Pendler
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Pendler werden Menschen bezeichnet, die den Weg von Ihrem Wohnort zu ihrem Arbeitsplatz nur unter Zuhilfenahme von diversen Verkehrsmitteln (Auto, öffentliche Verkehrsmittel) bewältigen können. Der Begriff „Pendler“ nimmt auf das Pendel Bezug, wobei der Pendler zwischen Wohnort und Arbeitsstätte hin- und her „schwingt“ bzw. sich bewegt.
Pendler sind eine Begleiterscheinung der zunehmenden Mobilität der Bevölkerung. Diese erlaubt es z. B. dass Stadtbewohner im städtischen Umland billigere Baugründe in Anspruch nehmen – was als Zersiedelung bezeichnet wird. Demgegenüber steht der Trend, das neue Arbeitsplätzen vermehrt in die Nähe von Ballungszentren entstehen – welche wiederum Bewohner des ländlichen Raumes anziehen. Ein Sonderfall sind Pendler, die zwischen den Städten eines Ballungsraumes (wie z. B. Rhein-Ruhr) hin- und her fahren.
Pendler können in verschiedene Gruppen unterteilt werden. Einerseits nach der Häufigkeit (täglich, wöchentlich, nur am Wochenende) oder nach der der zurückgelegten Wegstrecke (Nah- und Fernpendler).
Im Öffentlichen Personennahverkehr werden für diesen Personenkreis ermäßigte Monats- und Jahreskarten angeboten. Ebenso werden von den Verkehrsbetrieben auf stark belasteten Strecken zusätzliche Fahrzeuge zu den Spitzenzeiten für den Weg zur Arbeit und nachmittags für den Weg nach Hause eingesetzt.
Insgesamt gab es 2004 30 Millionen Pendler in Deutschland, davon ca. 360.000 berufstätige Wochenendpendler (Schüler, Studenten, Selbständige nicht mitgerechnet). 1,5 Millionen von ihnen legten mehr als 50 Kilometer Fahrstrecke zu ihrem Arbeitsplatz zurück und gelten deshalb als Fernpendler. Das häufigste Fortbewegungsmittel ist dabei mit 66 % das Auto.
Stellt man das Durchschnittseinkommen in Relation zu den übrigen Lebenshaltungskosten, so sind bereits Fahrtdistanzen mit dem PKW zwischen Wohn- und Arbeitsort ab 20–40 km (abhängig von der Region) für den Arbeitnehmer nicht mehr finanzierbar. Dabei sind natürlich die tatsächlichen Kilometerkosten des Kraftfahrzeugs anzusetzen. Fahrgemeinschaften sind hier häufig ein Mittel, um Kosten einzusparen.
Manche Firmen organisieren für ihre weitverstreut wohnende Belegschaft ein firmeneigenes Pendlernetz, wie z. B. BMW im niederbayerischen Dingolfing oder die Ford-Werke GmbH für ihre deutschen Standorte. Einzelne Unternehmen bieten auch Jobtickets für den ÖPNV statt Firmenparkplätzen an.
Aufgrund der höheren finanziellen Belastung werden Pendler auch durch Subventionen von Seiten des Staates unterstützt. Dazu zählt die Pendlerpauschale, welche einen Teil der anfallenden Kosten abdecken soll.