Philipp Veit
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Philipp Veit (* 13. Februar 1793 in Berlin, † 18. Dezember 1877 in Mainz) war ein deutscher Maler.
[Bearbeiten] Leben
Philipp Veit war von mütterlicher Seite Enkel von Moses Mendelssohn und durch die zweite Ehe seiner Mutter Dorothea Schlegel (geb. Brendel Mendelssohn) Stiefsohn von Friedrich von Schlegel, verlebte einen Teil seiner Jugend bei diesem in Paris und wurde dann in Dresden Schüler des Malers Friedrich Matthäi.
Während der Freiheitskriege freundete er sich mit Joseph von Eichendorff und seinem Leutnant Friedrich de la Motte Fouqué an. 1814 nahm er seinen Abschied, malte ein Bild der Prinzessin Wilhelm, vollendete das Porträt der Gräfin Zichy und malte ein Bild für die Kirche von Heiligenstadt bei Wien, bevor er 1815 nach Rom ging, wo er sich den deutschen Romantikern des so genannten Lukasbunds anschloss. Hier beteiligte er sich mit Peter von Cornelius, Wilhelm von Schadow und Friedrich Overbeck an den Fresken der Casa Bartholdy, von denen er Joseph bei der Frau des Potiphar und die sieben fetten Jahre (jetzt in der Berliner Nationalgalerie) ausführte. In der Villa Massimo malte er Darstellungen aus Dantes "Göttlicher Komödie" in Fresko.
Andere Werke seiner römischen Zeit sind ein großes Altarbild der Himmelskönigin Maria (in Trinità dei Monti zu Rom) und der Triumph der Religion (im Vatikan). 1830 als Direktor des Städelschen Instituts nach Frankfurt am Main berufen, schuf er auch hier eine Reihe von kirchlichen Gemälden, welche zum großen Teil in Stich und Steindruck erschienen sind; so den heiligen Georg 1833 als Altarbild für die St.-Georgs-Kirche zu Bensheim, Simeon im Tempel, die beiden Marien am Grab (in der Berliner Nationalgalerie) und das große Freskogemälde im Städelschen Institut, welches die Einführung des Christentums und der Künste in Deutschland zum Gegenstand hat, nebst den beiden Nebenbildern Italia und Germania.
Später zog Veit auch antike Stoffe in den Bereich seiner Kunst. In dieser Hinsicht sind besonders das Deckengemälde im Städelschen Institut, das Wirken der ältesten hellenischen Bildner darstellend, und der Schild des Achilleus nach Homer (Federzeichnung, mit Gold, Städtisches Museum) hervorzuheben. Für den Kaisersaal im Römer malte er die Portraits Karls des Großen, Ottos IV. und Friedrichs II. 1843 gab er die Leitung des Städelschen Instituts auf und verlegte sein Atelier nach Sachsenhausen, weil er als strenger Katholik sich durch den Ankauf des Gemäldes Jan Hus vor dem Concil zu Konstanz von Carl Friedrich Lessing durch die Verwaltung des Städelschen Instituts gekränkt fühlte. Hier schuf er für den Frankfurter Dom ein großes Altarbild, die Himmelfahrt Mariä, und für den König von Preußen das Gleichnis vom barmherzigen Samariter, die Ägyptische Finsternis und ihre Schrecken und für die Chornische des projektierten Berliner Doms einen Entwurf zu einem Freskobild (jetzt in der Berliner Nationalgalerie).
1853 nahm Veit seinen Wohnsitz in Mainz, wo er Direktor der Gemäldesammlung wurde und unter anderm einen Zyklus von Gemälden für das Meßchor des Mainzer Doms komponierte, die von Joseph Settegast, August Gustav Lasinsky und Th. Herrmann in Fresko ausgeführt wurden. Er starb am 18. Dezember 1877. Bis an sein Lebensende blieb er der strengen asketischen Richtung seiner Jugend treu, welche auch von seinem Schüler Eduard Jakob von Steinle fortgesetzt wurde.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Kategorie:Philipp Veit – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Veit, Philipp |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 13. Februar 1793 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 18. Dezember 1877 |
STERBEORT | Mainz |