Mittelniederländisch
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht oder unzureichend durch Quellenangaben (Literatur, Webseiten usw.) belegt worden, wodurch den fraglichen Inhalten eine Löschung droht. Bitte hilf der Wikipedia, indem du gute Belege für die Informationen nennst. |
Mittelniederländisch war der Vorläufer der niederländischen Sprache, der etwa zwischen 1150 und 1500 gesprochen wurde. Seinerseits hat es sich aus dem Altniederländischen entwickelt. Es war eine unverschobene Varietät des Fränkischen und gehörte zum Dialektkontinuum der kontinentalen westgermanischen Sprachen.
Die Sprecher des Mittelniederländischen nannten ihre Sprache meist dietsc oder duutsc. Dieser Begriff lebte Jahrhunderte später wieder auf: nationalistische Gruppen im 19. Jahrhundert und nationalsozialistische Gruppen in den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts benutzten ihn von Neuem.[1] Siehe auch Niederländisch (Name).
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Unterschiede zum Altniederländischen
Das Mittelniederländische unterscheidet sich vom Altniederländischen unter anderem durch das Abschwächen der Nebenton-Vokale, auch Vokalreduktion genannt. Beispielsweise wurde vogala zu vogele ('Vögel', in modernem Niederländisch: vogels).[1] Obwohl im Mittelniederländischen viel mehr Manuskripte und gedruckte Bücher erschienen sind als im Altniederländischen und dieses die Begrenzung in der Zeit festsetzt, ist der Unterscheid zwischen den beiden Sprachen also vor allem sprachwissenschaftlich geprägt.
[Bearbeiten] Keine Einheitssprache
Das Mittelniederländische war keine Standardsprache im heutigen Sinn, sondern eine Reihe eng verwandter und vermutlich gegenseitig verständlicher Varietäten.[2] Eng verwandt waren sie ebenfalls mit den östlich benachbarten mittelniederdeutschen Varietäten der Hansestädte.
[Bearbeiten] Dialekte
Innerhalb des Mittelniederländischen lassen sich die folgenden Dialekte unterscheiden:[2]
- Flämisch (bisweilen unterteilt in West- und Ostflämisch), gesprochen im heutigen Westflandern, Ostflandern und Zeeuws Vlaanderen.
- Brabantisch in den heutigen Provinzen Nordbrabant in den Niederlanden sowie Flämisch-Brabant, Antwerpen und Brüssel in Belgien.
- Holländisch vor allem in den Provinzen Nord- und Südholland sowie in Teilen der Provinz Utrecht.
- Limburgisch in den heutigen Provinzen Limburg (Niederlande) und Limburg (Belgien).
Die niedersächsischen Varietäten, in den heutigen Provinzen Gelderland, Overijssel und Drenthe gesprochen sowie in Teilen der Provinz Groningen, wurden bereits im Mittelalter vom Mittelniederländischen beeinflusst.
[Bearbeiten] Links
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ a b Herman Vekeman und Andreas Ecke, Geschichte der Niederländischen Sprache, Bern 1993, ISBN 3-906750-37-X
- ↑ a b A. van Loey, Middelnederlandse spraakkunst - I. Vormleer, derde, herziene uitgave, Groningen und Antwerpen 1960