Pentekontaetie

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Als Pentekontaetie (auch: Pentekontaëtie von pentekonta = 50, etos = Jahr) bezeichnet man einen Zeitraum in der Antike von ungefähr 50 Jahren.

[Bearbeiten] Begriff und Geschichte der Zeit in Grundzügen

Der Begriff wurde von dem antiken Historiker Thukydides geprägt. Dieser Zeitraum erstreckt sich von 479 v. Chr. – der Schlacht von Platää – bis 431 v. Chr. – dem Beginn des Peloponnesischen Krieges. Viele literarische Quellen aus der Antike – speziell die der Griechen – sorgen dafür, dass man heutzutage das politische und kulturelle Leben der Menschen in der Antike in Grundzügen rekonstruieren kann.

Neben dem gewaltigen Geschichtswerk des Thukydides gibt es noch einige weitere Quellen zu dieser Epoche. So berichtet Cornelius Nepos in seinem Werk „De viri illustratibus“ im besonderen über Kimon und Pausanias. Die Ablehnung der athenischen Demokratie tritt besonders in der „Athenaion politeia“ (Der Staat der Athener, verfasst von Aristoteles oder einem seiner Schüler) sowie bei Pseudo-Xenophon auf. Plutarch berichtet uns, wenn auch aus einer zeitlich nicht zu unterschätzenden Distanz, ebenfalls über jene Epoche das Dualismus zweier Antiker Supermächte, Athen und Sparta.

Als die Pentekontaetie wird ein Zeitraum von genau fünfzig Jahren (Pentekonta = 50 + Etos = Jahr) bezeichnet. Im Speziellen wird dabei der Zeitraum von fünfzig Jahren zwischen dem Ende des Perserkrieges und dem Beginn des Peloponnesischen Krieges umschrieben. Diese Begriffsbestimmung geht auf den Historiker Thukydides zurück, welcher den Großteil des Verlaufs des Peloponnesischen Krieges schriftlich für die Nachwelt festgehalten hat. In diesem Zeitraum änderte sich das Verhältnis der Beziehung zwischen den beiden großen politischen Lagern Athen und Sparta grundlegend. Somit kann als prägendes Merkmal der Pentekontaetie der sich bis zur offenen Gegnerschaft entwickelnden Antagonismus zwischen Sparta und Athen gelten. Es fanden in diesem Zeitraum machtpolitische Wechselspiele statt. Die Großmächte jener Zeit im östlichen Mittelmeerraum, Sparta und Athen, sowie das Persische Reich nutzen die in den Poleis stattfindenden Auseinandersetzungen und Bürgerkriege für ihre politischen Ziele und versuchten, die eine oder andere Stadt auf ihre Seite zu bringen. Im Herbst des Jahres 479 v. Chr., im Verlauf der Samos-Konferenz, trat der Antagonismus zwischen Sparte und Athen offen zu Tage.

Die Athener hatten ihre sehr großen Flottenverbände stets unter spartanischen Oberbefehl gestellt. Nun bot den Athenern aber die Gelegenheit bezüglich des Dissenses in der Frage, wie bezüglich der Griechen in Kleinasien zu verfahren sei, die Flottenpolitik völlig neu zu ändern. Im Winter 478/477 v. Chr. war auf Drängen vor allem der Inselstaaten Chios und Samos der Oberbefehl die in Byzantion liegende Flotte des Hellenenbundes, welche noch durch zahlreiche Schiffe der ionischen Griechen verstärkt worden war an den Befehlshaber der athenischen Flotte Aristeides übergegangen. Danach ging Athen über ein ganz neues Bündnissystem aufzubauen, welche weit festere Organisationsstrukturen besaß als der Hellenenbund (Gründung des Attisch-Delischen Seebundes; zweiseitige Verträge, welche zeitlich unbefristet waren). Der Vertrag verpflichtete zur gegenseitigen Hilfeleistung, gemäß dem Motto „gleiche Freunde und Feinde“. Dadurch bekam Athen ein Herrschaftsinstrument in die Hand mit dem es gegen alle Gegner schlagkräftig vorgehen konnte. Sparta selbst war in diesen fünfzig Jahren vor Ausbruch des Peloponnesischen Krieges selbst damit beschäftigt, seine Macht innerhalb der Peloponnes zu sichern. Während Spartas Außenpolitik also überwiegend auf die Peloponnes begrenzt blieb, begann Athen eine expansive Außenpolitik. Maßgebend für die Außenpolitik der 70er und 60er Jahre war Kimon. Die Prägung seiner Politik war so nachhaltig, dass man daher von der „kimonischen Ära“ spricht. Zwar hatte Kimon versucht trotz der offensiven athenischen Außenpolitik jede Konfrontation mit Sparta zu vermeiden, doch änderte sich diese Strategie Ende der 60 Jahre v. Chr. Als in Athen sich mehr und mehr die Gegner Spartas an Macht gewannen. Mit der Aufkündigung des Hellenenbundes 461 v. Chr. besiegelten die Athener ihren Bruch mit Sparta.