Naratriptan
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Naratriptan (N-Methyl-3-(1-methyl-4-piperidyl)indol-5-ethansulfonamid) ist ein Arzneistoff, der in der Akuttherapie der Migräne und in der Vorbeugung gegen Cluster-Kopfschmerzen eingesetzt wird. Es ist ein Serotonin-Agonist aus der Gruppe der Triptane. Naratriptan wurde von GlaxoSmithKline entwickelt. Naratriptan ist im europäischen Raum der einzige Stoff aus der Gruppe der Triptane, der in kleiner Packungsgröße (bis zu 2 Tabletten zu 2,5 mg) nicht mehr der ärztlichen Verschreibungspflicht unterliegt. Das verschreibungsfreie OTC-Arzneimittel wird von GlaxoSmithKline unter dem Markennamen Formigran® vermarktet. Die verschreibungspflichtigen Packungsgrößen (mehr als 2 Tabletten) werden in Deutschland von Schwarz Pharma unter dem Markennamen Naramig® vertrieben.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Chemie
Naratriptan gehört der Gruppe der Triptane an und ähnelt strukturell dem Serotonin.
[Bearbeiten] Pharmakologie
[Bearbeiten] Wirkmechanismus
Naratriptan ist ein selektiver Agonist an den Serotonin-Rezeptoren 5-HT1B und 5-HT1D, welche auf zerebralen Blutgefäßen und präsynaptisch auf Neuronen vorkommen. Eine Aktivierung dieser Rezeptoren durch Naratriptan führt somit während eines Migräneanfalls einerseits zu einer Konstriktion der dilatierten zerebralen Blutgefäße und andererseits zu einer Verminderung der Ausschüttung von Entzündungsmediatoren.
[Bearbeiten] Nebenwirkungen
Eine der häufigsten Nebenwirkungen der Anwendung von Naratriptan sind der Angina Pectoris ähnliche Druck- und Beklemmungsgefühle der Brust, die auf eine Konstriktion der Herzkranzgefäße zurückgeführt wird. Ein Blutdruckanstieg ist ebenfalls bei einigen Patienten zu beobachten. In Studien waren diese Nebenwirkungen bei der aktuell im Handel befindlichen Dosierung von 2,5mg nicht häufiger als bei Placebo, weshalb die Verschreibungspflicht für Packungen bis zu 2 Tabletten zu 2,5 mg aufgehoben wurde.
[Bearbeiten] Wechselwirkungen
Naratriptan sollte nicht mit Ergotamin kombiniert eingesetzt werden, da eine erhöhte Gefahr von Koronarspasmen besteht.
Die amerikanische Gesundheitsbehörde warnt vor der potenziell lebensbedrohlichen Wechselwirkung des Serotoninsyndroms (=der Körper kumuliert zuviel Serotonin im Nervensystem ) bei gleichzeitiger Einnahme eines Triptans und eines Antidepressivums aus der Gruppe der SSRI (Selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer) oder der SNRI (Selektive Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer),wenn Triptane zusammen mit einem SSRI oder einem SNRI eingenommen werden. Symptome des Serotoninsyndroms können Ruhelosigkeit, Halluzinationen, Verlust der Koordination, schneller Herzschlag, Blutdruckschwankungen, erhöhte Körpertemperatur, gesteigerte Reflexe, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall einschließen.
[Bearbeiten] Zusammenfassung
Naratriptan ist in der aktuellen Dosierung das schwächste Triptan, hat dafür aber die geringsten Nebenwirkungen. Es ist daher bei leichter zu behandelnden Formen der Migräne sinnvoll sowie bei Patienten, die andere Triptane nicht ausreichend vertragen. Seit dem 01. April 2006 ist Naratriptan (bis zu 2 Tabletten zu 2,5 mg) rezeptfrei in Apotheken erhältlich.
[Bearbeiten] Weblinks
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