Benutzer:Matthiasb/Operation Wahres Versprechen
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Löschantragstext Theoriefindung. --139.18.1.5 17:23, 16. Aug 2006 (CEST)
Operation Wahres Versprechen | |||||||
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Operation Wahres Versprechen ist der Name, den die Hisbollah einer Operation am 12. Juli 2006 im libanesisch-israelischen Grenzgebiet bei den Ortschaften Zar'it (Israel) und Aita asch-Scha'b (Libanon) gegeben hat und die den Libanonkrieg 2006 auslöste. Zunächst beschossen sie nordisraelisches Gebiet mit Katjuscha-Raketen. Im weiterem Verlauf griffen Freischärler der schiitischen Hisbollah-Miliz eine israelische Grenzstreife an, töteten drei Soldaten und entführten zwei weitere nach Libanon mit dem Ziel, diese gegen in Israel einsitzende Libanesen auszutauschen. Im Laufe des Tages kam es zu weiteren Gefechten, bei denen noch fünf weitere IDF-Soldaten getötet wurden.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Der Zwischenfall
Am 12. Juli 2006 kurz vor 9.00 Uhr Ortszeit (7.00 Uhr UTC) begannen Bewaffnete der Hisbollah einen Stützpunkt der Tzahal in Zar'it und andere Posten entlang der Grenze zwischen Libanon und Israel zu beschießen. Meldungen zufolge waren die Siedlungen Even Menahem und Matat betroffen, wobei fünf Zivilisten verletzt wurden.
Die New York Times hat die Ereignisse aus der Sicht der IDF so beschrieben:
„Die Kämpfe an der libanesischen Grenze brachen gegen 9 Uhr morgens aus, als die Hisbollah mehrere israelische Städte mit Raketenfeuer attackierte (...). Aber diese Attacke war eine Ablenkung für die Hauptoperation, einige Meilen weiter östlich, wo militante Hisbollah-Anhänger Panzerabwehrraketen auf zwei gepanzerte Humvees feuerten, die auf der israelischen Seite des Grenzzauns patrouillierten (...) drei [Soldaten] wurden getötet, zwei verwundet und zwei wurden verschleppt, sagte der Militärsprecher.“[1]
Der Hisbollah-nahe Fernsehsender Al-Manar meldete, die Hisbollah-Kämpfer hätten um 9.05 Uhr zwei israelische Soldaten gefangen genommen.[2][3]
Die israelische Tageszeitung Haaretz beschrieb die israelische Reaktion:
„Eine Truppe aus Panzern und gepanzerten Truppentransportern wurde sofort in einer heißen Verfolgungsjagd in den Libanon entsandt. Es war während dieser Verfolgung, um ungefähr 11.00 Uhr, als der nächste Zwischenfall passierte: Ein Merkava-Panzer Mk 2 fuhr über eine kraftvolle Bombe, die geschätzte 200 bis 300 Kilogramm Sprengstoff enthielt, ungefähr 70 Meter nördlich des Grenzzaunes. Der Panzer wurde fast vollständig zerstört und alle vier Besatzungsmitglieder wurden augenblicklich getötet. Während der nächsten paar Stunden führten die IDF-Soldaten ein heftiges Gefecht gegen die Hisbollah-Bewaffneten ... Während des Verlaufes dieser Schlacht wurde um ungefähr 15.00 Uhr ein weiterer Soldat getötet und zwei wurden leicht verletzt.“[4]
In einer Pressekonferenz am 12. Juli, dem Tag der Operation, teilte der Generalsekretär der Hisbollah, Hassan Nasrallah mit, die Organisation habe im Verlauf der Operation Wahres Versprechen „zwei israelische Soldaten im südlichen Libanon gefangen“. Er erklärte weiter, dass „keine Militäroperation sie zurückbringen wird... Die Gefangenen werden nicht zurückgebracht, außer auf eine Weise: indirekte Verhandlungen und Gefangenenaustausch.“[5] Verlangt wird die Freilassung von drei Libanesen, unter ihnen Samir Kuntar.
Die IDF bestätigte die Gefangennahme der beiden israelischen Soldaten am 13. Juli 2006 und gab ihre Namen als Ehud Goldwasser und Eldad Regev an, beides Reservisten an ihrem letzten Diensttag.[6]
Am 6. August 2006 gab die IDF bekannt, daß sie einen der an der Operation „Truthful Promise“ beteiligten Hisbollah-Kämpfer in einem Kommandounternehmen gefangen genommen habe.[7]
[Bearbeiten] Die Version der Hisbollah
Die libanesische Polizei und später die Hisbollah behaupteten, daß die israelischen Soldaten auf der libanesischen Seite der Grenze angegriffen und gefangengenommen wurden, während sie „eine Infiltrierung der libanesischen Stadt Aita asch-Scha'b versuchten“.[8]
Diese Berichte wurden anfangs auch von AFP verbreitet und beruhen auf einer ersten Meldung von DPA, in der es jedoch heißt, daß der Hisbollah-Angriff „aus dem Grenzgebiet“war.[9]
Die UN [10], die UNIFIL-Friedenstruppe[11], der Weltsicherheitsrat[12], der Europarat[13], der G8-Gipfel in St. Petersburg 2006[14], die Vereinigten Staaten[15], sowie namhafte Nachrichtenmedien [16][17][1], einschließlich Al Jazeera[18] haben die Aktion der Hisbollah als „grenzüberschreitend“ bezeichnet.
Auch der Führer der libanesischen Drusen, Walid Dschumblat, hat gesagt, daß „diese Entführungen über unsere Landesgrenzen hinausreichen“.[19]
Nach Angaben von Hisbollah-Generalsekretär Hassan Nasrallah auf einer Pressekonferenz am 12. Juli im TV-Sender Al-Manar sollte die Operation ursprünglich "Freiheit für Samir Kuntar und seine Brüder" (Freedom for Samir Al-Quntar and his brothers) heißen. Da dieser Titel zu lang erschien, wurde der kürzere Namen "True Promise" gewählt, der sich auf das Freiheitsversprechen an Samir Kuntar und andere Gefangene bezieht.[20]
[Bearbeiten] Der casus belli
In der deutschen Presse hatte zunächst die Entführung der beiden Soldaten als Anlaß für die israelischen Angriffe auf Libanon gegolten. Der Nachrichtensender n-tv hat aber Zweifel an dieser Sichtweise angemeldet.
Die erste Meldung von Reuters um 9.45 Uhr Ortszeit berichtete vom Beschuß Nordisraels aus dem südlichen Libanon, wobei in Schlomi mindestens ein Mensch getötet wird. Um 10.26 Uhr Ortszeit geht die Hisbollah in Beirut an die Presse und bestätigt Gefechte mit der israelischen Armee und um 10.28 Uhr meldet der Korrespondent von Reuters in Mardsch Uyun, Libanon den Beschuß von Grenzposten und einer nordisraelischen Stadt. Der Name der Stadt wird in der Meldung nicht genannt.
Um 10.41 Uhr gibt die Hisbollah in Beirut bekannt, daß sie zwei Soldaten der IDF gefangen habe und daß Israel begonnen habe, Artilleriegranaten auf südlibanesisches Gebiet zu feuern, nachdem in Schlomi vier Israelis verletzt wurden. Zu diesem Zeitpunkt sind die Kämpfe bereits in vollem Gange.
Die israelische Armee bestätigt um 10.51 Uhr, daß Soldaten an der Grenze vermißt werden. Der Militärsprecher kann die Gefangennahme der beiden Soldaten durch die Hisbollah nicht bestätigen, befürchtet es aber. Israel gibt später bekannt, daß die Gefangennahme nicht sofort bemerkt wurde, weil man mit dem Raketenbeschuß Nordisraels beschäftigt war und der betreffende Grenzabschnitt nicht mit Kameras ausgerüstet ist.
Seit Abzug der israelischen Truppen aus dem Libanon im Mai 2000 waren in unregelmäßigen Abständen Raketen auf Nordisrael aus dem Libanon abgeschossen worden. Israel hätte von der Schaffung eines Raketenarsenals seitens der Hisbollah gewußt und die Vorausplanung eines Krieges sei deswegen „verständlich“.
Daher sei nicht die Entführung der Soldaten Regev und Goldwasser der Grund für den Ausbruch des Krieges anzusehen, sondern die Raketenangriffe der Hisbollah auf Nordisrael.[21]
Auch die Nachrichtenagentur United Press International berichtet, daß die Gefechte am Morgen ausbrachen, als Katjuscha-Raketen vom westlichen Teil des südlichen Libanon aus nach Israel abgeschossen wurden, wobei ein Posten in Nourit ins Ziel genommen wurde. Im Verlauf der Gefechte seien dann die beiden Soldaten gefangen genommen worden.[22]
[Bearbeiten] Fünfter Entführungsversuch
Die Gefangennahme vom 12. Juli 2006, die allgemein als Auslöser des Libanonkrieges angesehen wird, war die erste erfolgreiche Gefangennahme dieser Art im israelisch-libanesischen Grenzgebiet seit Oktober 2000, als drei IDF-Soldaten während eines solchen Versuches getötet wurden. (Die Leichname wurden im Rahmen eines Gefangenenaustausch Anfang 2004 an Israel zurückgegeben.)
Die Attacke der Hisbollah, die zu der Gefangennahme der beiden Reservisten Eldad Regev und Ehud Goldwasser geführt hatte, war der fünfte derartige Versuch der radikalislamischen Miliz. Zur Aufklärung der Umstände, die zur Gefangennahme führten und den Libanonkrieg 2006 auslösten, wurde das sogenannte Winograd-Kommitee aufgestellt.
Der erste Versuch fand am 21. November 2005 in der Grenzstadt Ghadschar statt. Hier hatte die israelische Aufklärung Kenntnis von dem Vorhaben erlangt und war vorbereitet gewesen; bei diesen Gefechten war ein Hisbollah-Milizionär getötet worden.
Zwei Monate vor der erfolgreichen Ausführung, im Mai 2006, hat Israel Kenntnis von dem Versuch erhalten, eine solche Aktion auszuführen und ist dem durch eine erhöhte Konzentration von israelischen Truppen begegnet. Dieser Versuch fand an derselben Stelle statt, wie die erfolgreiche Gefangennahme von 12. Juli 2006. Über französische und amerikanische Diplomaten hat man dann an die Hisbollah die Warnung gerichtet, daß eine Wiederholung des Versuches zu einer umfassenden Reaktion durch die israelische Armee führen wird. Es ist unbekannt, ob diese Warnung die Hisbollah nicht erreicht hat oder ob die Hisbollah die Warnung ignorierte.
Über die weiteren Versuche macht die israelische Tageszeitung Haaretz keine Angaben. Die Zeitung hatte der israelischen Militäraufklärung vorgeworfen, Anzeichen mißachtet zu haben, die Hisbollah könne IDF-Soldaten entführen, um einen Gefangenenaustausch zu erzwingen.[23]
[Bearbeiten] Ergebnisse der Untersuchungskommission
Die durch den Generalstabschef Dan Halutz eingesetzte Untersuchungskommission unter Führung von Generalmajor der Reserve Doron Almog legte am 12. November 2006 ihren Bericht vor. Die Kommission war zu dem Schluss gekommen, dass die Gefangennahme von Ehud Goldwasser und Eldad Regev am 12. Juli 2006 vermieden hätte werden können, aber die Einheit, zu der die beiden Soldaten gehörten, verhielt sich "fast so, als ob sie auf eine Wanderung gingen".
Almog kritisierte jedoch auch die weiteren Befehlsebenen bis hinauf zum Generalstab für ihr Verhalten. Almog bezeichnete die Pläne Gal Hirschs als "ausgezeichnet" und bescheinigte, dass sie die Gefangennahme verhindert hätten, kritisierte jedoch die großen Lücken bei ihrer Umsetzung. Der Generalstab habe zudem eine Warnung der militärischen Aufklärung vom Dezember 2005 nicht ernst genommen, nach der Hisbollah plante, israelische Soldaten gefangen zu nehmen, um einen Gefangenenaustausch mit Israel zu erreichen.
Diese Kritik der Führungsebene wurde von Dan Halutz zurückgewiesen und er hat verlangt, dass Amlog seinen Bericht überarbeite. Haaretz schreibt, daß nach Augenzeugen Almog und Halutz sich auf der Generalstabssitzung teilweise angeschrien hätten.
Nach Ansicht von Verteidigungsminister Amir Peretz ist es notwendig, dass Almog seine Ergebnis klarstellt.
Doron Almog sieht die Hauptschuld für den Gefangennahme der beiden Soldaten zwar bei der IDF, verwies jedoch auf eine schlechte Vorbereitung der Truppen des Nordkommandos, da mehrere aufeinanderfolgende Regierungen jegliche Eskalation an der Grenze zum Libanon vermeiden wollten. [24]
Generalmajor Doron Almog übergab am 23. Januar 2007 die zweite Version seines Untersuchungsberichts zu der Gefangennahme der beiden israelischen Reservisten Goldwasser und Regev an den Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten und Verteidigung. Nach einem Bericht des Armeerundfunks kritisierte Almog in seinem Bericht vor allem die Arroganz der Armee; insbesondere hätte die IDF versäumt, nach der vorangegangenen Gefangennahme von Gilad Schalit an der Grenze zum Gazastreifen Abwehrmaßnahmen vorzubereiten. Die Untersuchung stellte auch fest, dass auf allen Befehlsebenen Fehler gemacht wurden, die mitverursachend dafür waren, daß die Kommandoaktion der Hisbollah vom 12. Juli 2006 erfolgreich gewesen ist.[25]
[Bearbeiten] Rücktritt von General Gal Hirsch
Der Kommandeur der Galiläa-Division, Brigadegeneral Gal Hirsch ist vor der Sitzung des Generalstabs am 12. November zurückgetreten, in welcher Almog seinen Bericht vorstellte. Hirsch hat damit die Verantwortung für die Unzulänglichkeiten in seiner Division übernommen, schreibt aber in seinem Rücktrittsgesuch, "dass die konkrete Verantwortung für die Irrtümer, Verfehlungen und das Versagen nicht alleine auf die Fronteinheiten und ihre Kommandeure fällt. Da ist auch die Verantwortung, die ordentlich vom höheren Echelon getragen werden sollte." [24]
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ a b The New York Times: "Israelis Enter Lebanon After Attacks", 13. Juli 2006
- ↑ Haaretz: "8 soldiers killed, 2 snatched in Hezbollah border attacks", 13. Juli 2006
- ↑ IDF: Four Soldiers Killed, Two Kidnapped, and Four Missing Following Hezbollah Attack, 12. Juli 2006
- ↑ Haaretz : "IDF retrieves bodies of four tank soldiers killed in south Lebanon ", 14. Juli 2006.
- ↑ USA Today: "Hezbollah raid boosts group's image", 12. Juli 2006
- ↑ CNN: "Kidnapped soldier's kin: Stop the killing", 21. Juli 2006
- ↑ Haaretz: "IDF says holding soldiers' abductor; 3 soldiers hurt in Lebanon", 6. August 2006
- ↑ Indo-Asian News Service (IANS) via Yahoo News (India): "Hezbollah captures two Israeli soldiers", 12. Juli 2006
- ↑ DPA: "Hisbollah hat zwei israelische Soldaten gefangen genommen!, 12. Juli 2006
- ↑ UN Security Council: Security Council debates escalating crisis between Israel, Lebanon; UN officilas urge restraint, diplomacy, protection of civilians, SC/8776, media briefing, 14. Juli 2006
- ↑ UNIFIL: Lebanon - UNIFIL - Background, SG/SM/10570, SC/8781, media briefing, 20. Juli 2006
- ↑ UN Security Council: Report of the Secretary-General on the United Nations Interim Force in Lebanon (pdf), S/2006/560, 21. Juli 2006, S. 1, Abs. II
- ↑ Europarat: "2744th Council Meeting, General Affairs and External Relations External Relations, MIDDLE EAST Council conclusions", 18. Juli 2006
- ↑ G8: Middle East, 16. Juli 2006
- ↑ Stellungnahme des Weißen Hauses: "Statement on Condemnation of Hizballah Kidnapping of Two Israeli Soldiers", 12. Juli 2006
- ↑ CNN: "U.N. chief calls for immediate cease-fire", 21. Juli 2006
- ↑ BBC: "Hezbollah warns Israel over raids", 12. Juli 2006
- ↑ Al Jazeera: "Lebanon divided over Hezbollah raid", 14. Juli 2006
- ↑ Le Figaro: "Hezbollah « playing very dangerous game » - Lebanese Druze leader", 13. Juli 2006
- ↑ Al-Manar: Press Conference with Hasan Nasrallah, in engl. Übersetzung bei UNDERSTANDING THE PRESENT CRISIS, 12. Juli 2006
- ↑ n-tv.de: Ulrich W. Sahm: Wie der Krieg ausbrach - Eine Rekonstruktion, 6. August 2006
- ↑ United Press International: "Hezbollah kidnaps two Israeli soldiers", 12. Juli 2006
- ↑ Haaretz: "Kidnap of soldiers in July was Hezbollah's fifth attempt", 19. September 2006
- ↑ a b Haaretz: "Pressure mounts on Halutz to 'take responsibility' for war", 13. November 2006
- ↑ Jerusalem Post: Almog slams army's conduct in war, 23. Januar 2007
[Bearbeiten] Weblink
UNIFIL-Karte der Region (PDF-Format)
en:Zar'it-Ayta ash-Shab incident
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