Perversion
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Klassifikation nach ICD-10 | ||
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F65.0 | Fetischismus | |
F65.2 | Exhibitionismus | |
F65.3 | Voyeurismus (Störung der Sexualpräferenz) | |
F65.4 | Pädophilie | |
F65.5 | Sadismus (Störung der Sexualpräferenz) | |
F65.5 | Masochismus (Störung der Sexualpräferenz) | |
F65.8 | Nekrophilie (Sonstige Störungen der Sexualpräferenz) | |
ICD-10 online (WHO-Version 2006) |
Perversion, (lat. perversio „die Verdrehung, die Umkehrung“) bezeichnet eine stark bis sehr stark den vorherrschenden Moralvorstellungen, häufig im Bereich des Trieb- und Sexualverhaltens, entgegenwirkende Tat. Heute wird es als Schimpfwort für befremdendes Verhalten benutzt.
Im Sinne von "sexueller Perversion" wird heute der wertneutralere Begriff Paraphilie verwendet.
In der Psychologie steht der Begriff für eine sexuelle Bedürfnisstruktur und die daraus hervorgehenden Verhaltensweisen. Diese weichen von dem als gewöhnlich geltenden Geschlechtsleben konstant erheblich ab. Vor allem dadurch, dass die Personen im Grunde keine Partnerschaft anstreben, sondern lediglich ihren Sexualtrieb befriedigende Reize suchen. Dabei ist oft das Sexualziel nicht die Vereinigung mit dem Partner, sondern andere Handlungen. Auch Menschen, die zum Beispiel Kinder, Kranke, Tiere oder Gegenstände begehren, gelten als pervers. Im Allgemeinen (auch in der ICD-10-Klassifikation) werden folgende Varianten unterschieden:
- Exhibitionismus
- Fetischismus
- Gerontophilie
- Masochismus
- Nekrophilie
- Pädophilie
- Sadismus
- Saliromanie
- Sodomie
- Voyeurismus u.a.
Früher wurden auch homoerotische Handlungen als pervers eingestuft, unter Anderem, weil man die Existenz von partnerschaftlichen Liebesbeziehungen unter Homosexuellen in Abrede stellte. Heute gelten sie als normaler Sexualtrieb.
Perversitäten als Ergänzung des gewöhnlichen partnerschaftlichen Liebeslebens oder als Ersatz für fehlende Partnerschaft sind nicht als Perversion zu bezeichnen. Ein Beispiel hierfür ist das Fotografieren von Frauen und Mädchen in Unterwäsche.
Alle Versuche, die Ursachen der Perversion somatisch oder psychologisch zu erklären, blieben unbefriedigend, ebenso getätigte Therapieversuche. Die gängige Auffassung löst sich immer mehr von moralisierender oder pathologischer Einschätzung der Perversion und bevorzugt den wertfreien Terminus Deviation (lat. deviatio: Abweichung), zumal die Perversion bei sonst völlig intakten Persönlichkeiten zu finden ist.