Paget-Syndrom
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Das Paget-Syndrom, auch Osteodystrophia deformans genannt, ist eine Erkrankung, bei der es allmählich zu einer Verdickung mehrerer Knochen, oft am Becken, an den Beinen oder am Schädel kommt. Die Krankheit ist durch einen raschen Verfall und Umbau der Knochen gekennzeichnet, wobei die neue Knochemasse verformt und brüchig ist. Das Paget-Syndrom ist eine chronische, langsam fortschreitende Krankheit, an der hauptsächlich ältere Menschen leiden. Sie kann sich auf eine oder zwei Körperstellen beschränken oder sich ausbreiten. Die Ursache ist nicht bekannt; neuere Forschungen weisen auf genetische Ursachen oder eine Virusinfektion hin. Das Paget-Syndrom tritt häufig in Europa, Australien und Neuseeland auf.
[Bearbeiten] Verlauf
Die Krankheit ( die nichts mit dem Paget-Krebs zu tun hat) verläuft oft symptomlos und wird im Allgemeinen bei einer Untersuchung oder beim Röntgen wegen anderer Beschwerden festgestellt. Im fortgeschrittenen Stadium kann es zu einer Verdickung des Schädels, einer Wirbelsäulenverkrümmung, einem gewölbten Brustkorb, einer Krümmung der Beine und Schmerzen in den Beinen kommen. Ist der Schädel betroffen, kann sich der Kopfumfang vergrößern. Sind die Hirnnerven durch das Knochenwachstum geschädigt, kann dies zur Schwerhörigkeit und Erblindung führen. Bei einer Verdickung der Knochen der Lendenwirbelsäule können Ischiasschmerzen auftreten, die bis ins Bein ausstrahlen. Die betroffenen Knochen brechen leichter als gesunde. In 1% der Fällen entwickelt sich in den veränderten Knochen ein Osteosarkom, ein bösartiger Knochentumor.
[Bearbeiten] Diagnose und Heilung
Das Paget-Syndrom kann mit Hilfe von Röntgenaufnahmen und einer Skelettszintigrafie zur Darstellung erhöhter Knochendichte und verdickter Knochen diagnostiziert werden. Bluttests ergeben normale Kalziumwerte im Serum und erhöhte Werte des Knochenenzyms alkalische Phosphatase. Bei einer Behandlung können Entzündungshemmer wie Acetylsalicylsäure und Ibuprofen zur Schmerzlinderung eingesetzt werden. Tritt keine Besserung der Symptome ein, können Medikamente verschrieben werden, die den Verlust der Knochemasse verhindern und Schmerzen linder, zum Beispiel Kalzitonin. Bei einer scheren Schädigung der Hüfte kann ein Hüftgelenkersatz erforderlich sein.