Palais Epstein
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Das Palais Epstein ist ein Palais in Wien. Es ist im typischen Stil des Historismus der Wiener Ringstraße errichtet worden. Das Palais findet sich zwischen Parlament und Naturhistorischem Museum.
Im Auftrag des aus Prag stammenden jüdischen Bankiers Gustav Ritter von Epstein wurde das Palais Epstein vom dänischen Baumeisters Theophil von Hansen im historistischen Stil der Neorenaissance zwischen 1868 und 1871 gebaut. Als Bauleiter war der junge Otto Wagner tätig. Ursprünglich hätte an seiner Stelle das Adelige Casino entstehen sollen, der hohe Preis – das Grundstück war zu damaligen Zeit das teuerste entlang der Ringstraße – verhinderte jedoch den Bau. Im Erdgeschoß befanden sich die Bankräume, während sich darüber in der Beletage die Wohnräume der Epsteins befanden.
Im Jahr 1873 musste Epstein sein Palais als Folge des Börsenkrachs verkaufen um den Konkurs der Bank abzuwenden. Gekauft wurde es von einer englischen Gasgesellschaft. Im Jahre 1902 gelang es schließlich in Staatsbesitz und wurde zunächst Sitz des Verwaltungsgerichtshofs, 1922 Sitz des Stadtschulrates für Wien. Hierfür wurde das Innere des Palais adaptiert.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde es Sitz des Bauamtes der Reichsstatthalterei. In dieser Zeit verlor das Gebäude sehr viel an noch vorhandenen jüdischen Einrichtungsgegenständen und Einbauten.
Nach dem Krieg wurde es von den Sowjets als Zentralkommandatur verwendet. Erst nach dem Staatsvertrag 1955 wurde es kurz als Dependance der Akademie für Musik und bildende Kunst genutzt und später wieder Sitz des Stadtschulrates. Als dieser im Jahr 2000 auszog, wurde es von Grund auf renoviert und in den Originalzustand versetzt. Heute dient es als Nebengebäude des Parlaments. Im Erdgeschoß wurde eine permanente Ausstellung über die Familie Epstein und der Geschichte des Hauses eingerichtet. Auch wechselnde Ausstellungen und Lesungen sind in der Beletage geplant.
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Koordinaten: 48° 12' 23" N, 16° 21' 33" O