell (* 9. August 1605 in Liebenau bei Augsburg; † 18. Januar 1685 in Regensburg) war ein Fürstbischof von Eichstätt.
[Bearbeiten] Leben
Marquard II. Schenk von Castell studierte Theologie in Eichstätt und Dillingen, weiterführende Theologiestudien folgten in Ingolstadt und Rom. 1630 wurde er Domherr in Eichstätt, dann Domdekan und Koadjutor, 1636 wurde er schließlich der 60. Fürstbischof von Eichstätt. Verdient machte er sich ab 1637 bis zu seinem Tod um den inneren und äußeren Wiederaufbau der Stadt und des Hochstiftes Eichstätt nach den Zerstörungen des Schwedenkriegs (vgl. dazu Dreißigjähriger Krieg). Es war auch der Beginn der Umgestaltung Eichstätts zur Barockstadt. Schenk von Castell reorganisierte das Hochstift und brachte durch Zölle und Steuern Ordnung in die zerrütteten Finanzen. 1674 erließ er eine Bergwerks- und Steinbruchordnung. 1682 folgte ein neues Statut des Domkapitels (capitulum clausum auf hochadeliger Bestimmung). Auf den Reichstagen in Regensburg, wo er längere Zeit „hofkaiserlicher Principalcommissar“ war, zeigte sich Schenk von Castell als entschiedener Gegner eines Zusammenschlusses gegen die Türkengefahr.
[Bearbeiten] Werke
- Liber rituum ecclesiasticorum episcopatus Eystettensis ad normam ritualis Romani accommodatus. Ingolstadii/Ingolstadt 1662 (lat.)
[Bearbeiten] Literatur
- Ernst Heinrich Kneschke: Grafen zu Castel (Schenken-Grafen zu Castel); in: ders.: Deutsche Grafen-Haeuser der Gegenwart. In heraldischer, historischer und geneaogischer Beziehung. Leipzig: T.O. Weigel, 1852; Band 1: A-K, S. 148-150.
- Ernst Heinrich Kneschke: Castel, Grafen zu Castel, Schenken-Grafen zu Castel; in: ders. (Hg.): Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. Leipzig: Verlag Degener & Co., 1929; Band 2: Boz-Ebe, S. 234-235 (unveränderter Abdruck des im Verlage von Friedrich Voigt zu Leipzig 1859-1870 erschienenen Werkes).
- Genoveva Rausch: Die Reorganisation und Reform im Hochstift Eichstätt unter Fürstbischof Marquard II. Schenk von Castell (1637-1687). Dissertation Universität München; abgeschlossen 2005, unveröffentlicht (in Druck).
- Julius Sax: Die Bischöfe und Reichsfürsten von Eichstätt 745-1806. Landshut: Verlag Krüll, 1884/1885 (2 Bde.).
- Georg Schörner: Eichstätt. Die Residenz- und Bischofsstadt im Altmühltal. Ingolstadt: Verlag Donau Kurier, 1974. ISBN 3-920-253-05-1.
Vorgänger |
Bischof von Eichstätt 1636-1685 |
Nachfolger Johann Euchar Schenk von Castell |
Personendaten | |
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NAME | Marquard II. Graf Schenk von Castell |
KURZBESCHREIBUNG | Fürstbischof von Eichstätt |
GEBURTSDATUM | 9. August 1605 |
GEBURTSORT | Liebenau bei Augsburg |
STERBEDATUM | 18. Januar 1685 |
STERBEORT | Regensburg |