Pelztier
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Diese Seite ist eigentlich dem Stichwort Pelz zuzuordnen. Sie beschreibt die verschiedenen Pelztierarten unter dem Aspekt der Fellnutzung (Herkunft und Aussehen der Felle, Fellqualitäten, geschichtlicher Rückblick auf Jagd, Zucht und Handel usw.).
Pelztiere sind Nutztiere, die vor allem wegen ihres Felles zur Gewinnung von Pelzen gezüchtet und/oder gejagt werden. Diese Praxis ist unter Tierschutz-Aktivisten umstritten.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Bärenartige
- Bassarisk oder Katzenfrett
- Waschbär
[Bearbeiten] Beuteltiere
[Bearbeiten] Hundeartige
- Fuchs
- Blaufuchs
- Grisfuchs oder Graufuchs
- Kitfuchs
- Kreuzfuchs
- Polarfuchsoder Eisfuchs
- Rotfuchs
- Seefuchs, Tanuki oder Marderhund
- Silberfuchs
- Haushund
- Kojote (Coyote)
- Schakal
- Wolf
[Bearbeiten] Insektenfresser
[Bearbeiten] Katzenartige
- Hauskatze
- Kleinkatze, wildlebende
- Luchs
- Zibetkatze
[Bearbeiten] Marderartige
- Dachs (Taxidea taxus (Schreber))
- Das Fell des Silberdachses, auch Amerikanischer Dachs und Präriedachs, ist seidenweich und dicht (im Gegensatz zum groben Fell des europäischen Dachses, das für Pelzzwecke nicht nutzbar ist). Auf dem Rücken erreicht es eine Haarlänge von 10 cm. Die Färbung ist weiß bis gelblichweiß mit feinen, grauschwarz geringelten Grannen. Kopf und Gesicht sind graubraun mit lebhafter weißer Zeichnung und einem weißen Streifen längs jeder Backe sowie über den Scheitel bis fast zur Schwanzwurzel. Der Bauch ist weiß bis gelblichweiß. Das Fell ist 42 bis 72 cm lang, der Schweif 10 bis 15,5 cm.
- Das Verbreitungsgebiet reicht vom nördlichen Alberta in Kanada bis nach Mexiko. Die besten Felle mit seidigem Haar kommen aus Kanada und dem Nordwesten der USA.
- Der Amerikanische Dachs kann zu Mänteln und Jacken verarbeitet werden, derzeit wird er hauptsächlich für Besätze verwendet.
- Sonnendachs siehe Pahmi
- Das Fell des Silberdachses, auch Amerikanischer Dachs und Präriedachs, ist seidenweich und dicht (im Gegensatz zum groben Fell des europäischen Dachses, das für Pelzzwecke nicht nutzbar ist). Auf dem Rücken erreicht es eine Haarlänge von 10 cm. Die Färbung ist weiß bis gelblichweiß mit feinen, grauschwarz geringelten Grannen. Kopf und Gesicht sind graubraun mit lebhafter weißer Zeichnung und einem weißen Streifen längs jeder Backe sowie über den Scheitel bis fast zur Schwanzwurzel. Der Bauch ist weiß bis gelblichweiß. Das Fell ist 42 bis 72 cm lang, der Schweif 10 bis 15,5 cm.
- Fichtenmarder (amerikanischer "Zobel") (Martes americana (Turton))
- Das Fell des Fichtenmarders wird meist als Amerikanischer Zobel gehandelt. Der Amerikanische Zobel gehört zwar auch zur Gruppe der Echten Marder, wie der Zobel, und sieht ihm auch ähnlich. Doch gleicht er in Gestalt, Färbung und Lebensweise mehr dem europäischen Baummarder. Das Fell ist 40 bis 60 cm lang, der dicht behaarte Schweif bis 15 bis 20 cm. Er lebt in den Wäldern von Neufundland, Kanada, Alaska und im Westen der USA südlich bis Neu-Mexiko und der Sierra Nevada. Nachdem der Bestand um 1910 stark dezimiert war (Jahresanfall 8 000 Felle), kamen dank umfangreicher Schutzmaßnahmen und strenger Regelung 1985/86 allein aus Kanada 180 000 Felle auf den Markt (Jury Fränkel's Rauchwaren-Handbuch).
- Das dichte, seidigweiche, mittellange Haar übertrifft noch das des Baummarders, so das das Fell höher als der Baummarder aber niedriger als der Russische Zobel bewertet wird. Die Braunfärbung des Haares zeigt je nach Herkommen hellere, dunklere, gelblichbraune bis tiefdunkelbraune Schattierungen, mitunter erscheint es fast schwarz. Der Kehlfleck ist oft tieforangefarben, mitunter sind es auch nur angedeutete kleine weißgraue Flecken. Die besten Felle kommen aus dem Gebiet der Hudson Bay, Fort George und East Maine.
- Verwendung wie beim Russischen Zobel.
- Das Fell des Fichtenmarders wird meist als Amerikanischer Zobel gehandelt. Der Amerikanische Zobel gehört zwar auch zur Gruppe der Echten Marder, wie der Zobel, und sieht ihm auch ähnlich. Doch gleicht er in Gestalt, Färbung und Lebensweise mehr dem europäischen Baummarder. Das Fell ist 40 bis 60 cm lang, der dicht behaarte Schweif bis 15 bis 20 cm. Er lebt in den Wäldern von Neufundland, Kanada, Alaska und im Westen der USA südlich bis Neu-Mexiko und der Sierra Nevada. Nachdem der Bestand um 1910 stark dezimiert war (Jahresanfall 8 000 Felle), kamen dank umfangreicher Schutzmaßnahmen und strenger Regelung 1985/86 allein aus Kanada 180 000 Felle auf den Markt (Jury Fränkel's Rauchwaren-Handbuch).
- Fischermarder, Virginischer Iltis oder Pekan (Martes pennani (Erxleben))
- Das Fell ist als Virginischer Iltis im Handel, obgleich es weder ein Iltis ist noch in Virginia vorkommt. Der Name Fisher stammt von den Indianern, die dem Tier nachsagten, es würde die Fischfallen berauben ohne selbst hineinzugeraten. Das Fell ist 50 bis 70 cm lang, der Schweif 30 bis 40 cm. Er ist ein typischer Waldbewohner, seine Nahrung sind kleine bis mittelgroße Säugetiere, vor allem Baumstachler, die er auf den Rücken dreht um ihnen den Bauch aufzureißen. Aber auch Fische, Vögel, Eier, Beeren und Obst zählen zu seiner Nahrung.
- Seine Heimat reicht von den nördlichen Cassiar Moutains bis zum Großen Sklavensee und dem Südufer der Hudson Bay sowie von Labrador bis zur Anticosti-Insel. Außerdem lebt er in den Rocky Mountains bis zum Großen Salzsee sowie in Süd- und Nord-Dakota, Indiana und Kentucky. Die Bestände werden, nachdem er in vielen Gebieten ausgestorben war, inzwischen genau überwacht. 1985/86 kamen lt. Jury Fränkel's Rauchwarenhandbuch allein aus Kanada wieder 15 000 Felle auf den Markt. Zuchtversuche hatten kaum Erfolg, da sie selten mehr als zwei oder drei Junge bekommen.
- Das Haar des Virginischen Iltisses ist sehr lang, weich und dicht. Das Fell ist dunkelbraun bis schwarz, teils sehr hell (gelblich-weiß) und kastanienbraun. Kopf, Nacken, Ohren und Schultern sind heller, mitunter in grau übergehend. Die Unterwolle ist gelblich bis bläulichgrau. Das Leder ist verhältnismäßig dick. Die besten Sorten "blaugraue" sind tiefschwarzbraun bläulich schimmernd, etwa wie die besten Waschbären.
- Der Fischermarder, Pekan oder Virginische Iltis wird zu Besätzen, Jacken und Mänteln verarbeitet.
- Das Fell ist als Virginischer Iltis im Handel, obgleich es weder ein Iltis ist noch in Virginia vorkommt. Der Name Fisher stammt von den Indianern, die dem Tier nachsagten, es würde die Fischfallen berauben ohne selbst hineinzugeraten. Das Fell ist 50 bis 70 cm lang, der Schweif 30 bis 40 cm. Er ist ein typischer Waldbewohner, seine Nahrung sind kleine bis mittelgroße Säugetiere, vor allem Baumstachler, die er auf den Rücken dreht um ihnen den Bauch aufzureißen. Aber auch Fische, Vögel, Eier, Beeren und Obst zählen zu seiner Nahrung.
- Hermelin (Mustela erminea (Linné))
- Das Hermelin oder Große Wiesel ist die verbreitetste Wieselart. Es lebt in Europa, in weiten Teilen Asiens von Nordsibirien über Kamtschatka und die Kurilen bis Japan, im nordwestlichen Kaukasus, Mittelasien, Nord-Indien, China, der Mongolei und in Nordamerika.
- Der schlanke Körper ist 25 bis 32 cm lang, der Schweif 8 bis 10 cm, die Schweifspitze ist im Gegensatz zum Kleinen Wiesel immer schwarz. Die Sommerfelle haben einen bräunlichen bis graurötlichen Rücken, die Seiten und der Kopf haben eine gelbliche bis reinweiße Unterwolle. Die Winterfelle sind weiß mit Schattierungen zwischen bläulichweiß und elfenbeinweiß.In den gemäßigten Zonen bleibt das Hermelin jedoch das ganze Jahr braun (Südengland, Irland, Südeuropa, südl. USA).
- Europäische Hermelin sind nicht so weiß wie die sibirischen und gröber im Haar. Als beste sibirische Sorten, weil besonders groß, silbrigweiß, rauch und seidig, gelten Ishimsker, Barabinsker, Beresowsker, Petropawlowsker, Petschorer.
- Bereits im Altertum war das Hermelinfell bekannt und begehrt. Die Griechen hielten es für eine weiße Ratte und nannten es Armenische Ratte, woraus sich der Name Hermelin entwickelt haben soll. Im Thierlein Hermelingten sah man das Sinnbild der Keuschheit und des unbefleckten Gewissens. Man sagte ihm solche "Reinigkeit" nach, dass es "lieber durch Feuer laufet als in etwas unreines". Diese Vorstellungen haben wohl bewirkt, dass es jahrhundertelang nur zu Kleidung allerhöchster Würdenträger verwendet werden durfte, obwohl es viele weit kostbarere Felle gab und gibt. Hermelin gilt als Pelz der Kaiser und Könige, Elisabeth II. trug zu ihrer Krönung einen Hermelinumhang, Papst Benedikt XVI. trägt nicht nur zur Osteroktav eine mit Hermelin verbrämte Samtmozetta. Im Dezember 2005 verblüffte der Papst bei eisiger Kälte zudem mit einer hermelinbesetzten, warmen roten Mütze, dem traditionellen aber ungewohnten Camauro. Aber auch Modezar Karl Lagerfeld erklärte der Zeitschrift Stern, „Im Sommer schlafe ich unter einer weissen Hermelindecke, im Winter unter Zobel“.
- Zumeist werden Hermelinfelle zu Abendpelzen, kleinen Capes oder leichten Sommerpelzen gearbeitet.
- Das Hermelin oder Große Wiesel ist die verbreitetste Wieselart. Es lebt in Europa, in weiten Teilen Asiens von Nordsibirien über Kamtschatka und die Kurilen bis Japan, im nordwestlichen Kaukasus, Mittelasien, Nord-Indien, China, der Mongolei und in Nordamerika.
- Iltis (Mustela putorius (Linné), Mustela eversmanni (Lesson))
- Der Europäische Iltis (Mustela putorius (Linné)
- Der Iltis, als Stinkmarder, „Stänker“, „Ratz“ bezeichnet, war in seinem Fell oft mit einem unangenehmen Geruch behaftet, er wurde in früheren Zeiten nur vom „allergemeinsten“ Volk verwendet. „Sie stinken gleich dem Iltis übel und stark“ heißt es in einem alten Jagdbuch. Der heutigen Zurichtung ist es gelungen, diesen Geruch völlig verschwinden zu lassen.
- Der „Schwarze Iltis, „Europäische Iltis“, „Waldiltis“ oder „Landiltis“ ist über ganz Europa verbreitet, mit Ausnahme von Irland und den nördlichen Zonen Skandinaviens und Russland.
- Das Fell ist etwa 34 bis 44 cm lang, der Schweif etwa 14 bis 18 cm. Das dunkle Oberhaar deckt die helle Unterwolle nicht völlig ab, dadurch erscheint das Fell wie von einem dichten, dunklen Schleier überzogen. Der Kopf ist rötlichgrau oder rötlichbraun, Hals, Brust, Beine und Schweif sind dunkel, meist bräunlich-schwarz. Damit gehört der Iltis zu den „verkehrt“ gefärbten Pelztieren, d. h. zu den Tieren, bei denen die Oberseite heller ist als die Unterseite. Die Farben variieren sehr, von weiß und weißlichgrau bis gelb, orange bis rotgelb. Nicht selten sind Flavismen, sogenannte „Rührei“- oder „Honigiltisse“, die völlig einfarbig semmel- oder honiggelb sind, vor allem in Südeuropa. Auch dunkelrote bis braune Farbschläge kommen vor, sogenannte „Froschiltisse.“
- Als Nahrung nutzt er alles, was er bewältigen kann, Insekten, Nattern, Frösche und Mäuse. Er ist gefürchtet wegen der erheblichen Schäden, die er in Kaninchen und Hühnerställen anrichten kann, neuerdings auch wegen seiner Leidenschaft, in Automotoren Kabel und Leitungen zu zerbeißen.
- Schon etwa im 1. Jahrtausend v. Chr. begann der Mensch die Jagdfähigkeiten der Iltisse für seine Bedürfnisse zu nutzen. Es wurden Wildtiere gezähmt und für die Jagd auf Kaninchen, Ratten und Mäuse eingesetzt. Über die Jahrhunderte entstand so die domestizierte Form des Iltisses, das Frettchen (Mustela putorius furo), obgleich unklar ist, ob der Europäische Iltis oder der Steppeniltis dessen Urform ist. Seit einigen Jahrzehnten wird der Iltis auch für Pelzzwecke gezüchtet. 1988 gab Jury Fränkel's Rauchwaren-Handbuch den geschätzten jährlichen Anfall mit 500 000 Fellen an.
- Der Europäische Iltis wird naturell oder gefärbt zu Jacken, Mänteln und Besätzen verarbeitet.
- Der Iltis, als Stinkmarder, „Stänker“, „Ratz“ bezeichnet, war in seinem Fell oft mit einem unangenehmen Geruch behaftet, er wurde in früheren Zeiten nur vom „allergemeinsten“ Volk verwendet. „Sie stinken gleich dem Iltis übel und stark“ heißt es in einem alten Jagdbuch. Der heutigen Zurichtung ist es gelungen, diesen Geruch völlig verschwinden zu lassen.
- Der weiße oder Steppeniltis (Mustela eversmanni (Lesson))
- Der Steppen- oder Eversmann-Iltis ist als Russischer oder Weißer Iltis im Handel. Er lebt vom Nord-Ural, durch Sibirien bis zum Amur, südlich durch die Mandschurei bis zum Oberlauf des Jangtsekiang und westwärts über den Himalaja, Kaschmir und das Altai-Tal bis zum Kaspischen Meer. Die Körpergröße ist etwa 35 bis 40 cm, der Schweif ist 14 bis 18 cm lang. Die fast weiße Unterwolle dominiert die Färbung. Das Sommerfell ist gelblich bis rötlich, das Winterfell grauweiß oder gelblichweiß, mitunter fast reinweiß. Die Grannenhaare stehen noch weniger dicht als beim Europäischen Iltis, so dass die Unterwolle noch deutlicher vorscheint. Kehle, Brust und Beine sind dunkel, oft tiefschwarz. Ein Merkmal ist die Färbung des Schweifes, die hintere Hälfte sehr dunkel, braunschwarz; die vordere Hälfte ist so hell wie die Unterwolle. Aus bestimmten Gebieten wie Petropawlowsk und Semipalatinsk kommen gelegentlich fast weiße Iltisse. Der Iltis unterliegt in Russland strengen Schutz- und Schongesetzen. Die besten, seidigsten, fast weißen Felle kommen aus Sibirien. 1987 bot die russische Rauchwaren-Handelsgesellschaft Sojuzpushnina 6 700 Felle an.
- Aus den Fellen werden Jacken, Mäntel und zumeist Besätze gearbeitet.
- Der Steppen- oder Eversmann-Iltis ist als Russischer oder Weißer Iltis im Handel. Er lebt vom Nord-Ural, durch Sibirien bis zum Amur, südlich durch die Mandschurei bis zum Oberlauf des Jangtsekiang und westwärts über den Himalaja, Kaschmir und das Altai-Tal bis zum Kaspischen Meer. Die Körpergröße ist etwa 35 bis 40 cm, der Schweif ist 14 bis 18 cm lang. Die fast weiße Unterwolle dominiert die Färbung. Das Sommerfell ist gelblich bis rötlich, das Winterfell grauweiß oder gelblichweiß, mitunter fast reinweiß. Die Grannenhaare stehen noch weniger dicht als beim Europäischen Iltis, so dass die Unterwolle noch deutlicher vorscheint. Kehle, Brust und Beine sind dunkel, oft tiefschwarz. Ein Merkmal ist die Färbung des Schweifes, die hintere Hälfte sehr dunkel, braunschwarz; die vordere Hälfte ist so hell wie die Unterwolle. Aus bestimmten Gebieten wie Petropawlowsk und Semipalatinsk kommen gelegentlich fast weiße Iltisse. Der Iltis unterliegt in Russland strengen Schutz- und Schongesetzen. Die besten, seidigsten, fast weißen Felle kommen aus Sibirien. 1987 bot die russische Rauchwaren-Handelsgesellschaft Sojuzpushnina 6 700 Felle an.
- Der Europäische Iltis (Mustela putorius (Linné)
- Kolinsky (Mustela sibirica (Pall), Mustela altaica (Pall))
- Der Kolinsky (zulässige Bezeichnungen auch Chinesisches Wiesel oder Japanisches Wiesel) hat eine Körperlänge von etwa 31 bis 39 cm und gehört zur Gattung der Wiesel, ist jedoch etwas langhaariger als das normale Wiesel. Die Haare des buschigen Schweifes wurden früher, auch heute noch in geringerem Umfang, zu feinen Malerpinseln verarbeitet.
- Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich in Asien vom Ural bis zum Amurgebiet, im Norden bis zur Baumgrenze, im Süden bis Kaschmir, Nepal, Buthan, Tibet, Oberburma und Südchina. Er bewohnt auch Korea, Japan und Formosa. Der Kolinsky ist hauptsächlich Waldbewohner, er ist ein flinker Kletterer, seine Hauptnahrung sind kleine Nager.
- Das Fell war bis in die neuere Zeit in den Ländern und Gebieten besonders gefragt, in denen Gelb als Farbe des Staates und der Macht besonderen Rang hatte. Es bildete einen bedeutenden Handelsartikel in China, der Mandschurei und der Türkei.
- Die Felle kommen bereits zu Tafeln zusammengesetzt auf den Weltmarkt. Derzeit werden die meisten Kolinskytafeln, der Mode entsprechend, gerupft und gefärbt als Samtkolinsky gehandelt. Kolinsky wird als Außenpelz, wegen des geringen Gewichts auch oft als Innenfutter, verarbeitet.
- Der Kolinsky (zulässige Bezeichnungen auch Chinesisches Wiesel oder Japanisches Wiesel) hat eine Körperlänge von etwa 31 bis 39 cm und gehört zur Gattung der Wiesel, ist jedoch etwas langhaariger als das normale Wiesel. Die Haare des buschigen Schweifes wurden früher, auch heute noch in geringerem Umfang, zu feinen Malerpinseln verarbeitet.
- Marder (Baum- und Steinmarder) (Martes martes (Linné), Martes foina (Erxleben))
- Baum- oder Edelmarder
- Der Baum- oder Edelmarder unterscheidet sich u. a. durch sein auffallend feines und seidiges, dem Zobel vergleichbares, Haar vom Steinmarder. Die Grundfarbe ist ein schönes glänzendes Braun mit Übergängen von gelblichbraun, fast beigefarben bis tiefdunkelnussbraun oder kastanienbraun. Die Wamme ist oft heller, der Kehlfleck gelblichbraun, mitunter auch dottergelb. Das Fell ist 48 bis 53 cm lang, der Schweif 23 bis 28 cm. Im Gegensatz zum Steinmarder sind die Fußsohlen stark behaart.
- Außer in Europa ist er vom Weißen Meer bis zum Kaukasus und östlich bis zum Ob und Irtisch verbreitet, ferner in Kleinasien und im Iran. Er lebt vor allem in dichten Laub- und Mischwäldern bis zu einer Höhe von 1 800 m. Er ernährt sich von Kleintieren bis hin zum Rehkitz, vor allem auch von Eichhörnchen.
- Der größte Baummarder ist der kaukasische. Die besten Felle kommen aus Skandinavien, mit sehr langem und dichten Haar. Nordrussische, kaukasische und Ural-Felle sind mitunter etwas gröber im Haar, haben aber einen hohen Glanz und gute Farben. Sehr gute Felle kommen auch aus dem Alpengebiet. Nach „Jury Fränkel's Rauchwaren-Handbuch“ kamen um 1988 insgesamt jährlich höchstens 50 000 Felle in den Handel.
- Die Felle werden zu Jacken, Mänteln und Besätzen verarbeitet.
- Der Baum- oder Edelmarder unterscheidet sich u. a. durch sein auffallend feines und seidiges, dem Zobel vergleichbares, Haar vom Steinmarder. Die Grundfarbe ist ein schönes glänzendes Braun mit Übergängen von gelblichbraun, fast beigefarben bis tiefdunkelnussbraun oder kastanienbraun. Die Wamme ist oft heller, der Kehlfleck gelblichbraun, mitunter auch dottergelb. Das Fell ist 48 bis 53 cm lang, der Schweif 23 bis 28 cm. Im Gegensatz zum Steinmarder sind die Fußsohlen stark behaart.
- Steinmarder
- Der Steinmarder hat etwa die gleich Größe wie der Baummarder. Er bevorzugt offeneres, busch- oder baumbestandenes und oft felsiges Gelände und ist in Gebirgen bis 4 000 Meter Seehöhe zu finden. Als Kulturfolger ist er oft in der Nähe menschlicher Siedlungen zu sehen, wo er sich in Parkanlagen, Scheunen oder auch Dachböden aufhält, weswegen er auch Dachmarder oder Hausmarder genannt wird. Sein Verbreitungsgebiet ist ähnlich dem des Baummarders. Er kommt weniger nördlich, aber südlicher vor als der Baummarder, vor allem in den waldarmen Ländern des Mittelmeerraums. Es gibt ihn nicht in England, Irland und in Skandinavien. In Asien bewohnt er nur bestimmte Gebiete.
- Die Farbe ist rötlichgraubraun bis bläulichgrau oder -braun, ähnlich wie Milchschokolade. Sie ist nicht so rein wie beim Baummarder,; der Bauch ist gegenüber dem Rücken vielfach heller. Der Kehlfleck ist weiß, oft gegabelt oder gezackt. Die Pfoten und der Schweif sind dunkelbraun, die Fußsohlen nackt. Wie beim Iltis deckt das Oberhaar die sehr kurze, aber dichte weiße Unterwolle nicht ab. Die Grannenhaare sind etwas gröber und starrer als beim Baummarder.
- Die besten Felle kommen aus Bulgarien, Russland (hier besonders aus dem Kaukasus, „Kubaner“) und aus Armenien (Erzerum- und Ararat-Gebiet). Russische Steinmarder sind besonders groß, oft sehr dunkel, häufig jedoch gröber im Haar. Auch aus den Wäldern Deutschlands, Österreichs, Ungarn, des Balkans, Italiens, Frankreichs, Spaniens und Belgiens kommen teilweise dunkle Felle. Nach „Jury Fränkel's Rauchwaren-Handbuch“ kamen um 1988 insgesamt jährlich höchstens 50 000 Felle in den Handel.
- Verwendung wie beim Baummarder für Mäntel, Jacken und Besätze.
- Der Steinmarder hat etwa die gleich Größe wie der Baummarder. Er bevorzugt offeneres, busch- oder baumbestandenes und oft felsiges Gelände und ist in Gebirgen bis 4 000 Meter Seehöhe zu finden. Als Kulturfolger ist er oft in der Nähe menschlicher Siedlungen zu sehen, wo er sich in Parkanlagen, Scheunen oder auch Dachböden aufhält, weswegen er auch Dachmarder oder Hausmarder genannt wird. Sein Verbreitungsgebiet ist ähnlich dem des Baummarders. Er kommt weniger nördlich, aber südlicher vor als der Baummarder, vor allem in den waldarmen Ländern des Mittelmeerraums. Es gibt ihn nicht in England, Irland und in Skandinavien. In Asien bewohnt er nur bestimmte Gebiete.
- Baum- oder Edelmarder
- Nerz (Mustela vison (Schreber))
- Als Nerz wird heute der Nachkomme des Amerikanischen Minks gehandelt, die Nachkommen des europäischen Nerzes sind durch die Bundesartenschutzverordnung streng geschützt. In Deutschland gehandelte Wildnerze kommen in der Regel weiterhin aus Nordamerika, obwohl der Mink, auch in Europa, insbesondere in Osteuropa, eingebürgert wurde. Näheres s. unter Nerz.
- Die Nerzzucht begann vor über 100 Jahren in Nordamerika und hatte 1920 bereits ein beträchtliches Ausmaß erreicht. Um diese Zeit wurden auch die ersten Farmtiere nach Europa verkauft.
- Die hauptsächlich gehandelten Naturfarben sind derzeit:
- Black, Dark - die Weiterzucht des naturbraunen Nerzes (Standard Nerz) hin zu fast schwarz
- Mahogany - dunkelbraun (zwischen Demibuff und Dark)
- Demi Buff, Demibuff - mittelbraun (zwischen Pastell und Standard)
- Pastell - hellbraun
- Pearl - beige
- Jasmin - weiß
- Blackcross, Kohinoor - weiß mit schwarzer Fellmitte
- Weitere Mutationsfarben sind u. a. Silverblue (braungrau), Saphir (zartblau), Violet (zartviolett).
- Neben diversen weiteren Farbnuancen gibt es teilweise abweichende Farbbezeichnungen der einzelnen Züchterverbände.
- Females nennt man die weiblichen Nerze. Die Felle sind kleiner, leichter und kurzhaariger als die etwa ein Drittel größeren Males.
- Als Samtnerz wird der gerupfte oder geschorene Nerz bezeichnet. Die häufigste Samtveredlung ist das Rupfen, hierbei wird das Grannenhaar bis zur Haarwurzel entfernt.
- Amerikanische Züchter waren die ersten, die einen besonders kurzgrannigen schwarzbraunen Nerztyp züchteten (Blackglama, American Legend, Canada Majestic). Von den skandinavischen Züchtern wird er unter der Bezeichnung Black Velvet angeboten.
- Organisationen der Nerzzüchter und deren Markennamen:
- KOPENHAGEN FUR KOPENHAGEN PURPLE, KOPENHAGEN PLATINUM, KOPENHAGEN BURGUNDY, KOPENHAGEN IVORY
- SAGA SAGA SELECTED
- BLACKGLAMA und AMERICAN LEGEND
- CANADA MAJESTIC
- NORKA
- Der Verkauf der Nerzfelle erfolgt hauptsächlich auf Auktionen. Hier werden die Felle nach Größen und Qualitäten sortiert und in Bündeln (lots) vereint zum Höchstpreis versteigert. Ein besonders günstiger Preis durch direkten Einkauf beim Züchter wäre für diesen sinnlos und ist damit praktisch ausgeschlossen.
- Nerz wird für alle denkbare Pelzbekleidung, naturell oder gefärbt, als Pelzdecken, im Schmuckbereich etc. verwendet. Die abfallenden Reste (Köpfe, Pfoten, Schweife, -->Thiliki, -->Nourkulemi) werden ausnahmslos verwendet, meist zu Tafeln zusammengesetzt und ebenfalls in fast allen Bereichen eingesetzt.
- Als Nerz wird heute der Nachkomme des Amerikanischen Minks gehandelt, die Nachkommen des europäischen Nerzes sind durch die Bundesartenschutzverordnung streng geschützt. In Deutschland gehandelte Wildnerze kommen in der Regel weiterhin aus Nordamerika, obwohl der Mink, auch in Europa, insbesondere in Osteuropa, eingebürgert wurde. Näheres s. unter Nerz.
- Otter (Lutrinae)
- Alle Mitglieder dieser Unterfamilie haben einen lang gestreckten Körper, kurze Beine mit Schwimmhäuten zwischen den Zehen, einen langen, kräftigen Schwanz und einen runden Kopf mit stumpfer Schnauze. Bei den Ottern findet man mit circa einem Meter und 22 bis 45 kg die größten Vertreter dieser Familie (Riesenotter und Seeotter). Wie bei allen Mardern sind die Männchen etwa ein Viertel größer als die Weibchen. Ihr Fell ist entweder gleichmäßig braun-grau, manchmal leicht gesprenkelt und häufig etwas heller am „Kragen“ und/oder am Bauch. Sie besitzen mit mehr als 1 000 Haaren pro mm² eines der dichtesten Felle im Tierreich. Durch den Aufbau des Fells – lange Fellhaare schützen das dichte, weiche Unterfell – können sie auch bei längerem Aufenthalt im Wasser eine isolierende Luftschicht um den Körper halten. Wegen dieses dichten, stabilen Haarkleids wird dem Fell seit altersher die größte Haltbarkeit aller Pelzarten nachgesagt.
- Otter wurden hauptsächlich für Mäntel und Jacken und für Besätze auf feinen Herren-„Gehpelzen“ verwendet. Abgesehen davon, dass alle Arten bis auf Lutra canadiensis inzwischen durch Handelsverbote des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens geschützt sind, finden die ehemals so begehrten Felle durch die Begünstigung der jetzigen Mode von leichten Materialien bei uns kaum Beachtung. Lt. der Statistik der IPA (= Internationale Pelz- und Jagdausstellung in Leipzig(?)) fielen 1930 noch weltweit 160 00 Felle an, heute dürfte der Anfall weit unter 100 000 liegen.
- Fischotter (Lutra sp. (Brunnich))
- Der Fischotter ist in verschiedenen Arten, die oft beträchtliche Unterschiede in Bezug auf Größe, Farbe und Haarstruktur aufweisen, über fast die ganze Welt verbreitet. Er fehlt, außer in Polargebieten, nur in Australien und Polynesien. In den meisten Gebieten ist er jedoch bereits selten geworden. Nicht nur, dass die Fischer ihm nachstellten - seine bevorzugte Nahrung sind Fische - auch sein Fell war überall begehrt. Bis zum 1. Weltkrieg war es das bei uns am höchsten bewertete Fell. Entscheidend war jedoch die zunehmende Verdrängung durch die Kultivierung. Hinzu kam die mit der Verschmutzung der Flüsse und Seen einhergehende Abnahme des Fischbestands.
- Die Körperlänge ist bis über 110 cm, der behaarte Schwanz 30 bis 55 cm.
- Die besten Eurasischen Fischotter (Lutra lutra (Linné)) kamen aus Norwegen und Schweden, Felle mit dichter, dunkelgrauer Unterwolle und feinen weichen, dunkelbraunen Oberhaaren.
- Alle Fischotter stehen in Anhang II des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens, einige Arten, wie z. B. der eurasische Fischotter (Lutra felina (Molina)) der Südamerika-Fischotter (Lutra longicaudis (Olfers)) u. a. sogar in Anhang I. Für letztere gilt ein absolutes Handelsverbot.
- Der Nordamerikanische Fischotter (Lutra canadensis (Schreber)), auch kanadischer Otter, Virginischer Otter lebt von Alaska und Labrador bis zu den Südstaaten der USA. Die besten Sorten kommen aus dem Nordosten Kanadas (besonders seidig und dicht). Einzelne dunkle Sorten sind bemerkenswert durch hell- und weißgrundige Unterwolle. Westliche Provenienzen sind qualitativ und farblich schwächer sowie gröber und schütterer in der Unterwolle. Nur Alaskaotter sind feiner (mittelseidig). Im Süden ist die Qualität meist noch geringer.
- Südamerikanische Otter sind, bis auf den Riesenotter, wesentlich kleiner als nordamerikanische; Länge, Stärke und Dichte des Haares sind den nordamerikanischen Provenienzen nicht gleichwertig. Die Behaarung ist wesentlich flacher, meist glatt anliegend und gröber. Auch fehlt die feine Unterwolle. Diese ist wesentlich kürzer und flacher. Daneben sind der Meerotter (Lutra felina (Molina)), der Südamerika-Fischotter (Lutra longicaudis (Olfers)), der südliche Flussotter (Lutra provocax (Thomas)) und der Riesenotter (Pteronura brasiliensis (Gmelin)) bekannt. Als beste, besonders rauche Sorten gelten die aus Feuerland, dem südlichen Chile, Patagonien, Uruguay und Süd-Brasiliens.
- Alle Otter Südamerikas stehen unter dem vollen Schutz des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens.
- In Afrika lebt der Fleckenhalsotter (Lutra maculicollis (Lichtenstein)), von dem vor Jahrzehnten nur der im Kongo lebende Kongo-Otter und der Rhodesia-Otter bei uns gehandelt wurden. Der Kap-Otter (Aonyx capensis (Schinz)) lebt südlich der Sahara, von Abessinien, Zaire und Liberia bis Kapland. Als dritte Art ist der Kleinkrallenotter Aonyx congica (Lonnberg)) bekannt, von dem einige Populationen in Anhang I des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens stehen (absolutes Handelsverbot).
- In Asien leben, neben dem Fischotter (Lutra lutra), der Indische Fischotter (Lutra perspicillata (Geoffrey)) und der Haarnasenotter (Lutra sumatrana (Gray)).
- Seeotter (Enhydra lutris (Linné))
- Der Seeotter, Meerotter, Kalan, Kamtschatkabiber oder Seebiber erreicht eine Körperlänge von 1,20 bis 1,50 Meter, selten jedoch über 1,30 Meter. Die Behaarung ist von gleichmäßiger Länge, beim Hineinblasen legt sich das Haar nach allen Seiten gleichmäßig auseinander, ohne dass der Haargrund sichtbar wird. Das Haar ist mittellang, feinseidig, sehr weich und sehr dicht. Das Oberhaar überragt das Unterhaar nur um wenige Millimeter. Die Färbung ist hellbraun bis tief-bläulichschwarz, samtartig, glänzend. Das Grannenhaar ist oft weißlich, wodurch das Fell mit silbrigem Schleier reifartig überzogen scheint. Das Seeotterfell gehörte einmal zu den kostbarsten Fellarten, es galt als fast unbegrenzt haltbar (leider zerfallen die alten Felle jedoch inzwischen im Leder und werden deshalb zu ihrer Erhaltung auf einen Textiluntergrund aufgebracht).
- Das Fell des Seeotters ist äußerst imposant, weil es viel größer als das lebende Tier ist, infolge der sonderbar lockeren faltigen Umhüllung des Körpers mit der Haut.
- Das Wohngebiet des Seeotters reicht im Norden bis an die Arktis, im Süden bis an die Tropen. Infolge schonungslos ausgeübter Jagd wurden die Tiere außerordentlich dezimiert, an einigen Stellen sind sie ausgestorben. Die 1911 geschlossene „Convention for the Protection of Seals“ bezieht auch den Seeotter ein, um die Gefahr des völligen Aussterbens zu bannen. In den Schutzgebieten haben sich die Herden beträchtlich vermehrt, zumal die genannte Convention in der Zwischenzeit wiederholt verlängert und ergänzt wurde. Inzwischen wurde die Unterart Enhydra lutris nereis (die Population der U.S.A.) in Anhang I des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens aufgenommen (absolutes Handelsverbot), die übrigen Populationen stehen in Anhang II.
- Vor dem Erlass der Seal-Convention, als Felle - wenn auch damals schon in nur kleiner Zahl - angeboten wurden, fiel einem Leipziger Rauchwarenhändler auf, dass fast alle seine Felle unter der rechten bzw. linken Vorderflosse eine beriebene Stelle aufwiesen. Diese scheint auf das dort mit einem Stein erfolgte Aufklopfen der Muscheln zurück zu führen zu sein. Um an den Inhalt der Muscheln zu gelangen, eine bevorzugte Nahrung der Seeotter, sind durchschnittlich 36, mitunter 80 und mehr Schläge auszuführen, wobei das Tier im Wasser treibend auf dem Rücken liegt. Erstmals nach 57 Jahren wurde 1968 der Fang von 1 000 Seeottern erlaubt, wohl um den Klagen der Küstenfischer gegen die Nahrungskonkurrenz zu entsprechen. Die Felle erzielten auf Grund ihrer Seltenheit auf der Versteigerung der Seattle Fur Exchange zwar noch Preise von durchschnittlich DM 250 bis 600 bei einem Höchstpreis von DM 2 300. Jedoch ist das Interesse am Weltmarkt inzwischen praktisch erloschen, das Fell ist für die heutige Mode zu schwer, soweit bekannt, sind bisher keine weiteren Felle auf den Markt gekommen. Um 1969 erregte dann auch ein- und letztmalig ein auf der Frankfurter Pelzmesse gezeigtes Seeotterfell ob seiner beeindruckenden Ausmaße und seiner Seltenheit große Aufmerksamkeit.
- Verwendung bis 1911 hauptsächlich für Besätze auf Herren-„Gehpelzen“, ein Fell reichte für fünf Kragen. Im Russland der Zarenzeit wurden die Paradeuniformen der Husarenoffiziere einschließlich der Tschakos mit Seeotter besetzt, wozu ein großes Fell benötigt wurde. Großes Interesse bestand auch in China an diesen Fellen für die Gewänder chinesischer Würdenträger.
- Der Seeotter, Meerotter, Kalan, Kamtschatkabiber oder Seebiber erreicht eine Körperlänge von 1,20 bis 1,50 Meter, selten jedoch über 1,30 Meter. Die Behaarung ist von gleichmäßiger Länge, beim Hineinblasen legt sich das Haar nach allen Seiten gleichmäßig auseinander, ohne dass der Haargrund sichtbar wird. Das Haar ist mittellang, feinseidig, sehr weich und sehr dicht. Das Oberhaar überragt das Unterhaar nur um wenige Millimeter. Die Färbung ist hellbraun bis tief-bläulichschwarz, samtartig, glänzend. Das Grannenhaar ist oft weißlich, wodurch das Fell mit silbrigem Schleier reifartig überzogen scheint. Das Seeotterfell gehörte einmal zu den kostbarsten Fellarten, es galt als fast unbegrenzt haltbar (leider zerfallen die alten Felle jedoch inzwischen im Leder und werden deshalb zu ihrer Erhaltung auf einen Textiluntergrund aufgebracht).
- Alle Mitglieder dieser Unterfamilie haben einen lang gestreckten Körper, kurze Beine mit Schwimmhäuten zwischen den Zehen, einen langen, kräftigen Schwanz und einen runden Kopf mit stumpfer Schnauze. Bei den Ottern findet man mit circa einem Meter und 22 bis 45 kg die größten Vertreter dieser Familie (Riesenotter und Seeotter). Wie bei allen Mardern sind die Männchen etwa ein Viertel größer als die Weibchen. Ihr Fell ist entweder gleichmäßig braun-grau, manchmal leicht gesprenkelt und häufig etwas heller am „Kragen“ und/oder am Bauch. Sie besitzen mit mehr als 1 000 Haaren pro mm² eines der dichtesten Felle im Tierreich. Durch den Aufbau des Fells – lange Fellhaare schützen das dichte, weiche Unterfell – können sie auch bei längerem Aufenthalt im Wasser eine isolierende Luftschicht um den Körper halten. Wegen dieses dichten, stabilen Haarkleids wird dem Fell seit altersher die größte Haltbarkeit aller Pelzarten nachgesagt.
- Pahmi oder Sonnendachs (Melogale moschata (Gray))
- Der Pahmi oder Sonnendachs ist schlanker als der Dachs und wird 33 bis 43 cm groß, dazu der Schweif von 15 bis 23 cm. Ein besonderes Merkmal ist die Gesichtsmaske, die aus schwarzen und weißen oder gelblichen Mustern gebildet ist und durch helle Mittelstreifen über den braunen Rücken fortgesetzt wird.
- Der Sonnendachs ist in drei Arten verbreitet: China-Sonnendachs, auf dem chinesischen Festland, auf Taiwan, Burma und in Indochina (Melogale moschata (Gray)), Borneo Sonnendachs, Borneo (Melogale everetti (Thomas)) und Burma-Sonnendachs in Nepal, Assam, Burma, Java, Thailand und Indochina (Melogale personata (Geoffroy)). Er lebt bevorzugt in Wäldern, in Busch und Baumsteppen und jagt dort, meist in der Dämmerung und nachts, nach kleinen Säugern.
- Das Fell kommt sporadisch in kleinen Mengen auf den deutschen Markt und wird, naturell oder gefärbt, zu Innenfuttern, Besätzen und gelegentlich auch zu Jacken und Mänteln verarbeitet.
- Der Pahmi oder Sonnendachs ist schlanker als der Dachs und wird 33 bis 43 cm groß, dazu der Schweif von 15 bis 23 cm. Ein besonderes Merkmal ist die Gesichtsmaske, die aus schwarzen und weißen oder gelblichen Mustern gebildet ist und durch helle Mittelstreifen über den braunen Rücken fortgesetzt wird.
- Skunk, Stinktier (Mephtis, Spilogale, Conepatus)
- Man unterscheidet den Streifenskunk oder Kanadaskunks, den Fleckenskunk und den Zorrino oder Südamerikanischen Skunk. Die Skunks bewohnen den amerikanischen Kontinent vom Norden bis zum äußersten Süden in verschiedenen Arten. Mit seinem plumperen, stämmigen Körper sieht der Skunk nicht wie ein typischer Marder aus. Der Kopf ist klein und spitz, das langhaarige Fell ist kontrastreich, meist schwarz mit weißen Streifen. Er wird 40 bis 50 cm groß, der lange, breite und buschige Schweif erreicht eine Länge von 30 cm. Ein charakteristisches Merkmal sind die ausgeprägten Analdrüsen, die ein streng riechendes Sekret absondern, welches bis zu 6 Meter weit versprüht werden kann.
- Besonderes Kennzeichen des Streifen-Skunk ist die Rückenzeichnung oder „Gabelung“, die in der Form und Ausdehnung stark variiert. Man unterscheidet im Handel schwarze Skunks, die meist jedoch einen kleinen weißen Fleck auf der Stirn oder im Genick tragen, kurzstreifige und weiße Skunks. Weiter unterscheidet man zwischen den östlichen Skunks mit verästelten zackigen Streifen (Zackenskunk) und den westlichen Skunks mit gerade verlaufenden, ungezackten Streifen. Im Großen und Ganzen kann ein Rauchwarenfachmann aus der Art der Gabelung die Provenienz der Felle bestimmen. In der Hochzeit der Skunksmode wurden die Gabeln in der Regel herausgeschnitten und zu Decken, Innenfuttern und Kragen verarbeitet.
- Die Nutzung der Felle wurde erst möglich als es gelang, den typischen Geruch zu beseitigen. Seit etwa 1870 stieg die Nachfrage an. H. Werner schreibt im Jahr 1914, „1859 hört man in Leipzig zum ersten Male von Skunk, dem rauhen, ungemein dekorativen Pelz, der sich besonders in den letzten Jahren großer Beliebtheit erfreut“. Bis in die Zeit nach dem ersten Weltkrieg waren Skunks ein bevorzugtes Material für Besätze, Kragen und Muffe, vorwiegend auch für Kutscherkragen. An Handelswert stand der Skunk in den USA seinerzeit an zweiter Stelle hinter Bisam. Nach der IPA-Statistik von 1930 betrug die Anlieferung an die Weltmärkte damals etwa 5 Millionen Felle. Mit der Abkehr der Mode von den Langhaarfellen gingen auch die Anlieferungen zurück (1966/67 nur knapp 34 000, 1970 etwa 22 000).
- Als Lyraskunk bezeichnet man das Fell des Fleckenskunks. Er lebt in den Buschebenen der Süd- und Südweststaaten Nordamerikas, vor allem im Missisippigebiet. Die Körpergröße ist etwa 28 bis 35 cm, der Schweif 17 bis 21 cm. Die Behaarung ist seidig und dicht, kürzer und weicher als beim Streifenskunk. Die lyraförmige, weiße bis gelblich-weiße Streifen- oder Fleckenzeichnung hebt sich deutlich von der glänzend schwarzen Grundfärbung ab. Felle des Fleckenskunk fielen lt. Jury Fränkel's Rauchwarenhandbuch um 1988 zwischen 15 und 20 000 an.
- Der Zorrino ist ein dem Skunk nahestehender Verwandter aus Mittel- und Südamerika. Sein Fell wird nur selten verarbeitet, die an sich schon kleinen Felle haben oft einen störenden Wirbel im Genick. Der jährliche Anfall ist nicht bekannt.
- Der patagonische Skunk (Conepatus humboldtii Gray) steht als geschützte Art des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens im Anhang 2 des Abkommens; zum Handel sind Aus- und Einfuhrgenehmigungen sowie der Nachweis über die Unschädlichkeit für den Bestand notwendig.
- Man unterscheidet den Streifenskunk oder Kanadaskunks, den Fleckenskunk und den Zorrino oder Südamerikanischen Skunk. Die Skunks bewohnen den amerikanischen Kontinent vom Norden bis zum äußersten Süden in verschiedenen Arten. Mit seinem plumperen, stämmigen Körper sieht der Skunk nicht wie ein typischer Marder aus. Der Kopf ist klein und spitz, das langhaarige Fell ist kontrastreich, meist schwarz mit weißen Streifen. Er wird 40 bis 50 cm groß, der lange, breite und buschige Schweif erreicht eine Länge von 30 cm. Ein charakteristisches Merkmal sind die ausgeprägten Analdrüsen, die ein streng riechendes Sekret absondern, welches bis zu 6 Meter weit versprüht werden kann.
- Vielfraß (Gulo gulo (Linné))
- Der Name bezieht sich nicht auf die Ernährungsgewohnheiten, sondern ist eine volksetymologische Ableitung des altnordischen Fjellfräs, was soviel wie „Gebirgs-(Fjell)-Katze“ bedeutet. Weil dieser Name unpassend scheint, wird das Tier oft auch mit seinem skandinavischen Namen Järv betitelt oder als Bärenmarder bezeichnet. Auf englisch heißt das Tier Wolverine (irrtümlich eine Verwandtschaft zum Wolf andeutend) oder Glutton.
- Der Vielfraß ist über die Taiga- und Tundragürtel der nördlichen Halbkugel verbreitet. Sein heutiges Verbreitungsgebiet umfasst Skandinavien, das nördliche Sibirien, Alaska, weite Teile Kanadas und vereinzelte Populationen im Nordwesten der USA. In geschichtlicher Zeit war er auch weiter südlich heimisch, so in Polen, im Baltikum oder in Deutschland beziehungsweise in etlichen Regionen der USA, wo sich sein Verbreitungsgebiet bis Kalifornien und Pennsylvania erstreckte. Aus diesen Gegenden wurde er durch menschliche Bejagung vertrieben.
- Mit einer Körpergröße von 85 cm bis 100 cm und einem Gewicht von 15 bis 20 kg ist er der größter Vertreter der Marder. Er hat einen stark buschigen, aber nur etwa 15 cm langen Schwanz. Aus Aftertaschen vermag er eine stinkende Flüssigkeit bis zu drei Meter weit zu spritzen.
- Im allgemeinen wird er in seinem Umfeld als schädliches Raubzeug angesehen, da er Rentiere und anderes kleines Wild reißt, die Blockhütten der Trapper verwüstet und deren Fallen ausplündert. In einer Schrift der Hudson's Bay Company heißt es über den „Wolverine“: „Erscheint in einem Revier ein Vielfraß, so hat der Trapper nur zwei Möglichkeiten: er muss ihn fangen oder das Fallenstellen aufgeben“.
- Das Fell ist braun bis nahezu schwarz, langhaarig und dicht, mitunter auch hellbraun. Besonderes Kennzeichen ist die unterschiedlich stark ausgeprägte Winkelzeichnung an den Seiten und das davon eingeschlossenen Mittelstück auf dem Rücken, der „Sattel“ oder „Medaillon“. Kehle und Brust mit mehreren kleinen, unregelmäßigen gelblichweißen Flecken. Das Haar ist an den Seiten länger als am Sattel. Die langen, glänzenden Oberhaare sind grob und straff, die Unterwolle fein. Da das Fell bei der Atmung in strengem Frost keinen Reif ansetzt, wird es von den Eskimos gerne als Verbrämung von Mützen und Kapuzen verwendet.
- Nach Jury Fränkel's Rauchwarenhandbuch lag der Fellanfall in der Saison 1985/86 in Kanada und den USA bei 2 000 Fellen, in der damaligen Sowjetunion waren es 1987 750 Felle. Als Verwendung wird genannt, „hauptsächlich für Sportpelze“.
- Der Vielfraß ist nach der Bundesartenschutzverordnung geschützt, seine Felle dürfen für den Handel nicht in die Bundesrepublik eingeführt werden.
- Der Name bezieht sich nicht auf die Ernährungsgewohnheiten, sondern ist eine volksetymologische Ableitung des altnordischen Fjellfräs, was soviel wie „Gebirgs-(Fjell)-Katze“ bedeutet. Weil dieser Name unpassend scheint, wird das Tier oft auch mit seinem skandinavischen Namen Järv betitelt oder als Bärenmarder bezeichnet. Auf englisch heißt das Tier Wolverine (irrtümlich eine Verwandtschaft zum Wolf andeutend) oder Glutton.
- Wiesel (Mustela nivalis (Linné))
- Das Fell des Mauswiesels oder Kleinen Wiesels unterscheidet sich vom Hermelin durch die gezackte Linie zwischen der braunen Oberseite und der weißen Unterseite sowie durch braune Füße und einen braunen Schweif (ohne die schwarze Spitze). In nördlichen Ländern und im Hochgebirge ist es im Winter ebenfalls weiß. Das Kleine Wiesel hat eine Körperlänge von 15 bis 20 cm und eine Schweiflänge von 4 bis 5 cm. Das Vorkommen ist das Gleiche wie beim Hermelin, nur fehlt es in Irland.
- Fast ausschließlich werden bei uns derzeit bereits in China zu Tafeln zusammengesetzte Wieselfelle verarbeitet. Die nur schlecht zu färbende Granne wird derzeit meist entfernt. Als Samtwiesel werden sie, meist gefärbt, zu besonders leichten Mänteln, Jacken und Innenfuttern verarbeitet. Die Felle von weiblichen Tieren sind kleiner und dünnledriger und damit noch leichter als die männlichen.
- Das Fell des Mauswiesels oder Kleinen Wiesels unterscheidet sich vom Hermelin durch die gezackte Linie zwischen der braunen Oberseite und der weißen Unterseite sowie durch braune Füße und einen braunen Schweif (ohne die schwarze Spitze). In nördlichen Ländern und im Hochgebirge ist es im Winter ebenfalls weiß. Das Kleine Wiesel hat eine Körperlänge von 15 bis 20 cm und eine Schweiflänge von 4 bis 5 cm. Das Vorkommen ist das Gleiche wie beim Hermelin, nur fehlt es in Irland.
- Zobel (Martes zibellina (Linné))
- In Aussehen und Lebensweise ist der Zobel ein echter Marder. Er wird etwa 35 bis 45 cm groß, der buschige Schweif 12 bis 15 cm lang. Die sehr dichte Behaarung ist mittellang, feinseidig und außerordentlich weich. Die Fußsohlen sind behaart. Er lebt vorwiegend auf dem Boden und klettert nur selten auf Bäume. Er ernährt sich zu neunzig Prozent von Kleinsäugern (Nagern), aber auch von Schneehasen, kleinen Mardern, Vögeln aller Art bis zu Auerhahngröße, Fischen und auch pflanzlicher Kost wie Zirbelnüsse und Beeren.
- Die Färbung ist vorwiegend dunkelbraun mit Schattierungen von tiefdunkel bis hell- und braungelb, auch gelbgrau. Der rötlichorangene Kehlfleck ist unterschiedlich groß. Die Färbung wird in Fachkreisen als "Wasser" bezeichnet. Je gleichmäßiger und dunkler, nahezu schwarz, das "Wasser", desto edler ist nach überlieferter Vorstellung das Fell. Die Unterwolle ist gelblichgrau bis blaugrau.
- Entsprechend seinem weiten Verbreitungsraum - von der Nordgrenze des Urals über Sibirien bis zum Ochotskischen Meer, Kamtschatka, Sachalin, nördliche Mongolei, China, Altai, Nordkasachstan, Japan (früher auch in Nordeuropa, Russland, Finnland, Skandinavien) bildet der Zobel zahlreiche Unterarten.
- Der Rauchwarenhandel unterscheidet folgende russischen Provenienzen:
- Bargusinsky, Kamtschatsky, Witimsky, Jenniseisky, Pribajkalsky, Jakutsky, Karamsky, Irkutsky, Nikolajew, Amursky, Sachalinsky, Minusinsky, Altaisky, Mongolen, Sejsky, Kustretzky, Tobolsky, Tuvinsky. Diese werden dann noch einmal in drei Sorten mit vier Untersorten und nach Farben (Golowka - besonders dunkel, Podgolowka - heller, Worotowy - mitteldunkel, Mechowoj - hell) sortiert in den Handel gebracht. Aus China und Japan sind in den letzten Jahrzehnten keine Anlieferungen mehr bekannt geworden.
- Zobelfelle gelten schon seit über eintausend Jahren als ganz besondere Kostbarkeiten. Die Eroberung Sibiriens ist nicht zuletzt durch den Wunsch auf den Besitz dieser wertvollen Felle zurück zu führen. Bis ins 17. Jahrhundert war die Zarenkrone eine mit Gold und Diamanten geschmückte Zobelmütze. Die besten Zobelfelle mussten als Yassak, als Tribut, von den in den Sibirien unterworfenen Völkern dem Zaren abgeliefert werden, die dieser ausländischen Würdenträgern als „Kronenzobel“ zum Geschenk machte. So wurden um 1600 von Zar Boris Gudunow an Kaiser Rudolf II. von Habsburg Felle im Wert von 40 000 Rubeln gesandt, unter denen sich 120 Zobelfelle befanden, die „so kostbar waren, dass niemand ihren Wert bestimmen konnte“. Auf den großen Pelzmessen in Irbit wurden jährlich mehrere hunderttausend Zobelfelle angeboten. Infolge der schonungslosen Jagd gingen diese Mengen immer mehr zurück, von 1910 bis 1913 waren es nur noch 20 000 bis 25 000 Felle. Die kaiserliche russische Regierung verbot deshalb die Zobeljagd vom 1. Februar 1912 bis zum 1. Oktober 1916. Zu Beginn der Zwanzigerjahre wurden durch die Sowjetregierung Schonfristen und umfassende Schutzmaßnahmen, wie z. B. Zobelreservate, verfügt. 1931 wurde in der damaligen Sowjetunion mit der Farmzucht des Zobels begonnen und ein Teil der Tiere später ausgewildert. Laut Jury Fränkel's Rauchwarenhandbuch waren um 1988 neunzig Prozent der Felle Zuchtzobel und nur noch zehn Prozent Wildfänge.
- Auch heute noch zählt der Zobel zu den kostbarsten Pelzarten. Er wird zu Mänteln und Jacken oder kleineren Teilen wie Stolen, Capes und Besätzen verarbeitet. Die bei der Verarbeitung abfallenden Fellreste werden zu Tafeln zusammengesetzt, aus denen man hauptsächlich Innenfutter und Besätze macht.
- Amerikanischer Zobel siehe Fichtenmarder
- In Aussehen und Lebensweise ist der Zobel ein echter Marder. Er wird etwa 35 bis 45 cm groß, der buschige Schweif 12 bis 15 cm lang. Die sehr dichte Behaarung ist mittellang, feinseidig und außerordentlich weich. Die Fußsohlen sind behaart. Er lebt vorwiegend auf dem Boden und klettert nur selten auf Bäume. Er ernährt sich zu neunzig Prozent von Kleinsäugern (Nagern), aber auch von Schneehasen, kleinen Mardern, Vögeln aller Art bis zu Auerhahngröße, Fischen und auch pflanzlicher Kost wie Zirbelnüsse und Beeren.
[Bearbeiten] Nagetiere
- Biber (Castor fiber (Linné), Castor canadiensis (Kuhl))
- Die altweltlichen Biber, im nördlichen Waldgürtel Eurasiens lebend, und die neuweltlichen, die gleichen Teile Nordamerikas bewohnend, werden als zwei verschiedene Arten angesehen. Der Biber kann bis zu 1,40 m lang und 35 kg schwer und bis zu 20 Jahre alt werden. Sein braunes Fell ist mit 23 000 Haaren pro Quadratzentimeter (Mensch: bis zu 600 Haare pro cm²) sehr dicht, und schützt vor Nässe und Auskühlung. Der Pelz wird durch das Tier regelmäßig gereinigt und mit einem fetthaltigen Sekret, dem Bibergeil (Castoreum), gepflegt.
- Der Biber galt bis zur Mitte des vorigen Jahrhunderts als „König der Pelztiere“, er war auch Kanadas Wappentier.
- Europäischer Biber
- Der europäische Biber, das größte Nagetier der alten Welt, bevölkerte einst ein Gebiet von Westeuropa bis an den Ural. Durch die fortschreitende Kultivierung, die Regulierung der Flüsse und Seen, aber auch infolge ständig ausgeübter Jagd, um in den Besitz des Felles, teils aber auch des Bibergeils, das als Medizin verwendet wurde, zu gelangen, sind die Bestände ausgerottet worden. Inzwischen gibt es wieder einige kleine Populationen auch in Deutschland.
- Der europäische Biber ist durch die Bundesartenschutzverordnung streng geschützt.
- In Sibirien gehörte der Biber zu den zahlreichsten Tieren und wichtigsten Felllieferanten. Es gab eine eigene Zunft von Biberfängern, die „Bobrowniki“. 1917 waren nur noch kleine Restbestände in entlegenen Sumpfgebieten vorhanden. Seit 1924 stehen die Restbestände unter strengem Schutz und die Bestände vergrößern sich langsam.
- Die Zucht der Biber in Gehegen ist mehrfach versucht worden, auch in Amerika. Doch ist man dazu übergegangen, hier gezüchtete Tiere wieder in die freie Wildbahn auszusetzen, da sich die Ernährung der Tiere und der Bedarf an großen, eingezäunten Flächen als sehr schwierig erweist.
- Gegenüber dem kanadischen Biber ist der europäische etwas kleiner und von weniger guter Qualität, abgesehen von denen aus Sibirien, die wohl den nordamerikanischen Bibern entsprechen. In der Leningrader Auktion wurden 1974 z. b. 2 000 Felle angeboten, 1976 auf einer norwegischen Auktion 100. Das russische Angebot war seitdem ständig angewachsen, 1987 waren es 15 000 Felle. Verarbeitung wie beim kanadischen Biber.
- Der europäische Biber, das größte Nagetier der alten Welt, bevölkerte einst ein Gebiet von Westeuropa bis an den Ural. Durch die fortschreitende Kultivierung, die Regulierung der Flüsse und Seen, aber auch infolge ständig ausgeübter Jagd, um in den Besitz des Felles, teils aber auch des Bibergeils, das als Medizin verwendet wurde, zu gelangen, sind die Bestände ausgerottet worden. Inzwischen gibt es wieder einige kleine Populationen auch in Deutschland.
- Kanadischer Biber
- Der kanadische Biber bewohnt mit seinen Unterarten dem Waldbiber (Castor canadensis michiganensis (Bailey)), dem Neufundland-Biber (Castor canadensis caecator (Bangs)), dem Rio-Grande-Biber (Castor canadensis subauratus (Taylor)) und anderen den nördlichen Waldgürtel Nordamerikas.
- Nachdem der Biber um 1900 in Teilen Kanadas fast völlig, in großen Teilen stark dezimiert waren, wurden in letzter Minute effektive Schutz- und Schongesetze erlassen und der Biber auch dort wieder ausgesetzt, wo er einst gelebt hatte. Bereits 1961 wurde die Erlaubnis zum Fang von 33 400 Bibern erteilt, der sich in den Jahren darauf steigerte. Der Fang von Bibern und anderen Pelztieren bildet die Existenzgrundlage mancher Indianer, die auch das Biberfleisch als Nahrung nutzen. Mittlerweile haben die Biber sich so stark vermehrt, dass der Bestand genau überwacht wird und sie auch zum Schutz des Baumbestands gefangen werden. Der Fang selbst ist streng geregelt.
- In Nordamerika galt in früheren Jahrhunderten das Biberfell als Zahlungsmittel. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden von der Hudson's Bay Company, die den Biber als Wappentier führt, getauscht:
- für 15 Biberfelle.................... 1 Flinte
- für 3 Biberfelle.................... 1 Dutzend Messer
- für 2 Biberfelle.................... 1 Axt
- für 5 Biberfelle.................... 1 wollene Decke
- für 2 Biberfelle.................... 1 Pfund Tabak usw.
- 1 Schwarzfuchs war ranggleich 20 Biberfellen.
- Der Biber zählt zu den größten Nagetieren. Er erreicht eine Körpergröße bis 1,00 m, ist groß und massig im Körper. Der flache Schwanz, die „Kelle“, ist über 30 cm lang und 12 bis 15 cm breit. Die Familie lebt in selbstgegrabenen Erdhöhlen oder Burgen, die sie aus Stämmen und Ästen errichtet. Stämme von 8 bis 20 cm Durchmesser werden durchgenagt und damit umgestürzt. Die geernteten Zweige dienen, tief im schlammigen Grund versenkt, als Winternahrung. Im Sommer ernähren sich die Tiere von Uferstauden, Schilf, Wasserpflanzen, wie Seerosenwurzeln, Beeren, frischer grüner Rinde usw.
- Das Fell des Bibers hat etwa 5 bis 6 cm lange Grannenhaare, die schräg nach hinten gerichtet sind. Die Unterwolle ist außerordentlich dicht und fein bei einer Länge von 2 bis 3 cm. Sie wird vom Rücken nach den Seiten und der Wamme zu dichter. Die Färbung variiert zwischen hell- bis tiefdunkelbraun, wobei die Wamme etwas heller ist. Die Unterwolle ist im Rücken dunkelbraun, an den Seiten mehr graubraun bis blaugrau. Kanadische Biber sind meist dunkler, die aus den westlichen und zentralen USA heller, südliche rötlicher. Die Felle werden zum Trocknen vom Indianer oder Trapper in eine ovale, fast kreisrunde Form gespannt. Der Fellanfall in Nordamerika war 1972 etwa 500 000, 1968 etwa 600 000 Stück (davon aus Kanada über 400 000).
- Ehe man dazu überging, die missfarbigen und harten Grannenhaare zu entfernen, wurde nur das Biberhaar versponnen und zu sogenannten „Castorhüten“ verarbeitet, die im 18. und 19. Jahrhundert besonders beliebt waren.
- Heute wird das Biberfell den verschiedensten Veredlungsverfahren unterzogen, die nicht sämtlich aufgezählt werden können, zumal, je nach Mode und fortschreitender Veredlungstechnik, immer neue Verfahren entwickelt werden.
- Grannenbiber
- Zugerichtete Biber, ohne Veränderung der Fellstruktur (naturbelassen). In diesem Zustand wird der Biber für eventelle weitere Veredlungsstufen sortiert.
- Spitzbiber
- Leicht angeschorener Grannenbiber. Die Länge der Granne, die zwischen Flanken und Fellmitte variiert, wird egalisiert. Voll- und dichtbegrannte Ware wird naturell verarbeitet, schlechtfarbige Ware wird gefärbt. Verwendung vor allem für Besätze.
- Tiefgeschorener Biber, Samtbiber
- Hier wird die Granne bis zur Unterwolle abgeschoren. Ebenfalls für Besätze verwendet.
- Gerupfte Biber, Samtbiber
- Hier müsste eigentlich von gerupften und geschorenen Bibern gesprochen werden, da in der Regel nach dem Rupfen, d. h. nach dem Entfernen der harten Grannenhaare auch eine gewisse Schur zum Egalisieren der Haarlänge erfolgt.
- Samtbiber oder "Naturbiber".
- Die klassische Biberveredlung, bei der durch Rupfen und Finish das samtige Biberfell entsteht.
- Phantombiber
- Bei einem Teil der als Grannenbiber veredelten Felle lässt sich erkennen, dass die Unterwolle an den Flanken (Seiten) bläulich ist. Durch Tiefschur nach dem Rupfen verstärkt sich dieser Effekt, so dass sich am Schluss der sogenannte "Phantombiber" mit dunkelbraunem Rücken und bläulichgrauen Seiten ergibt.
- Bei einem Teil der als Grannenbiber veredelten Felle lässt sich erkennen, dass die Unterwolle an den Flanken (Seiten) bläulich ist. Durch Tiefschur nach dem Rupfen verstärkt sich dieser Effekt, so dass sich am Schluss der sogenannte "Phantombiber" mit dunkelbraunem Rücken und bläulichgrauen Seiten ergibt.
- Der kanadische Biber bewohnt mit seinen Unterarten dem Waldbiber (Castor canadensis michiganensis (Bailey)), dem Neufundland-Biber (Castor canadensis caecator (Bangs)), dem Rio-Grande-Biber (Castor canadensis subauratus (Taylor)) und anderen den nördlichen Waldgürtel Nordamerikas.
- Bis vor dem zweiten Weltkrieg wurden die grannigen Biber meist zu Besätzen, vor allem Herrenbesätzen, verarbeitet.
- Mit der Hinwendung der Mode zu leichterer Kleidung begann man etwa 1980 verstärkt auch Nerze und Wieselfelle zu rupfen, Bisam u. a. zu scheren. Bis dahin wurden die Samt- oder damals noch einfach Naturbiber genannten Felle hauptsächlich zu Jacken und Mänteln verarbeitet, heute werden diese meist in Auslassarbeit gearbeiteten Teile fast nicht mehr angeboten. Seit wenigen Jahren werden Felle in Flecht- oder Webtechnik verarbeitet, so verwebt werden gelegentlich auch Biber für kleinere Teile bis hin zur Jacke verwendet.
- Ein großer Teil der Felle wird gefärbt verarbeitet.
- Die altweltlichen Biber, im nördlichen Waldgürtel Eurasiens lebend, und die neuweltlichen, die gleichen Teile Nordamerikas bewohnend, werden als zwei verschiedene Arten angesehen. Der Biber kann bis zu 1,40 m lang und 35 kg schwer und bis zu 20 Jahre alt werden. Sein braunes Fell ist mit 23 000 Haaren pro Quadratzentimeter (Mensch: bis zu 600 Haare pro cm²) sehr dicht, und schützt vor Nässe und Auskühlung. Der Pelz wird durch das Tier regelmäßig gereinigt und mit einem fetthaltigen Sekret, dem Bibergeil (Castoreum), gepflegt.
- Bisam(ratte) (Ondatra zibethica (Linné))
- Die Bezeichnung Bisamratte ist biologisch irreführend, denn es handelt sich bei der Bisamratte keineswegs um eine Rattenart. Die Bisamratte gehört vielmehr zu den Wühlmäusen (Arvicolinae), deren größter lebender Vertreter sie ist.
- Die Bisamratte, deren Fell als Bisam im Handel ist, ist ursprünglich in Nordamerika bis Mexiko beheimatet. Heute ist sie über ganz Eurasien einschließlich Japan, teils auch in Südamerika (Feuerland, Chile) verbreitet.
- Sie erreicht eine Körperlänge von 30 bis 36 cm, der seitlich abgeplattete, haararme Schwanz wird 20 bis 25 cm lang. Das Winterfell ist seidig weich und dicht bis sehr dicht. Das Sommerfell weicht wie bei allen im Wasser lebenden Nagern (Biber, Nutria) nur wenig vom Winterfell ab. Es ist im Ganzen etwas heller und matter und hat weniger Grannen. Die Färbung ist dunkelbraun bis schwarzbraun (kastanienbraun), vom Rücken zum Bauch hin heller werdend. Der Grotzen ist wesentlich dunkler. Die Unterseite ist schmutziggrau, braungrau bis fast weiß mit leicht rötlichem, rostbraunem oder braunrötlichem Ton. Doch passen sich die Tiere in ihrer Färbung - dunkler, sandig, hell - stark ihrer Umgebung (Flussbett, Morast) an, so dass man mitunter graubraune und rötlich-gelblich-hellbraue, auch schwarzbraune bis fast schwarze (Blackbisam) antrifft. Auch Farbmutationen treten in freier Wildbahn auf, vor allem Weißlinge und Schecken. Die Unterwolle ist seidig, sehr fein, sehr weich, dicht bis sehr dicht, bläulich, hellgrau bis dunkelgrau (schiefergrau) oder bräunlich. An der Unterseite ist das Haar besonders dicht.
- Die Lederseite von Tieren, die sich im Haarwechsel befinden ist grünbraun bis rostbraun, ebenso wie von erwachsenen Tieren während der Sommermonate (Mauserhaut-Zeichnung). Im Winter bis zum zeitigen Frühjahr gefangene Felle zeigen graues bis weißes Leder.
- 1905 wurden einige Exemplare der ursprünglich in Nordamerika beheimateten Bisamratte unweit von Prag durch den Fürsten Colloredo-Mansfeld ausgesetzt, von wo aus sie sich schnell und unaufhaltsam über ganz Europa verbreiteten. Schon 1914 schätzte man die Zahl der Bisamratten in Europa - aus den in Böhmen ausgesetzten wenigen kanadischen Tieren - auf 2 Millionen! 1950 auf 100 Millionen. Längs der Wasserläufe verbreiteten sie sich nach allen Gegenden, so dass sie längst in der Fauna Mitteleuropas eingebürgert sind.
Wegen der von ihr durch die Wühlarbeit verursachten Schäden ist die Zucht in den meisten europäischen Ländern verboten. Zu ihrer Bekämpfung werden ausgebildete Bisamjäger eingesetzt, doch scheint eine Verminderung der Bestände nicht einzutreten, da die Tiere jährlich zwei bis vier Würfe mit drei bis sieben Jungtieren zur Welt bringen. - Allerdings waren einige Länder auch dazu übergegangen, Bisamratten in entlegenen Mooren und Sümpfen auszusetzen, wo sie sich ebenfalls ungeheuer vermehrt haben. So importierte die damalige Sowjetunion 1929 900 Bisamratten aus Kanada, die zunächst in der Zuchtfarm Pushkino bei Moskau gehalten und dann u. a. im Raum von Krasnojarsk, Achangelsk und Tjumensk angesiedelt wurden. Die Tiere vermehrten sich derart, dass bereits 1935 versuchsweise 3 000 Felle angeboten wurden. 1940 waren es schon 542 000 und 1950 knapp 3 Millionen.
- Auch in Finnland wurden im Jahr 1920 2 400 nordamerikanische Tiere ausgesetzt, mit einem Fellanfall um das Jahr 1987 von etwa 250 000 ist die Bisamratte damit für beide Länder von großer wirtschaftlicher Bedeutung geworden.
- Von den in der Sowjetunion ausgesetzten Tieren sind viele nach China, der Mongolei und Korea ausgewandert. Inzwischen dürften von dort auch bereits beträchtliche Mengen auf den Markt kommen.
Um 1988 betrug der Anfall von Rohfellen in den USA etwa 4,5 Millionen nördliche und 3 500 südliche Bisam, bei fallender Tendenz. Für Kanada wurden 1,5 Millionen genannt. Anfall aus westeuropäischen Ländern 1,5 bis 2 Millionen. Aus der Sowjetunion kam 1956 das höchste Angebot auf den Weltmarkt mit 6,1 Millionen Fellen, 1970 waren es 1,7 Millionen. Der Rückgang wurde mit verstärktem Eigenbedarf, außerdem der Trockenlegung riesiger Sumpfgebiete, starker Industrialisierung u. a., erklärt. In den späteren Jahren gab es kein Auktionsangebot.
- Bis 1840 wurden Bisam ausschließlich für Hutfilze verwendet. Als um 1900 das Scherverfahren aufkam, das die Entfernung der Grannenhaare ermöglichte, setzte ein stärkerer Verbrauch ein. Seitdem gehört Bisam zu einem der begehrtesten Pelze, vor allem wegen seiner Haltbarkeit und derzeit wegen der die samtartigen Pelze begünstigen Mode. Bereits einmal, bis 2. Weltkrieg, war Sealbisam, schwarz gefärbt und samtartig geschoren, ein beliebter Ersatz für das echte Sealskin, nach dem Krieg wurde es dann ungeschoren und braun gefärbt als Nerzbisam verkauft.
- Das Bisamfell wird meist getrennt nach Wamme und Rücken verarbeitet, die der Rauchwarengroßhandel, bereits zu Bisamwammen- und Bisamrücken„futtern“ zusammengesetzt, anbietet. Aber auch die bei der Verarbeitung abfallenden Kopf und Pumpfstücken werden noch zu Futtern zusammengesetzt. Wie für die Verarbeitung der meisten kleinen Felle haben sich hierfür eigene Industrien gebildet. In Deutschland waren diese Betriebe bis nach dem 2. Weltkrieg um das international Pelzhandelszentrum Leipzig angesiedelt, inzwischen hat sich die Produktion dieser Halbfertigwaren in Länder mit niedrigerem Lohnniveau verlagert.
- Bisam wird für alle Kleidungstücke und in den mannigfaltigsten Veredlungen verarbeitet. Derzeit wieder meist geschoren und als Samtbisam gehandelt, wird es in alle Modefarben eingefärbt. Für Innenfutter verwendet man bei uns meist die leichtere Wamme.
- Die Bezeichnung Bisamratte ist biologisch irreführend, denn es handelt sich bei der Bisamratte keineswegs um eine Rattenart. Die Bisamratte gehört vielmehr zu den Wühlmäusen (Arvicolinae), deren größter lebender Vertreter sie ist.
- Burunduk (Streifenhörnchen)
- Chinchilla (Chinchilla brevicaudatio (Waterhouse), Chinchilla lanigera (Molina))
- Schon seit 900 v. Chr. sollen die Felle von einem die Hochgebirgszüge der Anden bewohnenden Indianerstamm, den Chinchas, genutzt worden sein. Von den Inkas, die die Chinchas unterwarfen, wurde das Fell zum Königspelz erklärt. Es wurden aber auch aus den feinen seidenweichen Haaren Garne gesponnen und zu Decken und Umhängen verarbeitet.
- Das Chinchillafell weist eine einmalige Besonderheit auf: Aus der Haarwurzel kommt nicht, wie bei anderen Säugetieren, ein einzelnes Haar, sondern 60 bis 80, mitunter noch mehr feinste Haare (etwa 30 mal dünner als Menschenhaare).
- Die Edelchinchilla gilt als eine ausgestorbene Unterart der Kurzschwanzchinchilla (Chinchilla brevicaudata), eine weitere Unterart ist die Bergchinchilla. Die zweite Art, die fast ausschließlich für Zuchtzwecke genutzt wird, ist die Langschwanz-Chinchilla (Chinchilla lanigera).
- Chinchillas sind im westlichen und südlichen Südamerika beheimatet, ihr Verbreitungsgebiet umfasst das südliche Peru, Bolivien, Argentinien und Chile.
- Das einmalig dichte, feine und weiche Fell wurde den Chinchillas fast zum Verhängnis. Unter den Indianern, die das Haar zu Wolle verspannen, hatten sich die Bestände kaum verringert. Als die Felle jedoch nach Europa kamen und wegen ihrer Seltenheit begehrt wurden, wurde die Jagd für viele Indianer zur einzigen Erwerbsquelle.
- 1829 sollen die ersten Felle von Peru aus nach London gekommen sein.
- 1894 wurden aus Chile etwa 400 000 Felle exportiert. Der größte Teil wurde über Leipzig, eines der damaligen Handelszentren für Rauchwaren, umgesetzt. Der dortige Rauchwarenhändler und Chinchillaspezialist Richard Gloeck verkaufte 1899 allein 18 500 Felle. Bereits 1910 war der Anfall so weit zurück gegangen, dass mit einem Aussterben gerechnet werden musste. Deshalb vereinigten sich Chile, Argentinien, Bolivien und Peru 1917 zur Konvention zum Schutz der Chinchilla, wonach Jagd und Fang wie auch die Ausfuhr verboten waren. Die wenigen noch frei lebenden Chinchillapopulationen stehen jetzt unter vollem Schutz (Anhang I des Washingtoner Artenschutz-Übereinkommens).
- Alle heute gehandelten Chinchillas stammen deshalb aus der Zucht.
- Schon 1913 wurde von einem Engländer, Sir Thomas Murray, ein Gebirgsareal eingezäunt und mit über 500 Tieren besetzt, die aber innerhalb kurzer Zeit an seuchenhaften Erkrankungen u. a. starben. 1918 versuchte der amerikanische Bergbauingenieur Mathias F. Chapman Chinchillas zu züchten. Er erhielt die Erlaubnis, 23 zuchtreife Langschwanzchinchillas, die er von einheimischen Jägern fangen ließ, auszuführen. Mit elf Tieren, sieben Males und vier Females, den „Famous Eleven“, erreichte er nach stürmischer Seefahrt Kalifornien. Diese Tiere bildeten den Zuchtstamm für die nunmehr entstehende und sich stark ausbreitende Chinchillazucht in Nordamerika, die sich nach dem 2. Weltkrieg auch nach Europa ausdehnte. Hier wiederholte sich das gleiche wie in der Silberfuchszucht in den 20er Jahren, man versprach den angehenden Züchtern Riesengewinne, versicherte, dass die Tiere auf kleinstem Raum (Balkon, Keller) gehalten werden könnten, dass sie als Pflanzenfresser sehr billig in der Haltung seien usw. Tatsächlich erzielte man aber nur aus dem Verkauf der Zuchttiere so hohe Erlöse, in Amerika um 1940 zwischen 3 000 und 4 000 Dollar und 1953 noch zwischen 500 und 900 Dollar pro Paar. Da zum Teil auch noch minderwertige Zuchttiere verkauft worden waren, waren auch die Felle minderwertig und erbrachten kaum einen Gewinn. Heute werden in Deutschland Chinchilla wohl überwiegend für die Heimtierhaltung gezüchtet. Amerikanische Züchtervereinigungen brachten Felle unter Phantasienamen wie „Aurora Chinchilla“ oder „Charisma Chinchilla“ auf den Markt.
- Mutationstiere sind inzwischen, ebenso wie in der Nerzzucht, angefallen und planmäßig weiter gezüchtet worden. U. a. in den Farben weiß mit dunklen Grannen, Hell- Mittel- und Dunkelsilber, Saphir, Hell-, Mittel- und Dunkelbeige. Hell-, Dunkel- und Mittel-Holzkohle (Charcols) mit weißen oder beinahe weißen Bäuchen, Hell-, Mittel- und Dunkelschwarz, mit braunen oder schwarzen Bäuchen. 1988 gab es etwa 25 Farbsorten.
- Die in der Literatur angegebenen Zahlen des Weltangebots an Chinchilla waren recht unterschiedlich. Die skandinavische Züchtergemeinschaft SAGA nennt 1985/86 die USA mit 37 000, Kanada mit 19 000, die Bundesrepublik damals noch mit 15 000, Dänemark mit 6 000, Argentinien mit 3 000 und Österreich mit 2 000 Fellen als Hauptlieferanten. Die Produktion dürfte bedeutend höher gelegen haben (200 000 bis 300 000 Felle).
- Infolge der feinen Haarstruktur und des sehr dünnen Leders werden Chinchillafelle hauptsächlich für Abendpelze, Stolen und Besätze verwendet.
- Schon seit 900 v. Chr. sollen die Felle von einem die Hochgebirgszüge der Anden bewohnenden Indianerstamm, den Chinchas, genutzt worden sein. Von den Inkas, die die Chinchas unterwarfen, wurde das Fell zum Königspelz erklärt. Es wurden aber auch aus den feinen seidenweichen Haaren Garne gesponnen und zu Decken und Umhängen verarbeitet.
- Feh (asiatisches Eichhörnchen)
- Hamster
- Hase(ntiere)
- Kanin(chen)
- Murmel(tier)
- Nutria oder Sumpfbiber
- Viscacha
[Bearbeiten] Paarhufer
- Gazelle
- Rentier oder Pijiki
- Kalb und Rind
- [Lamm]] und Schaf
- Asiatisches Lamm
- Chekianglamm
- Kalganlamm
- Tientsinlamm, Silklamm
- Halbpersianer und Orientlamm
- Indisch Lamm
- Karakul oder Persianer
- Merinolamm und Schmaschen
- Asiatisches Lamm
- Zickel und Ziege