Paul Crell
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Paul Crell, auch: Krell (* 5. Februar 1531 in Eisleben; † 24. Mai 1579 in Meißen) war ein deutscher lutherischer Theologe.
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[Bearbeiten] Leben
Nach dem Besuch der Lateinschule seiner Vaterstadt, immatrikulierte er sich am 14. November 1548 an der Universität Wittenberg. Dort studiert er zunächst an der philosophischen Fakultät, unter anderem bei Johannes Marcellus die Sieben Freie Künste. 1552 erwirbt er sich den akademischen Grad eines Magisters der artistischen Künste und findet am 10. Juli 1555 Aufnahme in den Senat der der philosophischen Fakultät.
Er wendet sich einem Theologischen Studium zu, tritt 1559 die Nachfolge von Paul Eber als Prediger an der Schlosskirche Wittenberg an und promoviert im selben Jahr zum Doktor der Theologie. Daraufhin wird er in die theologische Fakultät als ordentlicher Professor aufgenommen, hält Vorträge über das Alte Testament, das Neue Testament, die Genesis, den Römerbrief und über die Dogmatik auf der Grundlage Philipp Melanchthons Loci Commundes. Crell distanzierte sich aber zunehmend von der kirchlichen Richtung der Philippisten, was zu Auseinandersetzungen mit seinen Amtskollegen führte.
Nachdem er im Sommersemester 1563 das Rektorat und im Sommersemester 1569 das gleichwertige Prorektorat bekleidet hatte, gab er seine Stellung in Wittenberg aufgrund der Auseinandersetzungen auf und wechselte nach Meißen in das Oberkonsistorium. Hier entwickelte er sich zu einem eifrigen Gnesiolutheraner und bestärkte August von Sachsen in der Durchsetzung einer strengen lutherischen Linie in der Kirchenpolitik. Mit seiner Schrift „kurtz Bekenntnis und Artickel vom heiligen Abendmahl“ schuf er die Grundlage dafür, das auf dem 1574 durchgeführten Landtag in Torgau, die Torgauer Artikel beschlossen wurden, auf welcher Grundlage die Philippisten aus Sachsen vertrieben wurden.
Daraufhin kehrte er mit Kaspar Eberhard nach Wittenberg zurück, um die Wittenberger Akademie nach lutherischem Vorbild auszurichten. Während seiner zweiten Wittenberger Phase nahm er 1576 an Verhandlungen zum Torgauer Buch, der sächsischen Vorform zur Konkordienformel teil. Dennoch wurde er in Wittenberg nicht glücklich einerseits stieß er durch die verordneten Maßnahmen des Kurfürsten in Misskredit bei den Studenten und anderseits intrigierten am sächsischen Hof noch strengere Vertreter der Lutherischen Orthodoxie gegen ihn.
Da man an seiner lutherischen Überzeugung Zweifel hegte, fand seine Wirksamkeit durch die Aberkennung seiner Lehrbefähigung ein jähes Ende und er kehrte 1577 nach Meißen zurück, wo er bis zu seinem Lebensende blieb. Aus seiner Ehe mit einer Tochter Georg Majors, sind die Kinder Sebastian (* 11. Jan. 1563) und Paul (* 3. Jan. 1566), Elisabeth (* 16. Mai 1560), Theodor (* 6. Februar 1562), Anna (* 18. Dezember 1564 † 29. März 1565) und Anna II (* 20. Dezember 1567) bekannt.
[Bearbeiten] Werke
- Harmoniam quatuor Evangelistarum, Wittenberg 1566, 1571, 1613
- Opus concordatium Franckf. 1627
- Tractatum de justificatione &c. Freherus.
[Bearbeiten] Literatur
- Julius Köstlin: Die Baccaulaurei und Magistri der Wittenberger Philosophischen Fakultät (1503-1560). Halle 1887
- Matrikel der Universität Wittenberg von 1502 bis 1610
- Ernst Kähler: Paul Crell. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Bd. 3, S. 408
[Bearbeiten] Weblinks
- Heinrich Heppe: Paul Crell. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Bd. 4, S. 588.
- Eintrag in Zedlers Universallexikon, Bd. 06, S. 805
Personendaten | |
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NAME | Crell, Paul |
ALTERNATIVNAMEN | Paul Krell |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher lutherischer Theologe |
GEBURTSDATUM | 5. Februar 1531 |
GEBURTSORT | Eisleben, |
STERBEDATUM | 24. Mai 1579 |
STERBEORT | Meißen |