Neue Deutsche Todeskunst
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Die Neue Deutsche Todeskunst (kurz NDT) bezeichnete ab Anfang der 1990er Jahre – mit ironischer Anlehnung an die Neue Deutsche Welle – deutschsprachige Musikprojekte aus dem Dark-Wave-Umfeld.
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[Bearbeiten] Hintergrund
[Bearbeiten] Entstehung
In den späten 1980er Jahren begannen überwiegend Musiker aus Süddeutschland damit, nachdenklich stimmende, melancholische Klänge mit nihilistisch angehauchten Liedertexten auf poetischer Basis zu verknüpfen. Die Musik war verstärkt von Samples und künstlich erzeugten akustischen Instrumenten geprägt und orientierte sich deutlich an Stilformen wie Neoklassik, Gothic Rock oder Electro Wave.
Neben Klaus Kinskis Interpretationen von Werken der Weltliteratur (beispielsweise „Schwarze Puppen“), nahmen speziell die Kompositionen der Einstürzenden Neubauten mit Alben wie „Hamletmaschine“ oder „Haus der Lüge“ deutlich Einfluss auf einzelne Veröffentlichungen der NDT. Ihre größten Erfolge feierte die Bewegung mit Titeln wie „Gottes Tod“ von Das Ich (1990), „Verflucht“ von Relatives Menschsein (1991), „Der Ketzer“ von Lacrimosa (1991) oder „Das Ende“ von Goethes Erben (1992).
Ab Mitte der 1990er Jahre geriet die Neue Deutsche Todeskunst vor allem durch die Stiländerung ihrer Hauptvertreter (insbesondere Lacrimosa oder Das Ich) wieder in Vergessenheit, obgleich einige Künstler wie Endraum, Illuminate oder Explizit Einsam den Stil in den darauf folgenden Jahren vermehrt im Untergrund weiterführten.
[Bearbeiten] Weiterentwicklung
Nach der Jahrtausendwende griffen Projekte wie Stillste Stund oder Mantus Elemente der Neuen Deutschen Todeskunst auf und präsentierten sie musikstilistisch in einem moderneren Gewand, wodurch der Bezug zum Dark-Wave-Genre jedoch verloren ging. Auch andere Gruppen, wie beispielsweise Untoten oder Sopor Aeternus, experimentierten und experimentieren stilübergreifend mit den für die NDT üblichen Mitteln sowie deren stark lyrischen Texte.
[Bearbeiten] Anmerkungen zum Begriff
Die Bezeichnung Neue Deutsche Todeskunst wurde von einem Mitarbeiter des Labels Danse Macabre kreiert, um die erste Veröffentlichung der Band Relatives Menschsein zu umschreiben. Anschließend nutzte Sven Freuen, ein Journalist des Zillo-Musikmagazins, diesen Begriff, um weitere Musikgruppen in diesem Stil zu kategorisieren. Vorrangig aber wurde die NDT mit den Bands des Danse-Macabre-Labels assoziiert – ein Großteil der Künstler konnte sich allerdings nicht mit dieser Betitelung anfreunden.
[Bearbeiten] Veröffentlichungen mit Schlüsselqualitäten
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