Netscape Communications Corporation
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Die Firma Netscape Communications Corporation war bis zum 15. Juli 2003 ein amerikanisches Softwareunternehmen und die Entwicklerin des gleichnamigen Browsers Netscape Navigator, dessen erste Version im August 1994 veröffentlicht wurde.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die Firma Netscape wurde von Marc Andreessen und James H. Clark gegründet.
Netscape ging 1995 an die Börse und veröffentlichte in Folge weitere Versionen des Browsers, der im Paket mit HTML-Editor, E-mail- und News-Anwendung nun Netscape Communicator hieß. Im Januar 1998 rief das Unternehmen das Mozilla-Projekt ins Leben, nachdem Netscape aufgrund der aggressiven und später kartellrechtlich abgestraften Vermarktungspolitik Microsofts zugunsten von dessen Internet Explorer stark an Marktanteilen verloren hatte.
Nach diesem sogenannten Browserkrieg versuchte Netscape mit dem vollkommen neu programmierten Netscape Browser einen Neuanfang, der durch den Aufkauf des Unternehmens durch AOL im November 1998 abgebrochen wurde.
Schon seit 1998 bestanden Zweifel an der Ernsthaftigkeit von AOL, die Entwicklung des Netscape Browsers weiterzuführen. Nachdem sich AOL-Time-Warner und Microsoft ihren Streit um die Marktverdrängung von Netscape durch Internet Explorer mit Zahlung von 750 Millionen US-$ von Microsoft an AOL im Mai 2003 beilegten und AOL die lizenzfreie Benutzung der Rendering Engine des Internet Explorers für weitere sieben Jahre zugestanden wurde, schien ein Ausstieg von AOL aus der Mozilla-Entwicklung wahrscheinlich.
Am 15. Juli 2003 entließ AOL daher wenig überraschend die letzten fünfzig Browser-Entwickler und stellte sein finanzielles Engagement beim Mozilla-Projekt ein. Die Rechte an der kompletten Netscape-Technologie, im wesentlichen die Rendering-Engine Gecko sowie das Bug-Tracking-System Bugzilla wurden auf die neu gegründete Mozilla Foundation übertragen, die AOL zudem mit zwei Millionen Dollar Startkapital ausstattete. Damit endete das Engagement AOLs an der aktiven Entwicklung der Netscape-Browser-Technologie.
AOL behielt die Rechte an der Marke Netscape und versuchte seit Herbst 2003 unter diesem Namen in Nordamerika einen zweiten Internet-Zugangsdienst aufzubauen.
Dennoch hat AOL im August 2004 eine weitere Version (7.2) des Netscape Communicator veröffentlicht, welche auf Mozilla 1.7 basiert. Am 19. Mai 2005 wurde Netscape 8.0 veröffentlicht. Der völlig neu gestaltete Browser, der jetzt auf Mozilla Firefox basiert, bietet zahlreiche bereits integrierte Features und Gimmicks, läuft aber entgegen der Netscape-Tradition nur noch auf Windows-Betriebssystemen, da er auch die Engine des Internet Explorers nutzt. Der Browser ist eine Auftragsentwicklung einer kanadischen Softwarefirma und wird wie alle Netscape-Versionen seit 2003 nur noch in Nordamerika aktiv vermarktet.
[Bearbeiten] Literatur
- Helmut Neumann: Das Lexikon der Internetpioniere, 2002, ISBN 3896025058