Oldenburger Jugendchor

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Oldenburger Jugendchor
http://www.oldenburger-jugendchor.de
Sitz:	Oldenburg / Deutschland
Gründung:	1945
Gattung:	Jugendchor
Gründer:	Kurt Wiesemann
Leiter/-in:	Svetlana Gelbard
Stimmen:	40 (SATB)

Der Oldenburger Jugendchor (OJC) ist der erste Jugendchor, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland gegründet wurde. Er ist ein gemischter Jugendchor, der seit Anfang an ein Treffpunkt für Jugendliche der Stadt Oldenburg und des Oldenburger Landes ist.

Der Jugendchor besteht aus Sängerinnen und Sängern im Alter von 12 bis 27 Jahre, darunter Schülerinnen und Schüler, Studierende, Auszubildende und junge Berufstätige. Mit seinen vielfältigen Programmen bereichert der Oldenburger Jugendchor die Kulturszene in Oldenburg und Umgebung durch regelmäßige Konzerte. Einige Rundfunk- und CD-Aufnahmen haben den Wirkungskreis erweitert.

Die musikalische Arbeit umfasst a-cappella-Literatur von der Renaissance bis zur Gegenwart; gelegentlich stehen auch instrumental begleitete Werke auf dem Programm. Größere aufgeführte Werke sind u.a. Schützens „Weihnachtshistorie“, Distlers „Weihnachtsgeschichte“, Brittens „A Ceremony of Carols“, die „Deutsche Messe“ von H. Genzmer, H. Kratochwils „Missa nova“ das „Magnificat“ und das „Te Deum“ von A. Pärt, das Requiem von W. A. Mozart, "Die Schöpfung" von Haydn und das "Gloria" von Vivaldi.

Der Chor unternimmt viele Reisen, die ihn bislang u.a. nach Süddeutschland, Frankreich, England, Dänemark, Israel und Spanien geführt haben. Dort wurden Konzerte veranstaltet und es entstanden langjährige Partnerschaften mit anderen Chören, wodurch der Oldenburger Jugendchor international bekannt wurde. Der Chor ist seit 1964 fester Teilnehmer an dem internationalen Chor-Festival Europa Cantat, das alle drei Jahre in unterschiedlichen europäischen Städten stattfindet.

[Bearbeiten] Chorleiter

Kurt Wiesemann (1945-1953) ist der Gründer des Oldenburger Jugendchores, dessen Leiter er acht Jahre lang war. In den ersten Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg bot die Gemeinschaft vielen jungen Menschen weit über das eigentliche Chorsingen hinaus freundschaftlichen Halt, Geborgenheit und Unterstützung beim Neubeginn. Aus diesem Erlebnis wuchs eine langjährige Verbundenheit vieler ehemaliger Chorsänger der frühen Generation. Die Aktivitäten des Chores waren vielfältig - man sang nicht nur sondern spielte beispielsweise auch Theater. Unter Kurt Wiesemann sang der Chor bei der Einweihung des Blockhauses Ahlhorn, wodurch die Chorfahrt dorthin am 1. Advent zur Tradition wurde. Kurt Wiesemann starb 1953 plötzlich und unerwartet und hinterließ eine große Lücke.

Heinz Kanngießer (1953-1979), der den Chor von 1953 an 26 Jahre lang leitete, begeisterte auch in den für viele junge Chöre eher schwierigen späten Sechzigern und Siebzigern immer wieder zahlreiche Jugendliche für das Chorsingen. Der Chor hatte unter seiner Leitung aktiven Anteil an der aufblühenden Deutsch-Französischen Freundschaft. Auch der erste Europa-Cantat-Besuch (Nevers, 1964) beruhte auf der Initiative des Oldenburger Schulmusikers.

Gerd Meyer (1979-1996) knüpfte neue Kontakte und Chorfreundschaften, besonders nach Ungarn, Israel und Spanien. Daneben setzte Gerd Meyer die bis heute kontinuierliche Reihe der Europa-Cantat-Besuche fort, sodass der Chor inzwischen zahlreiche Länder Europas bereiste.

Thomas Busch leitete zwischen 1996 und 2002 den Oldenburger Jugendchor. Er führte 1999 mit dem Chor das Requiem von W. A. Mozart in der Rekonstruktion von R. Maunder auf. Beim Europa-Cantat-Festival in Nevers im Sommer 2000 wirkte der Chor an der Aufführung von „Der Lindbergflug“ von Kurt Weill unter der Leitung von André Ducret, unterstützt von Johannes Hiemetsberger, mit. Im Sommer folgte eine Süddeutschlandtournee mit insgesamt 6 Konzerten. Die Schöpfung von Joseph Haydn wurde als gemeinsames Projekt mit dem Schulchor der Graf-Anton-Günther-Schule im Juni 2002 aufgeführt. Dabei wurde Thomas Busch von seiner Nachfolgerin Svetlana Gelbard tatkräftig unterstützt.

Svetlana Gelbard hat seit dem Sommer 2002 die Leitung des Chores inne. Mit ihr leitet zum ersten Mal in seiner Geschichte eine Frau den OJC. Als Debüt im Oldenburger Jugendchor arbeitete sie am „Gloria“ von Antonio Vivaldi, das im Winter 2002 mit dem Kammerorchester „Hatikva“ aufgeführt wurde. Svetlana Gelbards erste Reise mit dem Chor führte 2003 nach Barcelona zu Europa Cantat. Über die Jahreswende 2004/2005 besuchten der Oldenburger Jugendchor den Jugendchor „David Goldsmith“, der Teil der Chorvereinigung „Reyes Bartlet“ ist, in Puerto de la Cruz auf der Kanareninsel Teneriffa. 2005 wurde der Oldenburger Jugendchor 60 Jahre alt, was mit einer Begegnungsveranstaltung ehemaliger und aktiver Choristen gefeiert wurde. Zu diesem Anlass wurde im Oldenburger Schlossgarten eine Buche gepflanzt, die mit dem Chor wachsen und gedeihen und als Veranstaltungstreffpunkt dienen soll.

[Bearbeiten] Veröffentlichte CDs

Internationale Volkslieder, Motetten, Madrigale und Spirituals (1993)
Mozart - Requiem (1999)
a Capella in Süddeutschland (2001)
Haydn - Die Schöpfung (2002)
Traditionelle Weihnachtslieder und Choräle (2005)

[Bearbeiten] Literatur

DER OLDENBURGER JUGENDCHOR UNTER KURT WIESEMANN, "Eine Studie zur deutschen Jugendmusikbewegung nach dem 2. Weltkrieg", Ernst Machtan, 1995, Meyer-Druck, Oldenburg-Etzhorn
50 Jahre Oldenburger Jugendchor 1945-1995, 1995, 1. Auflage, Prull-Druck, Oldenburg