Matthias Reim
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Matthias Reim (* 26. November 1957 in Korbach, Hessen) ist ein deutscher Schlagersänger.
Nach dem Abitur nahm er ein Studium der Germanistik und Anglistik in Göttingen auf, welches er jedoch zugunsten der Musik vernachlässigte. Er komponierte für Interpreten wie Bernhard Brink, Roberto Blanco, Jürgen Drews und Tina York. Erste eigene LPs mit den Bands "Fallen Dice" und "Fair Fax" brachten keinen kommerziellen Erfolg.
Seine erste Hitsingle landete Reim 1990 mit dem Lied "Verdammt, ich lieb Dich", das 2,5 Millionen Mal verkauft wurde und insgesamt 16 Wochen lang auf Platz 1 in den Charts stand. In der Zeit seit 1971 stand keine Single ohne Unterbrechung länger auf Platz Eins. Diesen Rekord teilt sich Matthias Reim mit Boney M.. Das erste Album "Reim" erschien bald darauf. Bis 1999 wurden neun weitere Alben bei Polydor veröffentlicht. Sein Album "Zauberland" erschien zusätzlich als englischsprachige Version in Kanada unter dem Namen "Wonderland". Im Jahre 2000 erschien mit "Wolkenreiter" das erste von bislang vier Alben bei Reims neuer Plattenfirma EMI. Zuletzt erschien das Album "Unverwundbar" im September 2005.
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[Bearbeiten] Familie
Matthias Reims Bruder Christoph ist Börsenmakler, sein zweiter Bruder Alexander Chemie-Ingenieur.
Matthias Reim hat mit vier Frauen je ein gemeinsames Kind. Er ist zum dritten Mal verheiratet. Seine zweite Frau hieß Mago. Mit Schlagersängerin Michelle (Tanja Hewer) war Matthias Reim nicht verheiratet.
Reims ältester Sohn heißt Bastian, neun Jahre später folgte Julian. Mit Schlagersängerin Michelle hat er eine Tochter mit Namen Marie-Louise. Im Dezember 2004 bekam seine neue Freundin Sarah, die er auf der Insel Ibiza heiratete, Sohn Romeo.
[Bearbeiten] Karriere
Der Sänger komponiert, textet, mischt und spielt seine Lieder selbst.
Ab 2000 gelangte in die Öffentlichkeit, dass der Schlagersänger mit Verbindlichkeiten in einer Höhe zwischen 10 und 15 Millionen Euro belastet ist. Reim gibt die Schuld daran seinem langjährigen Manager Alfred Reimann und wirft ihm vor, ihn mit undurchsichtigen Geldgeschäften in den Ruin getrieben zu haben. Reim kennt Reimann noch aus seiner Studienzeit in Göttingen; die beiden lernten sich 1980 in der Göttinger Diskothek "Filou" kennen - Reimann war Türsteher und Reim kam öfters als Student in der Disco vorbei. 1983 beschlossen die Freunde, ein Musikstudio aufzumachen. Zu jener Zeit träumten Reimann und Reim vom großen Durchbruch. Einen Erfolg landeten die beiden dann auch mit einem Werbespotsong für Spielhallen: "Komm, komm, wir treffen uns in der Spielothek".
Reimann fungierte dann als eine Art Künstlermäzen: Er besaß eine kleine Baufirma und steckte verdientes Geld zum großen Teil in die gemeinsame Firma R&R, insbesondere in Equipment und den Lebensunterhalt von Reim. Dabei soll es sich um "viele Tausend Mark" gehandelt haben. Ein Vertrag zwischen Reimann und Reim besagte, sollte es zum großen Erfolg kommen, dass alle Einnahmen jeweils zur Hälfte aufgeteilt würden. Reimann berichtete, dass das Duo Plattenfirmen angeschrieben habe und BMG Ariola sogar eine Single mit Reim aufnahm, was sich jedoch als Flop herausstellte.
Reim avancierte mit 18 Semestern Deutsch und Englisch zum Dauerstudenten, da er seine Zeit überwiegend im Musikstudio und nicht im Hörsaal verbrachte. Bei der Musik bewies er jedoch Kreativität und beharrliche Eigenständigkeit - er spielte alle Instrumente selbst und mischte diese dann auch. Einen 22-stimmigen Chor sparte sich Reim, indem er seine eigene Stimme 22 Mal hintereinander aufnahm.
In den 90ern hielt der damalige Bürokaufmann Alfred Reimann 50% an der Firma R&R-Audio (Reim/Reimann) mit Firmensitz in der Stadt Lohne. Es handelt sich dabei um ein Musikstudio in der Nähe von Göttingen, in dem die Erfolgssingle "Verdammt ich lieb' Dich" produziert wurde. Die anderen 50% an der Firma hielt Matthias Reim selbst. Zusammen mit Reimann hielt der Schlagerstar zudem Anteile an verschiedenen Computerhandelsketten.
1990 kam dann der ersehnte große Erfolg. Matthias Reim schickte eine Kassette mit dem Titel "Verdammt, ich lieb' Dich" an den ZDF-Moderator Wim Thoelke. Dem gefiel das eingesandte Band so gut, dass er Reim in seine Sendung einlud. 1,4 Millionen Mal verkaufte sich daraufhin der Superhit, was den Anteilseignern von R&R hohe Einnahmen brachte.
Alfred Reimann kam dann auf die Idee, Reims Millionen in Computershops, Autohäuser und Altbausanierungen in Ostdeutschland zu investieren. Dazu erteilte Matthias Reim im Jahre 1990 eine Generalvollmacht, die es Alfred Reimann gestattete, alle Firmen in seinem Namen zu verwalten. Man investierte unter anderem auch deshalb, weil man mit den Investitionen eine gute Gelegenheit sah, Steuern zu sparen, da sich über die Immobilien hohe Beträge abschreiben ließen.
Nach Berichten von Reimann soll auch Reim eigene Wege gegangen sein, indem er beispielsweise die Rechte am ersten Album "Reim I" an einen Musikproduzenten aus Nörten- Hardenberg bei Göttingen verkaufte. Auf juristische Schritte verzichtete Reimann, um die Freundschaft nicht zu zerstören.
Ab dem Jahre 1994 liefen dann die Geschäfte nicht mehr so gut. Reim wurde misstrauisch, doch sein Manager beruhigte ihn. Es kam zwar weiterhin Geld aus Plattenverträgen und Bühnenauftritten herein, doch verschwand dieses in einem Geflecht von 28 Firmen, wie z.B. einer Gerüstbaufirma, einem Friseursalon, einer Imbissbude und 14 Computerläden. Zudem kaufte Reimann 200 Wohnungen, die er teuer sanierte, konnte davon aber nur wenige vermieten. Von Seiten der Banken wurden Zinsen und Tilgung eingefordert; die Forderungen bediente Reimann, indem er Millionen von einem auf das andere Konto transferierte. Jedoch wurden die Schulden dadurch nicht weniger - wurde ein Finanzloch gestopft, tat sich ein anderes auf. Reimann nahm weitere Darlehen auf sich und seinen Freund Reim auf.
Der Einstieg in Ost-Immobilien entpuppte sich schließlich als Fehlschlag. Das Förderprogramm der damaligen Bundesregierung für Bauwillige lief 1994 wider Erwarten vieler Investoren weiter und heizte so das Baugeschäft an - der Markt war irgendwann übersättigt. Der Unternehmer Reimann hoffte, mit dem neuen Reim-Album "Wolkenreiter" im Jahr 2000 und dem Verkauf mehrere Firmen den drohenden Konkurs abzufangen, was jedoch nicht gelang. Zudem ließen Freunde von Reimann den Unternehmer im Stich und stiegen beispielsweise im Jahre 1995 als Geschäftsführer aus der in Konkurs gegangenen TK-Automobilhandelsgesellschaft Drentwede aus. Reimann stand schließlich als Geschäftsführer alleine da, die beiden anderen Geschäftsführer setzten sich über Nacht ab und verkauften zuvor noch die Autos an einen Autohandel, der unter dem Namen ihrer Ehefrauen lief.
Matthias Reim kündigte Ende des Jahres 2000 Alfred Reimann die Freundschaft (und erstattete Strafanzeige). Reimann kommentierte dies wie folgt: "Im September hat mir Matthias mitgeteilt, dass er mit mir nicht mehr zu tun haben will. Mir tut es weh, wenn jetzt behauptet wird, ich hätte ihn mit kriminellen Methoden um sein Geld gebracht. Ich habe nichts auf die Seite geschafft, es war ganz einfach Pech!"
Reim offenbarte in einem späteren Interview: "Ich habe nicht nur die vergangenen 18 Jahre umsonst gearbeitet, ich muss auch noch bestimmt die nächsten 15 Jahre arbeiten, nur um wieder auf eigene Füße zu kommen. [...] Ich verdanke das nicht irgendeinem Kriminellen, sondern einem ehemaligen Freund. Alfred soll aus meinem Leben verschwinden. Ich will ihn nie wieder sehen. Schämen soll er sich, so etwas seinem Freund angetan zu haben."
[Bearbeiten] Diskografie
[Bearbeiten] CDs
- 2006: Die Fan Edition
- 2005: Unverwundbar
- 2004: Déjà Vu
- 2003: Reim
- 2002: Morgenrot
- 2000: Wolkenreiter
- 1999: 10 Jahre Intensiv
- 1998: Sensationell
- 1997: Reim 3
- 1995: Alles Klar
- 1995: Wonderland (Kanada)
- 1994: Zauberland
- 1993: Sabotage
- 1991: Reim 2
- 1990: Reim
[Bearbeiten] DVDs
- 2005: reim - unverwundbar Live in Chemnitz 2005
- 2004: Halt durch (Single-DVD)
- 2003: Morgenrot – die DVD
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Reim, Matthias |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Musiker |
GEBURTSDATUM | 26. November 1957 |
GEBURTSORT | Korbach, Hessen |