Obertsrot
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Regierungsbezirk: | Karlsruhe |
Landkreis: | Rastatt |
Stadt: | Gernsbach |
Geografische Lage: | Koordinaten: 48° 45' N, 08° 21' O48° 45' N, 08° 21' O |
Höhe: | 190 m ü. NN |
Fläche: | 832,83 ha |
Einwohner: | 1087 |
Postleitzahl: | 76593 |
Vorwahl: | 07224 |
Kfz-Kennzeichen: | RA |
Obertsrot ist ein Stadtteil von Gernsbach, Landkreis Rastatt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Lage
Obertsrot liegt im Nordschwarzwald, südlich von Gernsbach im Tal der Murg. Die Hauptsiedlungfläche befindet sich links der Murg. Weiter südlich schließt sich rechts der Murg Hilpertsau an.
[Bearbeiten] Verkehr
Am Ort entlang verlaufen die Bundesstraße 462 sowie die Schienentrasse der Murgtalbahn, die ins Stadtbahnnetz des Karlsruher Verkehrsverbunds integriert ist.
[Bearbeiten] Geschichte
Obertsrot wurde im Generallandesarchiv in Karlsruhe in einem Schriftstück aus dem Jahre 1377 erstmal erwähnt. Im Jahr 1974 wurde Obertsrot in die Stadt Gernsbach eingemeindet.
[Bearbeiten] Politik
Der Ortschaftsrat Obertsrot/Hilpertsau ist neben dem Gemeinderat ein eigentständiges Gremium für Angelegenheiten in Obertsrot und Hilpertsau. Vorsitzender dieses Gremiums ist der Ortsvorsteher.
[Bearbeiten] Bauwerke
In Obertsrot gibt es einige sehenswerte Bauwerke:
- 'Schloss Eberstein', seit 1272, ehemaliger Grafensitz, mit Umbauten im 18. Jahrhundert durch den Karlsruher Baumeister Friedrich Weinbrenner. Später markgräflich-badisches Eigentum, bis zum Verkauf durch Max Markgraf von Baden an einen Kölner Geschäftsmann, welcher aus Gernsbach stammt. Dieser ließ das historische und bauliche Kleinod aufwendigst und unter denkmalschutzrelevanten Auflagen restaurieren. Durch den neuen Eigentümer und dessen Bruder wurde auch wieder der Weinbau ins Leben gerufen. Heute ist Schloß Eberstein ein sowohl in Gourmetkreisen geschätztes Feinschmeckerrestaurant nebst 4-Sterne-Hotel, wie auch bei Ausflüglern beliebtes Ziel aufgrund der "Schloß-Schänke" mit dem dazugehörigen Platanen-Terassenbiergarten und der damit verbundenen phänomenalen Aussicht auf das mittlere Murgtal. Aufgrund der neuen Eigentümerverhältnisse gibt es wie einstmals, keine Schloßführungen mehr.
- Kirche und Kapelle
[Bearbeiten] Brauchtum in Obertsrot
In Obertsrot gibt es eine Reihe von Brauchtümern wie z. B.:
- die Ritzelzeit: Nach Martini am 11. November war alles Obst auf den Bäumen, ebenso wie die Feldfrüchte, freigegeben zum Ritzeln, was bedeutete, dass jedermann das Obst, das jetzt noch auf den Bäumen hing und die Feldfrüchte abernten durfte, soweit das Grundstück nicht umzäumt war. Davon wurde früher eifrig Gebrauch gemacht, heute gerät der Brauch in Vergessenheit.
Weitere Brauchtümer sind:
- die Sauweide
- die Mainachtsfeier
- das Grundtragen und mehr
[Bearbeiten] Dialekt
Das Obertsroter Dialekt weist einige Eigenarten auf, wie die nachfolgenden Beispiele zeigen:
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- Geh mol d´Schtaffel nuff, no kommsch ins Hus nie,
- durch d´Husdiir in de Ern.
- Von do gehd Schtäg in de zweide Schtock.
- Grad´us ged´s in d´Kiche.
Des Weiteren gibt es auch eine Mundartdichtung:
- D´Muederschbroch
-
- Schwätz, wie din Schnabel gwachse isch,
- bruchsch dich drweg nit schemme
- (wenn grad kei Übergschnappter bisch
- un duesch gern´s Mul voll nemme).
- ...
[Bearbeiten] Sagen und Legenden
Um den Ort ranken sich einige Sagen und Legenden. Dazu zählen :
- der Köhlerplatz: In der Nähe des Lindel findet man mitten im Wald einen freien Platz. Hier steht der Kohlenmeiler eines Holzkohlenbrenners aus Obertsrot. Der alte Köhler blieb nach seinem Tode ohne Nachfolger und so erinnert nur noch der Name Köhlerplatz an einen längst aufgegebenen Beruf.
Es gibt noch eine Reihe anderer Sagen und Legenden
- Der Arme-Sünder-Weg,
- Das Wilde Heer
- Der Hummelsberg' und andere.
[Bearbeiten] Literatur und Quellen
- Heimatbuch zur 600 Jahrfeier
- Um Rhein und Murg, Heimatbücher des Landkreises Rastatt