Oktoberniederlage
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Die sog. Oktoberniederlage 1923 war ein wichtiges Ereignis in der Geschichte der KPD.
Ruhrkampf und Inflation hatten die politischen Verhältnisse in Deutschland stark zerrüttet, es herrschte eine potenziell revolutionäre Situation. 1920 hatte sich ein Großteil der USPD der KPD angeschlossen, die dadurch personell in vielen Betrieben Berlins, Hamburgs, des Ruhrgebiets, Sachsens, Thüringens und im Bereich Halle-Merseburg stark vertreten war, ja zeitweise die stärkste Gruppierung der Arbeiterbewegung.
Die von Heinrich Brandler und August Thalheimer geleitete Parteizentrale setzte jedoch auf Anweisung der Kommunistischen Internationale nicht auf revolutionäre Aktionen, sondern auf die Bildung von Koalitionsregierungen zusammen mit der SPD. Im Frühjahr 1923 entstanden in Sachsen und Thüringen tatsächlich zwei von SPD und KPD gemeinsam getragene Landesregierungen. Im Auftrag von Reichspräsident Friedrich Ebert marschierte die Reichswehr unter Vorwänden in Sachsen und Thüringen ein und setzte die Regierungen gewaltsam ab. Es kam zu bürgerkriegsartigen Kämpfen. Ein Teil der KPD-Führung setzte deshalb auf den revolutionären Aufstand, und im Oktober 1923 kam es in Hamburg tatsächlich zu einem kommunistischen Aufstand, bei dem sich Ernst Thälmann erstmals hervortat. Der Hamburger Aufstand blieb jedoch isoliert und brach rasch zusammen, auch deshalb, weil die KPD-Zentrale ihn nur halbherzig unterstützte bzw. rasch zum Rückzug blies.
Nach dem gescheiterten Aufstand wurde die KPD zeitweise verboten und verlor in vielen Betrieben rasch an Unterstützung. Damit war die Chance einer deutschen Oktoberrevolution, wenn sie denn je bestanden haben sollte, vertan.
Anfang 1924 wurde die KPD wieder legalisiert. Es gab einen heftigen Kampf um die politische Richtung. Brandler und Thalheimer wurden abgesetzt und gründeten den sog. rechten Flügel der KPD. Die Führung übernahmen ultralinke Kräfte um Ruth Fischer und Arkadi Maslow, die es als ihre Hauptaufgabe ansahen, vor allem die SPD zu bekämpfen. 1925 wurden Fischer und Maslow von Ernst Thälmann und Philipp Dengel abgelöst.