Oberreifenberg
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Oberreifenberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Schmitten im Hochtaunus.
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[Bearbeiten] Lage
Oberreifenberg ist das höchstgelegene Dorf im Taunus und liegt direkt am Fuße des Großen Feldbergs. Charakteristisch für das Ortsbild ist die Burgruine des mit dem Tode im Jahre 1686 von Philipp Ludwig von Reiffenberg ausgestorbenen Geschlechts. Interessante historische Gebäude sind außerdem das Bassenheimer Palais und die St. Gertrudis-Kapelle.
[Bearbeiten] Geschichtliches
Oberreifenberg selbst wurde 1849 gegründet, als sich das Dorf Reifenberg in Ober- und Niederreifenberg teilte. Über den Ursprung Reifenberges wird spekuliert.
1156 nennt die „Walsdorfer Gründungsurkunde" einen „Guntramus de Hazechenstein". Jener Guntram hatte seine -anno domini 1986 unter dem Namen „Hattstein" besser bekannte - Burg vermutlich vom Limburger Burgherren, dem Grafen Emmerich von Leiningen, als Lehen erhalten.
Das Geschlecht derer von „Hazechenstein" war auf das Engste mit dem Geschlecht derer von „Riffinberg" verwandt, wenn nicht gar identisch. Die gesamte ritterliche Familie stammte ursprünglich eventuell aus der westerwälder Gegend nördlich der Lahn oder aus der Gegend um Limburg.
Bis in die 50er Jahre hielt sich in der heimatkundlichen Literatur die Theorie, dass die Reifenberger Burg bereits aus dem 9. Jahrhundert nach Christus stamme - worauf sich dann auch die „1000-Jahr-Feier" 1950 in Oberreifenberg bezog. Hattstein sei dann von einem Reifenberger Sohn erbaut worden. Tatsächlich nannte Hans Heinrich von Reifenberg in einer Ahnenprobe 1609 einen Herrn „Engelhardt" als Aufseher und Leiter der damals üblichen Ritterturniere „in dem Zweyten Turnier nach Christi gebuerdt 942". Aber dies beweist lediglich die Existenz der Familie, nicht deren Wohnort. Und bereits in den 30er Jahren kamen dem sich um Reifenberg sehr verdient gemachten Heimatforscher Karl Beuth Zweifel an der noch von Ihm selbst vertretenen Theorie. Denn am 3. Mai 1938 hatte ihm Dr. Otto Renkhoff, Staatsarchivrat in Wiesbaden, folgendes geschrieben: „Das Geschlecht derer von Reifenberg und das derer von Hattstein sind eines Stammes. Früher hat man angenommen, dass die von Hattstein ein Stamm derer von Reifenberg seien. Nach neueren Forschungen muss man gerade umgekehrt annehmen: die Burg Hattstein scheint die ältere Burg zu sein und es scheint die Gründung Reifenbergs von Hattstein aus erfolgt zu sein ..." - vermutlich weil die Stammburg Hattstein auf der schmalen Felsenklippe zu klein für die Familie wurde.
Dr. Helmut Gensicke vermutet in einem Aufsatz von 1963 vor 1215 die Errichtung der Burg Reifenberg.
1226 verstirbt ein Conrad zu Hattstein, den Gensicke für den Bruder Cuno von Hattstein’s hält, welcher wiederum mit dem 1234 nochmals erwähnten „Cuno von Reifenberg" identisch gewesen sein soll.
1331 finden wir die erste urkundliche Erwähnung der Burg Reifenberg. In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts hatte sich die Reifenberger Sippe in zwei Linien geteilt: in die Wetterauer (auf der Stammburg Reifenberg verbleibend) und in die Weller Linie, die sich im Westerwald ansiedelte[1].
[Bearbeiten] Statistisches
Oberreifenberg stellt mit 1922 Einwohnern das einwohnerstärkste Dorf der Gemeinde Schmitten. Es wird eine Fläche von 383 Hektar zugerechnet, die Höhenlage ist zwischen 523 und 683 Metern bemessen[2]
[Bearbeiten] Weblinks
- Homepage von "Reifenberg Online" mit umfangreicher Beschreibung der Geschichte Reifenbergs
- Homepage der Gemeinde Schmitten
[Bearbeiten] Quellen
Arnoldshain | Brombach | Dorfweil | Hunoldstal | Niederreifenberg | Oberreifenberg | Schmitten | Seelenberg | Treisberg
Koordinaten: 50° 14' 45" N, 08° 25' 55" O