Perkussionsschloss
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Das Perkussionsschloss ist ein chemischer Zündungsmechanismus für Vorderlader (Handfeuerwaffe), der zur Zeit des Vormärz (1815–1848) eingeführt wurde. Der Vorläufer war das Steinschloss, der innere Mechanismus des Perkussionsschlosses ist quasi identisch.
Bei den meisten Versionen musste vor dem Schuss eine Kapsel mit Knallquecksilber Kaliumchlorat (Zündhütchen) auf einen hohlen Stift (Piston) gesteckt werden. Wenn der Abzug betätigt wurde, schlug ein durch eine Feder gespanntes stählernes Hämmerchen darauf und brachte das Knallquecksilber zur Explosion, wodurch wiederum das Schwarzpulver im Inneren der Waffe gezündet wurde.
Das Perkussionsschloss blieb vom Wetter weitgehend unbeeinträchtigt und versagte auch generell sehr viel seltener als das Steinschloss. Deshalb setzte es sich zuerst bei der Infanterie, dann bei der Kavallerie durch und wurde später auch für Geschütze verwendet.
Die ersten Perkussionsschlosse hatten noch keine Zündhütchen, sondern kleine Zündstifte, die in den Hahn oder am Lauf eingesetzt wurden. Für die Zündstäbchen gab es sogar Magazine, die ein erneutes Einsetzen nach dem Schuss überflüssig machten.
Es gab auch für die Zündhütchen eine Art Magazinsystem, das das erneute Aufsetzen eines Zündhütchens unnötig machte, das System Maynard. Das System funktionierte so wie bei Spielzeugpistolen die Hundertschuss-Plättchen. Beim Spannen den Hahns wurde ein neues Zündplättchen über den Piston geführt. Beim Schuss wurde das Zündplättchen abgetrennt und auf dem Piston gezündet. Diese Systeme konnten sich aber nicht durchsetzen.