Personalzeiterfassung
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Die Personalzeiterfassung (PZE) ist die Erfassung der Arbeitszeit von Beschäftigten durch Maschinen und gehört thematisch zur Personalzeitwirtschaft. Aktuell gibt es in Deutschland, Dank unserer Gesetzgebung, nur Anwesenheits-Systeme. Die konkrete Arbeitszeitermittlung müsste ansonsten mit einer Prüfung der Produktivität und Arbeitsdauer kombiniert werden!
In früheren Zeiten wurden dafür Stechuhren verwendet. Heute nutzt man elektronische Zeiterfassungsgeräte. Bekannt sind derzeit:
- Hardwareterminals mit verschiedenen Identifikationslesern
- mobile Zeiterfassungspeicher (Lesestifte),
- mobile Arbeits-Zeitgeber mit kombinierter Standortsuche (Handy, GPS-Fahrtenbuch),
- Webseiten zur direkten Buchung und / oder Erfassung von Korrekturen (Workflow),
- Software-Programme (meist Client-Server-Architektur).
Von zunehmender Bedeutung sind mobile Zeiterfassungssysteme über Mobiltelefone. In Kombination mit Handyortung wird die betriebliche Datenerfassung auch für Arbeitsplätze außerhalb des Unternehmens möglich.
Zur Identifikation des jeweiligen Beschäftigten gibt es abhängig vom Erfassungsmedium unterschiedliche Optionen:
- Kunststoffkarte mit Strichcode, Magnetstreifen, RFID-Chips (Transponder). Die Übertragung mit Strichcode und Magnetstreifen wird kaum angewendet, gebräuchlicher sind berührungslose Ausweismedien wie Legic- oder Mifareausweise.
- Ausweischips (Berührungsleser)
- Schlüsselanhänger (siehe Kunststoffkarte RFID-Chip...)
- biometrische Erfassung (Fingerabdruck, Retina...)
- Kennworteingabe (Windowsauthentifizierung...)
Durch Kommen- und Gehenmeldungen an den Buchungsterminals wird die Arbeitszeit (Anwesenheit) erfasst. Die neueren Systeme sind zusätzlich variabel mit Skalierungen für weitere Arten der An- / Abwesenheit bedienbar. Dadurch können in solchen Systemen Abwesenheitsplanung, Dienstplanung oder das Antragswesen für Abwesenheiten meist integriert werden. Bei Bedarf können über die Personalzeiterfassung auch Zugangskontrollen durchgeführt werden. Zweckmässig ist ein auf das System aufbauendes Managementsystem, welches von den vorhandenen Daten bedient wird, z.B. Schichtplanung, Projektzeiterfassung (Dopik), Ergebnis-Leistung-Rechnung (ELR)...
Mit der PZE verwandt sind die Betriebsdatenerfassung (BDE) und die Maschinendatenerfassung (MDE). Für die Lohn- und Gehaltsabrechnung liefern Zeiterfassungsysteme die Berechnungsgrundlage, indem Mehrarbeitzuschläge, Zulagen für Wochenend - und Feiertagsarbeit, Nachtzuschläge und Schichtzulagen automatisch durch hinterlegte Formeln errechnet werden. Um unterschiedliche Tarifverträge und Arbeitszeitmodelle abbilden zu können, können die entsprechenden Regeln im System hinterlegt werden.
Der einfacheren Rechnung wegen, werden Arbeitszeiten häufig dezimal gespeichert, als so genannte Industrieminuten. Unterschieden werden sollten die Schicht- oder Festarbeitszeitmodelle und eine variable oder Gleitzeiterfassung.
[Bearbeiten] Personalzeiterfassung im Arbeitsrecht
Nach einem Urteil des Bundesarbeitsgerichts (BAG, Az. 2 AZR 39/05) können Arbeitnehmer, die absichtlich an einer Stempeluhr falsch stempeln, ohne eine Abmahnung fristlos gekündigt werden.
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