Lac des Dix
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Lac des Dix | |
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Daten | |
Lage: | Wallis |
Fläche | 3,65 km² |
maximale Tiefe: | 227 m |
Zuflüsse: | diverse Bergbäche |
Abfluss: | Dixence |
Höhe über Meer: | 2365 m |
Orte am Ufer: | keine |
Besonderheiten: | Volumenmässig grösster Stausee der Schweiz Weltweit höchste Gewichtsmauer |
Karte | |
Der Lac des Dix ist ein Stausee im Bezirk Sion des Kantons Wallis in der Schweiz. Er liegt am südlichen Ende des Val d'Hérémence. Das nördliche Ende des Sees bildet die Staumauer, die rund 17 km südlich der Kantonshauptstadt Sion liegt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Der Bau der ersten Staumauer Première Dixence wurde 1926 begonnen und 1935 abgeschlossen. Die Stromerzeugung erfolgte ab 1934 im Kraftwerk Chandoline.
Zwischen 1947 und 1951 wurde ein Zulaufstollen vom Lac des Dix zum Lac de Cleuson gebaut, um die Stromerzeugung zu erhöhen.
Die heutige Staumauer Grande Dixence wurde im Projekt mit zwei weiteren Zulaufstollen, Stauseen und Pumpstationen in Z'Mutt und Ferpècle sowie weiteren Pumpstationen in Stafel und Arolla und Kraftwerken in Fionnay und Nendaz gebaut. Hierfür wurde 1950 die Grande Dixence S.A. gegründet, die die Staumauer zwischen 1951 und 1965 erstellte. Die Inbetriebnahme des Gesamtprojektes erfolgte abschnittsweise zwischen 1961 und 1965. Die Öffnung der Staumauer Première Dixence und damit die erste Flutung der Grande Dixence erfolgte am 17. Juli 1957.
Zwischen 1993 und 1998 wurde die Verbindung Cleuson-Dixence vergrössert und optimiert und damit die mittlere Produktionsleistung um 1200 MW (Faktor 2,5) erhöht. Im Dezember 2000 ist diese Verbindung gebrochen.
[Bearbeiten] Staumauer und See
Bei der Staumauer handelt es sich um eine Gewichtsstaumauer. Sie ist mit einer Höhe von 285 Metern die höchste Staumauer Europas und nach den Staudämmen Rogun und Nurek (beide in Tadschikistan), sowie zwei in China (z.Zt. noch im Bau) die fünfthöchste Talsperre der Welt. An der Basis hat sie eine Dicke von 200 Metern, die Kronenlänge beträgt 695 Meter. Beim Bau wurden über 6 Millionen m³ Beton verbaut, das Gewicht der Mauer liegt bei etwa 15 Millionen Tonnen. Zur Wartung und Kontrolle sind im Inneren der Mauer über 30 km Stollen angelegt.
Der Lac des Dix ist etwa 5,3 km lang und durchschnittlich ca. 600 Meter breit. Der See ist maximal 227 m tief und umfasst je nach Füllhöhe eine Fläche von rund 4 km².
Das Fassungsvermögen liegt bei rund 400 Millionen m³. Der Stausee wird durch die Zulaufstollen und Pumpstationen aus einem Einzugsgebiet von 420 km² mit 50 Gletschern gespeist. Die pro Jahr durchschnittlich gesammelte Wassermenge liegt bei 500 Millionen m³ Wasser, überwiegend im Sommer.
Vom Fuss der Staumauer zur Krone verkehrt eine Gondel, siehe Liste der Schweizer Luftseilbahnen.
[Bearbeiten] Galerie
[Bearbeiten] Elektrizitätswerke
Das gespeicherte Wasser wird in vier Elektrizitätswerken in elektrische Energie umgewandelt.
Elektrizitätswerk | Seehöhe | Leistung in MW | Pelton-Turbinen | Rohfall- höhe in m |
Durchfluss in m3/s |
Fionnay | 1490 | 290 | 12 | 874 | 45,0 |
Chandoline | 493 | 150 | 10 | 1748 | 10,0 |
Bieudron | 481 | 1.269 | 3 | 1883 | 75,0 |
Nendaz | 478 | 390 | 12 | 1008 | 45,0 |
Das Regelarbeitsvermögen beträgt jährlich insgesamt 2 Milliarden kWh, die sich zusammensetzen aus etwa 500 Mio. im Sommer und etwa 1,5 Milliarden im Winter. Das abgearbeitete Wasser fliesst in die Rhône.
Der Lac des Dix beinhaltet rund ein Fünftel der in der Schweiz speicherbaren elektrischen Energie und trägt zur Stromversorgung in 18 Kantonen bei.
[Bearbeiten] Bruch des Druckstollen
Am 12. Dezember 2000 gegen 20 Uhr 10 ist die 1999 in Betrieb genommene, dicht unter der Hangoberfläche führende Rohrleitung mit einer Nennweite von 3,2 m, die das Wasser vom Wasserschloss Tracouet ( 2'250 m ü. M.) zum Krafthaus in Bieudron (540 m ü. M.) führt, geborsten. Die Leitung wurde zwischen Condémines und Fey auf 1234 m ü. M., in einer Länge von 9 m und einer Breite von 60 cm aufgerissen. Eine 3 m lange Längsnaht der Stahlverkleidung barst, und der Riss pflanzte sich über weitere zwei Schüsse des Rohres fort. Die Bruchstelle lag ungefähr 700 Höhenmeter über dem Maschinenhaus. Der Kopfschieber wurde sofort automatisch geschlossen. Trotzdem sind ungefähr 27 000 m³ Wasser, die sich zwischen dem Kopfschieber und der Bruchstelle befanden, ausgetreten.
Dadurch wurden 7 Berghütten und 4 Scheunen von den Wasser-, Fels- und Erdmassen mitgenommen, 17 andere Berg- und Gartenhütten sowie 3 Bauernhöfe beschädigt und etwa 100 Hektar Wald, Weiden oder Obstgärten durch Schlamm verwüstet. Die Straße zwischen Sion und Riddes und die Rhone selbst wurden verschüttet. Drei Personen kamen dabei ums Leben. Das für die Deckung der Spitzenlast wichtige Kraftwerk (1269 MW) ist seither ausgefallen. Die Instandsetzung des Stollens soll bis 2008 erfolgen.
Der wirtschaftliche Verlust durch den Ausfall der Generatoren in Bieudron ist von besonderer Art: Es handelt sich um einen Leistungsverlust, aber nicht um einen Produktionsverlust. Das Wasser aus dem Lac des Dix kann immer noch in den bestehenden Kraftwerken von Fionnay, Nendaz und Chandoline abgearbeitet werden.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.grande-dixence.ch Betreibergesellschaft der Staumauer
- Artikel Grande Dixence im Historischen Lexikon der Schweiz
- http://www.cleuson-dixence.ch/de/amenagement/rupture_du_puits_blinde.htm Stollenbruch: Skizze und Verweis auf einen detaillierten Bericht in Französisch
- http://www.cleuson-dixence.ch/ Wiederinstandsetzung des Druckstollens
- http://www.swissdams.ch/Dams/damForm/default_d.asp?ID=1
- Buch Wasserkraftwerke der Schweizwww.swissfoto.ch Alessandro Botteri Balli
- Eintrag bei Structurae
- Dokumentarfilm aus der Bauzeit im Archiv der SRG
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