Nackt unter Wölfen
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Nackt unter Wölfen ist ein Roman der DDR-Antikriegsliteratur von Bruno Apitz, der 1958 beim Mitteldeutschen Verlag erschienen ist.
Der Roman spielt im Konzentrationslager Buchenwald. Es werden sowohl Häftlinge, die ein ins Lager geratenes Kind vor den Wachmannschaften verborgen halten und ihm so das Leben retten, als auch die Lagerbesatzung beschrieben. Die Personen, die im Buch von Apitz erscheinen, sind authentisch und historisch belegbar, auch wenn im Roman andere Namen verwendet werden. Mit der Wahl der Namen verdeutlicht Apitz auch den Charakter der jeweiligen Person (beispielsweise Hauptscharführer Zweiling).
Im Gegensatz zu dem im Roman beschriebenen Ende wurde Buchenwald durch die aus nordwestlicher Richtung kommenden Amerikaner befreit. Erst nach dem Eintreffen der Amerikaner kam es zu bewaffneten Widerstandshandlungen der Häftlinge gegenüber der SS-Wachmannschaft, zumal die Häftlinge sich nur wenige Waffen beschaffen konnten. Die SS war nur noch mit einer geringen Mannschaftsstärke im Lager vertreten, da der größte Teil der Wachen vor den sich nähernden Amerikanern flüchtete. Eugen Kogon stellte diese Tatsachen in seinem 1946 erschienenen Buch "Der SS-Staat" dar. Die Geschichte der Befreiung des Lagers durch die Häftlinge wurde indes durch das DDR-Regime forciert, da es gut in ihren antifaschistischen Gründungsmythos passte. Eine Befreiung durch den Klassenfeind, die Amerikaner, war deshalb nicht opportun. Zudem neigte Apitz, laut seinem Lektor, zu melodramatischen und hochtönenden Worten.
Für das Fernsehen der DDR erfolgte die Verfilmung des Romans 1960, die DEFA verfilmte den Roman im Jahr 1963, u.a. mit Erwin Geschonneck, Fred Delmare, Armin Müller-Stahl und Gerry Wolff in Hauptrollen unter der Regie von Frank Beyer.
[Bearbeiten] Übersetzungen
- Dänisch: Nøgen blandt ulve,
- Englisch: Naked among wolves, übersetzt von Edith Anderson. Berlin 1960.
- Esperanto: Nuda inter lupoj, übersetzt von Karl Schulze. Leipzig 1974.
- Französisch: Nu parmi les loups, übersetzt von Y.-P. Loreilhe. Paris 1961.
- Italienisch: Nudo tra i lupi, übersetzt von Agnese Silvestri Giorgi. Mailand 1961.
- Portugiesisch: Nu entre lobos. Lissabon 1982.
- Schwedisch: Naken bland vargar, übersetzt von Ture Nerman. Stockholm 1960.
- Türkisch: Kurtlar arasında çıplak, aus dem Englischen übersetzt von Alaattin Bilgi. Ankara 1986.