Paul-Bert-Effekt
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Paul-Bert-Effekt oder auch Neurotoxischer Effekt ist eine Vergiftung des Zentralen Nervensystems (ZNS) beim Tauchen. Dieser Effekt kann bei jeglicher Art von Atemgemischen, besonders aber bei Verwendung von Sauerstoff angereicherter Luft (Nitrox) auftreten. Benannt wurde der Effekt nach dem französischen Arzt Paul Bert.
Bei Sauerstoff-Teildrücken oberhalb 1,7 bar (entspricht bei 21% Sauerstoff-Anteil in der Luft einem Gesamtdruck von 8,1 bar) kommt es innerhalb relativ kurzer Zeit zu einer Vergiftung des zentralen Nervensystems (ZNS-Vergiftung), was zu Krampfanfällen führt, die man am besten mit denen der Epilepsie vergleichen kann. Dies ist extrem gefährlich, denn es bedeutet möglicherweise seinen Lungenautomat zu verlieren und Wasser einzuatmen. Je höher der Sauerstoff-Partialdruck ist, desto kürzer ist die Zeitspanne bis das Risiko den akzeptierten Rahmen überschreitet.
Die Anfälle beginnen zumeist mit Zuckungen im Bereich des Mundes und der Augenlieder, zuvor können schnellerer Puls, Übelkeit, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, innere Unruhe, Ohrgeräusche und Röhrensehen als erste Signale auftreten, sie können aber auch ganz schlagartig in Erscheinung treten. Atemprobleme die sich in einer schnellen, flachen Atmung äußern, verbunden mit Erstickungsgefühlen und Beklemmungen bilden dann die Überleitung bis es sehr schnell zu toxischen Krämpfen des ganzen Körpers und zu Bewusstseinsverlust kommt. Bei körperlicher Belastung erhöht sich das Risiko einer Sauerstoffvergiftung ganz erheblich!
Zur Vermeidung einer ZNS-Vergiftung sollte der Sporttaucher immer die maximale Tauchtiefe für ein bestimmtes Sauerstoffgemisch beachten.
Siehe hierzu: