Operation (Militärwesen)
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Als militärische Operationen bezeichnet man alle Bewegungen größerer Streitkräfte (der Operationsarmee) auf Operationslinien; die Streitkräfte bestehen typischerweise aus Heeresgruppen oder Armeen. Im engeren Sinne sind sie diejenigen strategischen Bewegungen mit ihren Schlachten und Gefechten, die zur Entscheidung eines Krieges direkt beitragen sollen. Früher wurde die Gesamtheit dieser militärischen Operationen als "Großer Krieg" bezeichnet.
[Bearbeiten] Abgrenzung
Die Begriffe Strategie, Operation und Taktik hängen eng mit einander zusammen. Alle zielen auf den richtigen Einsatz bestimmter Mittel in Zeit und Raum. Clausewitz hat als erster Kriegstheoretiker der Neuzeit die Begriffe „Taktik“, „Operation“ und „Strategie“ definiert. Diese Definitionen werden hier verwendet:
- Strategie ist der große Plan über allem. In der Strategie beschäftigt man sich eher mit langen Zeiträumen
- Taktik ist die aktuelle Aktivität um ein Ziel zu erreichen. Als Taktik bezeichnet er die Führung der Truppen in das Gefecht also die unmittelbare Art der Verwendung von Streitkräften im (in einem) Gefecht, die "kurzfristige" Taktik als Teil einer Strategie.
Zwischen Taktik und Strategie sieht Clausewitz den Begriff der Operation. Die Führung der Truppen unmittelbar im (in einem) Gefecht ist seiner Definition nach die Taktik, die Führung der Truppen über mehrere Gefechte hinweg eine Operation und die Strategie ist die Führung der Truppen während des gesamten Krieges.
Zwischen taktischen, operativen und strategischen Erwägungen kann es hierbei durchaus zu Unterschieden kommen.
- Aus taktischer Sicht mag es durchaus sinnvoll sein, die aktuelle Schlacht zu gewinnen.
- Aus operativer Sicht jedoch kann es sinnvoll sein, eine Schlacht zu verlieren, wenn hierdurch die feindlichen Kräfte in einen Hinterhalt gelockt oder die eigenen Ressourcen geschont werden können.
- Aus strategischer Sicht wiederum kann der Ausgang der einzelnen Schlachten vollkommen unerheblich sein, solange der Krieg selbst gewonnen wird.
- Strategem: Dagegen bedeutet der verwandte Begriff Strategem eine spezielle Kriegslist, ein Trick oder ein manipulativer Kunstgriff im politischen und privaten Leben, der eine Symbiose aus Weisheit und Schläue zum Vorspiegeln, Verschleiern, Verlocken und Mitleiderregen bildet.
Militärische Operationen werden im Rahmen der Strategie geplant ("Operationsplan"). Dabei werden die Beschaffenheit des potentiellen Kriegsschauplatzes und die Möglichkeiten des Gegners berücksichtigt. Die Befehlsgebung für Operationen erfolgt in Form von Weisungen.
Man unterscheidet
- unter Berücksichtigung der allgemeinen Tendenz eines Kampfverlaufs zwischen offensiven und defensiven Operationen
- hinsichtlich der Bedeutung zwischen Haupt- und Nebenoperationen
- mit Blick auf die Stellung der Truppenkörper zwischen Operationen auf der äußeren und inneren Linie
- bezogen auf den Eintritt in den Kriegsschauplatz von Anfangs- und Folgeoperationen