Pérolles-See
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Pérolles-See | |
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Daten | |
Lage: | Freiburg |
Fläche | 0.35 km² |
maximale Tiefe: | ? m |
maximale Länge: | 2.3 km |
Zuflüsse: | La Sarine/Saane |
Abfluss: | La Sarine/Saane |
Höhe über Meer: | 553.3 m |
Volumen gesamt: | 0.4 Mio. m³ |
Volumen genutzt: | 0.3 Mio. m³ |
Grössere Orte am Ufer: | Freiburg im Uechtland |
Besonderheiten: | älteste Gewichtsmauer in Europa |
Karte | |
Karte fehlt |
Der Pérolles-See ist ein Schweizer Stausee, im Kanton Freiburg am Fusse der Stadt Freiburg. Mit ihrer Fertigstellung im Jahre 1872 ist die Gewichtsmauer des Pérolles-Sees die älteste betonierte Staumauer in Europa.
[Bearbeiten] Geschichte
Der Ingenieur Guillaume Ritter hatte zu seiner Zeit eine unglaubliche Vision: er wollte mit einer Mauer die Saane stauen, um die Stadt Freiburg mit Trinkwasser zu versorgen und mit dem künstlichen Gefälle teledynamische Energie zu erzeugen. Turbinen sollten das Wasser in die Reservoire der Stadt pumpen, von wo aus Hydranten und Wohnhäuser mit Wasser versorgt würden. Die Pumpen und Antriebe für das teledynamische Kabel wurden im Werk Magere Au untergebracht.
Des Weiteren sollte über ein teledynamisches Kabel Bewegungsenergie auf die Pérolles-Ebene geführt werden, um dort Energie für die Sägereien zu erzeugen. Das teledynamische Kabelsystem gleicht einem Übertragungsriemen, der auf Pfeilern über eine grosse Distanz geführt wird – ähnlich einer heutigen Seilbahn. Guillaume Ritter war überzeugt, mit dieser Anlage den industriellen Fortschritt nach Freiburg zu bringen.
Entgegen den Planungen versorgte der Stausee die Sägereien erst im Frühjahr 1874 mit Energie, welche darüberhinaus viel zu teuer war. Noch später – im Herbst 1874 – bekamen die Wohnhäuser ihr Wasser, wobei die Qualität sehr zu wünschen übrig liess.
Im Jahre 1890 begann die Elektrifikation des Werks Magere Au, in Folge welcher 1895 das teledynamische System, durch die heute konventionelle Erzeugung elektrischer Energie ersetzt wurde.
Mit der Erhöhung der Staumauer im Jahre 1910 wurde auch das neue Elektrizitätswerk Oelberg in Betrieb genommen. Durch einen Tunnel in der Saaneschlaufe unter dem "Bürgeln Hügel" wurde der Pérolles-See mit dem neuen Werk Oelberg verbunden.
Heute ist der See stark mit Sediment gefüllt, da in den über 130 Jahren die Saane sehr viel Material an der Staumauer abgelagert hat. Diese Ablagerungen haben teilweise zur Bildung von kleinen Inseln geführt. Auf dem Bild mit dem Blick von der Staumauer aus, auf den See ist diese Inselbildung sichtbar, in Form eines "Grünstreifens" bestehend aus Sträuchen.
[Bearbeiten] Technische Daten der Staumauer und des Sees
- Name der Talsperre: Magere Au
- Fertigstellung: 1872, Überhöhung um 2.5 m im Jahr 1910
- Sperrentyp: Gewichtsmauer
- Kronenlänge: 120 m
- Dicke am Fuss 18 m
- Dicke am Scheitel 4.5 m
- Höhe: 20 m
- Stauvolumen: 0.4 Mio m³
- Betreiber: Groupe E
[Bearbeiten] Das teledynamische System
Die Idee von Guillaume Ritter war für die damalige Zeit äusserst visionär: Der Betrieb einer grossen Sägerei und einer Wagenfabrik, welche ihre Antriebsenergie aus der Ferne beziehen. Mit den Turbinen in der Mageren Au wurde die Wasserkraft mittels eines Kabels bis auf die Pérolles-Ebene geführt. Dazu musste eine Distanz von ca. 1 km und eine Höhendifferenz von ca. 70 m überwunden werden. Auf Pfeilern wurde das Kabel durch einen kleinen Tunnel auf die Pérolles-Ebene geführt und verteilt.
Die Stadt Freiburg erhoffte sich aus der neuen Industrialisierung einen Aufschwung, welchen sie dringend brauchte. Der Strom und die Elektromotoren machten aber das teledynamische System sehr schnell obsolet.
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Koordinaten: 46° 47′ 45" n. Br., 7° 9′ 45" ö. L.