Monumente des Radsports
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Als sogenannte Monumente des Radsports werden die heute fünf berühmtesten Eintagesrennen im Straßenradsport bezeichnet. Darunter sind zwei italienische, zwei belgische und ein französisches Rennen. Vier der fünf "Monumente" werden im Frühjahr ausgetragen.
Monumente des Radsports | seit | Ehrenname | heutiger Termin |
Mailand-San Remo (Italien) | 1907 | La Classicissima | Ende März |
Flandern-Rundfahrt (Belgien) | 1912 | Vlaanderens Mooiste | Anfang April |
Paris-Roubaix (Frankreich) | 1896 | L'Enfer du Nord | Mitte April |
Lüttich-Bastogne-Lüttich (Belgien) | 1892 | La Doyenne | Ende April |
Lombardei-Rundfahrt (Italien) | 1905 | Das Rennen der fallenden Blätter | Mitte Oktober |
Es lassen sich vor allem zwei Faktoren benennen, die für das herausragende Prestige der "Monumente" entscheidend sind: das Alter des Rennens und die Qualität der Siegerliste. Alle fünf Rennen sind dementsprechend vor dem Ersten Weltkrieg entstanden und haben jeweils ein beeindruckendes Palmarès aufzuweisen.
Das Streckenprofil der Rennen unterscheidet sich dagegen signifikant. Alle Monumente haben zwar eine Streckenlänge von mindestens 250 km. Während Mailand-San Remo aber ein nur gemäßigt hügeliges und in den letzten Jahren für Sprinter durchaus geeignetes Terrain aufweist, gelten Lüttich-Bastogne-Lüttich und die Lombardei-Rundfahrt als anspruchsvolle Rennen mit langen Anstiegen. Im Gegensatz zu diesen drei ausschließlich auf Asphalt ausgetragenen Klassikern zeichnen sich die mit kurzen und steilen Anstiegen versehene Flandern-Rundfahrt und insbesondere das flache Paris-Roubaix durch ihre schweren Kopfsteinpflasterpassagen aus.
Nur drei - ausnahmslos belgischen - Rennfahrern gelang es bisher, bei allen fünf Monumenten des Radsports mindestens einmal zu gewinnen. Zunächst gelang dies Rik van Looy, der von 1958 bis 1965 insgesamt acht Siege bei den "Monumenten" erreichte. Danach konnten nebeneinander Eddy Merckx (von 1966 bis 1976) und Roger de Vlaeminck (von 1970-1979) die gleiche Konstanz aufweisen. De Vlaeminck gewann insgesamt zehn der Klassiker, Merckx konnte sogar 19 Mal (und bei jedem Rennen mindestens zweimal) triumphieren - ein Rekord, der wohl für alle Zeiten unerreichbar sein dürfte, bedenkt man die heutige Spezialisierung der "Klassikerjäger".