Matt GL
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GL ist das offizielle Kürzel für den Kanton Glarus und wird hier verwendet, um Verwechslungen mit anderen Einträgen zu vermeiden. |
Wappen | |
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Basisdaten | |
Kanton: | Glarus |
Bezirk: | (Glarus kennt keine Bezirke) |
BFS-Nr.: | 1615Vorlage:Infobox Ort in der Schweiz/Gemeinde |
PLZ: | 8766 |
Koordinaten: | 731844 / 202910 Koordinaten: 46° 57' 51" N, 9° 10' 16" O46° 57' 51" N, 9° 10' 16" O |
Höhe: | 831 m ü. M. |
Fläche: | 41.27 km² |
Einwohner: | 396 (31. Dezember 2005) |
Website: | www.gemeinde-matt.ch |
Karte | |
Matt ist eine politische Gemeinde des Kantons Glarus in der Schweiz.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Wappen
Der besonders bei der Dorfjugend beliebte uralte Brauch des Schybenfleuge wird in der Fasnachtszeit ausgeübt. Dabei werden glühende Holzscheiben in die nächtliche Dunkelheit geschleudert. Der Brauch hat in das Gemeindewappen Eingang gefunden.
[Bearbeiten] Geographie
Die Gemeinde liegt im Sernftal an der Sernf, dem rechten Nebenfluss der Linth. Sie ist die mittlere der drei Gemeinden im Tal. Der von Osten einmündende Chrauchbach lagerte am Ausgang des Chrauchtals einen Schuttkegel ab, auf dem die erste Siedlung entstand. Das Siedlungsgebiet umfasst aber auch die Weiler Trämlingen, Auen, Brumbach Stalden und sowie die nach Süden gelegene, ganzjährig bewohnte Sonnenterrasse Weissenberge. Das Gemeindegebiet besteht aus steilen bewaldeten Berghängen, hochgelegenen Alpen sowie unter anderem mit Spitzmeilen (2501 m ü. M.) und Foostock (2610 m ü. M. höchster Punkt) aus mehreren hohen Berggipfeln. Von der Gemeindefläche sind 39.6% landwirtschaftliche Nutzflächen, 32.4% ist Wald, 0.8% ist Siedlungsfläche und 27.2% ist unproduktiv. Das Klima ist alpin.
[Bearbeiten] Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung | |
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Jahr | Einwohner |
1960 | 560 |
1990 | 406 |
2003 | 366 |
Die Bevölkerung lebt in 160-170 Haushaltungen mit durchschnittlich etwa 2.2 Personen.
[Bearbeiten] Politik
Die SP hat 59.4% der Wählerstimmen, 40.6% der Stimmen gehen an andere Parteien.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Land- und Alpwirtschaft sowie der Schieferabbau im benachbarten Landesplattenberg in Engi waren bis zum 20. Jahrhundert die wichtigsten Einnahmequellen der Einwohner von Matt. Etwas Gewerbe, darunter die älteste Baufirma des Kantons Glarus, die Marti AG (gegründet 1860), hat sich etabliert. Etwa 26% der Erwerbstätigen arbeiten in der Landwirtschaft, 57% in Industrie und Gewerbe, 17% sind im Dienstleistungssektor tätig.
[Bearbeiten] Verkehr
Seit der Stilllegung der Sernftalbahn im Jahr 1969 ist die Hauptstrasse für den Individualverkehr und den Busbetrieb der Autobetriebe Sernftal AG die einzige Verkehrserschliessung von Matt.
[Bearbeiten] Tourismus
Der Bau der Luftseilbahn Matt-Weissenberge (LMW) im Jahr 1967 hat zu einer touristischen Entwicklung von Matt und den höher gelegenen Gemeindeteilen geführt. Auf einer sonnigen Geländeterrasse 1300 m.ü.M. liegend ist Weissenberge ein Ausflugsziel und Ferienort.
[Bearbeiten] Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung von Matt, damals ein Landgut namens Mattun, ist im Jahr 1273 belegt. Der Ortsname leitet sich von seiner ursprünglichen Bedeutung Wiese ab.
Die erste Kapelle wurde zwischen 1261 und 1273 gebaut. Im Jahr 1273 ist die Kapelle zur Talkirche erhoben worden. Bis zum Loskauf der Glarner 1395 waren die Matter dem Kloster Säckingen abgabepflichtig.
Die heutige Kirche stammt wahrscheinlich aus dem Jahr 1497 und ist die älteste erhalten gebliebene Kirche im Glarnerland. Im Innern befindet sich eine sehr bedeutende spätgotische Holzdecke. Seit dem Übergang zur Reformation 1528 bilden Matt und Engi eine gemeinsame Kirchgemeinde.
Die Bewirtschaftung von Egg, Riseten und des Krauchtals, welche die grösste Alp des Kantons darstellt, wird urkundlich bereits 1350 erwähnt. Seit 1767 wird die Wasserrkaft für Sägerei, Stampferei und Mühle benutzt. Später kam die Baumwollspinnerei von Jakob Spälty hinzu. Die 1868 gegründeten Firma wurde 1967 stillgelegt.
Im Jahr 1799 zog General Suworow und seine Armee in ihrem Weg über den Panixerpass durch Matt.
Missernten und Übervölkerung zwangen Mitte des 19. Jahrhunderts sehr viele Einwohner zum auswandern. 1855 verliessen an einem einzigen Tag insgesamt 240 Personen die Kirchgemeinde Matt-Engi.
[Bearbeiten] Besonderheiten
Das Auengebiet Chrauchtal ist durch seinen Artenreichtum in Flora und Fauna sowie wegen seiner landschaftlichen Schönheit von nationaler Bedeutung.
[Bearbeiten] Weblinks
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