Mensa in Deutschland
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Mensa in Deutschland e.V. (MinD) ist der deutsche Zweig von Mensa International. Mensa hat das Ziel, hochbegabte Menschen zusammen zu bringen und die Erforschung der Intelligenz zu fördern. Mensa selbst vertritt keine politische oder religiöse Meinung. Mensa in Deutschland wurde 1979 gegründet und hat inzwischen etwa 5.500 Mitglieder (Februar 2007). Das einzige Kriterium für die Mitgliedschaft in Mensa ist ein IQ-Wert, der höher ist als bei 98% der Bevölkerung. Bei den in Deutschland üblichen Tests entspricht das einem Wert ab 130.
Die vereinseigene Publikation für Mitglieder (Ms) ist das MinD-Magazin. Mehrere regionale Newsletter/Mailinglisten dienen zum Austausch von Informationen und zur Ankündigung von regionalen Veranstaltungen. Ein interner Newsserver (Boggs) bietet in Verbindung mit einem optionalen Web-Interface ein geschlossenes und unzensiertes Austauschforum zu allen Themen.
[Bearbeiten] Aktivitäten
Die Mitglieder treffen sich in über 70 Orten in Deutschland zu regionalen Stammtischen und anderen, überregionalen, thematischen Veranstaltungen. Bekannte überregionale Veranstaltungen sind das Berliner Sommerfest und die große Silvester-Party mit wechselndem Standort. Das regelmäßig im April stattfindende mehrtägige Jahrestreffen umrahmt die Mitgliederversammlung. Die vielen Veranstaltungen des Jahrestreffens sind mit Ausnahme der internen Teile der Mitgliederversammlung auch Nichtmitgliedern geöffnet.
Thematisch organisieren sich Mensaner in Special Interest Groups (SIGs), wie zum Beispiel Kochen, Skifahren, Spielen, Eltern, Philosophie oder Kultur.
MinD verleiht seit 2004 jedes Jahr den Deutschen IQ-Preis für besonders intelligente Ideen.
Kinder, bzw. Eltern hochintelligenter Kinder können Angebote unter dem Titel MensaKids und Junioren nutzen. Mensa bietet eine gemeinsame Umgebung, in der hochbegabte Kinder und Jugendliche nicht aus dem Rahmen fallen. Abwechslungsreiche Veranstaltungen und Workshops unterstützen das Miteinander.
Zentrale Veranstaltung des MinD Hochschulnetzwerks (MHN) ist die jährlich stattfindende MinD-Akademie für Studenten (und Interessenten). In meist mehrtägigen Workshops werden Themen bearbeitet, die einen Blick über den eigenen Tellerrand erlauben.
Das Mensa Beraternetzwerk bietet eine Plattform für hochintelligente Unternehmens- und IT-Berater.
SIGHT (Service for Information, Guidance and Hospitality to Travellers) ist das Mensa-interne Programm, welches die gegenseitige Unterbringung von reisenden Mensanern weltweit regelt. Über SIGHT finden Mensaner weltweit eine Unterkunft, Stadtführungen etc.
Mensa bietet regelmäßig günstige regionale Gruppentests an, die von einem ausgebildeten Psychologen ausgewertet werden. Es werden auch Gutachten anderer Psychologen akzeptiert.
[Bearbeiten] Geschichte
Mensa wurde 1946 in Großbritannien von Roland Berrill und Lance Ware gegründet. Für Personen in Deutschland war nur die direkte Mitgliedschaft bei Mensa International möglich. Der deutsche Zweig (MinD) entstand 1979. Vorstandsmitglieder waren Udo Schultz aus Kiel, Hasso Streger († 10. Dezember 1998) und Hans Lippmann († 19. September 1997) aus Passau.
Hasso Streger leitete bis Ende der 1980er Jahre die Geschäftsstelle in Bochum. In den Anfangsjahren erhielt Streger noch viele Anrufe, die der Mensa der Ruhr-Universität Bochum galten. Streger übersetzte ein Rätselbuch unter dem Titel Mensa Quadrat - Denksportaufgaben für Hochbegabte (1988) des ehemaligen Mensa-International-Vizepräsidenten Victor Serebriakoff ins Deutsche. Bei Preisausschreiben mit Denkrätseln in der regionalen Presse wie zum Beispiel der WAZ gab es das Buch zu gewinnen. Auch machte Streger Mensa in Karl Dalls DALL-AS, der ersten Talkshow des deutschen Privatfernsehens, einer größeren Öffentlichkeit bekannt. Obwohl Karl Dall seine Gäste gerne provozierte und irritierte, zeigte sich Dall fair und bei der Frage, was Hochintelligente in ihrer Freizeit so machen, von Stregers weltgrößter Sammlung von Bierdosen leicht beeindruckt. Der gelernte Schriftsetzer Hans Lippmann sorgte in seiner Druckerei für Layout und Print des noch unter dem Namen „bagatelle“ geführten MinD-Magazins, für das P.M. jeweils einige Rätsel zur Verfügung stellt. Auf die Frage, ob man sich für elitär hielte, wurde gern auf den Klub langer Menschen verwiesen. In der Pressearbeit betonte man, dass sich Menschen mit einem hohen IQ in weiteren Eigenschaften von anderen Menschen kaum unterschieden, auch nicht im beruflichen oder privaten Erfolg. Mensa wurde populärer, was sich in kontinuierlich steigenden Mitgliederzahlen ausdrückte.
Zu Beginn der 1990er Jahre erweiterte man den Vorstand und es gab einen ersten Pressesprecher. Die Geschäftsstelle wurde nach Köln verlegt. Heute befindet sie sich in Planegg-Martinsried. Den Vorstand bilden 2007 Hermann Meier, Sabine Bremer, Wolfgang Roth, Christine Warlies und Martin Weiß.