Porsche 917/10
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Porsche | |
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917/10 | |
Hersteller: | Porsche |
Produktionszeitraum: | 1971–1972 |
Klasse: | Sportwagen |
Karosserieversionen: | Spyder |
Motoren: | 4,5–5,0 l 180° V12-Ottomotoren, 626–736 kW |
Länge: | mm |
Breite: | mm |
Höhe: | mm |
Leergewicht: | kg |
Vorgängermodell: | Porsche 917 |
Nachfolgemodell: | Porsche 917/30 |
Ähnliche Modelle: |
Der Porsche 917/10 ist ein Sportwagen des deutschen Automobilherstellers Porsche. Er wurde speziell für die US-amerikanische CanAm-Meisterschaft entwickelt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Vorgeschichte
Ab dem Jahre 1972 waren Sportwagen mit 5,0 Liter Hubraum wie der Porsche 917, der Ferrari 512 und andere nicht mehr für die Marken-Sportwagen-Weltmeisterschaft der FIA zugelassen. Infolgedessen entschloss sich Porsche, in den USA Rennen zu bestreiten, in der so genannten CanAm-Meisterschaft. Schon 1969 hatte Jo Siffert mit einer offenen Version des 917 an dieser Serie teilgenommen. Der Zwölfzylinder erwies sich jedoch gegen die hubraumstärkeren V8 als unterlegen.
[Bearbeiten] Entwicklung
[Bearbeiten] 1971
Auf der Suche nach mehr Leistung wurde von Ferdinand Piëch ein 16-Zylinder bevorzugt, wie er auch schon von seinem Großvater Ferdinand Porsche für die Auto Union-Silberpfeilen konstruiert wurde. Aber damals war auch schon die Aufladung mittels Kompressor bewährt. Deswegen wurde im Jahre 1971 von Porsche-Werksingenieuren der bisherige Saugmotor (Motortyp 912 mit 4,5 Liter Hubraum) mit zwei Turboladern ausgerüstet (Bi-Turbo). Das Verdichtungsverhältnis wurde dabei von 10.5:1 auf 6.5:1 herabgesetzt. Zwei Eberspächer-Turbolader, deren Turbinen sich mit 90.000 1/min. drehten, sorgten für eine deutliche Leistungssteigerung.
Konstrukteur des Porsche 917 ist Hans Mezger, der neben vielen anderen Fahrzeugen und Motoren auch maßgeblich den Boxermotor des Porsche 911 und den TAG-Turbo entwickelte, mit dem das Formel-1-Team TAG-McLaren dreimal Formel-1-Weltmeister wurde.
Der Motor war weiterhin, wie bei allen Porsche Renn- und Serienfahrzeugen üblich, luftgekühlt. Der Kühlluftdurchsatz musste entsprechend vergrößert werden. Die Auslaßventile, deren Betriebstemperatur zwischen 1.000 °C und 1.100 °C lag, wurden aus Titan gefertigt.
Das amerikanische Team von Roger Penske, das 1971 durch einen stark verbesserten, von Sunoco gesponsorten Ferrari 512M die stärkste Konkurrenz von Porsche in der Marken-WM darstellte, war dabei mit dem Fahrer und Ingenieur Mark Donohue maßgeblich an den Erprobungen beteiligt.
Mit einem Ladedruck von 1,3 bar konnte die Motorleistung des 4,5 Liter Motors von 383 kW (520 PS) auf 626 kW (850 PS) bei einer Drehzahl von 8.000 1/min. erhöht werden, was ungefähr auf der Höhe der Konkurrenz mit ihren großen amerikanischen V8-Saugmotoren lag.
Jedoch ergaben sich Probleme mit dem schwierigeren Einsatz und Ansprechverhalten der Turboleistung. Aus diesem Grund baute man Ventile ein, mit denen man den Ladedruck im Motor regeln bzw. begrenzen konnte, was den plötzlichen Leistungszuwachs beherrschbar machte. Diese Problemlösung wurde auch am 917/30 Spyder angewandt. Man konnte vom Cockpit aus durch eine spezielle elektronische Steuerung per Knopfdruck den maximalen Ladedruck verändern. Eine Zugabe von 0,1 bar bedeutete eine Leistungssteigerung von 37 kW (50 PS).
[Bearbeiten] 1972
1972 wurde der Hubraum auf 5,0 Liter vergrößert, die Maschine leistete nun 736 kW (1.000 PS). Die beiden offenen Porsche 917/10, die zur Steigerung des Abtriebs mit einem großen Heckflügel ausgestattet wurden, setzten sich gegen die bis dahin dominierende Konkurrenz der McLaren durch und Porsche gewann den CanAm-Titel.
Der 917/10 wurde im nachfolgenden Jahr 1973 durch den Porsche 917/30 Spyder abgelöst.
[Bearbeiten] Technische Daten
Der Porsche 917/10 wurde von 1971 bis 1972 in folgenden Ausführungen produziert und eingesetzt:
917/10: | 917/10 (1971) | 917/10 (1972) |
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Motor: | 12-Zylinder-V-Motor (180°) mit Turboaufladung | |
Hubraum: | 4500 cm³ | 5000 cm³ |
Bohrung x Hub: | ||
Leistung: | 626 kW (850 PS) | 736 kW (1000 PS) |
bei 1/min: | 8000 | |
Max. Drehmoment bei 1/min: | ||
Verdichtung: | 6,5 : 1 | |
Ventilsteuerung: | vier oben liegende Nockenwellen mit Steuerradantrieb | |
Kühlung: | Luftkühlung (Gebläse) | |
Getriebe: | 4-Gang-Getriebe, Sperrdifferential, Hinterradantrieb | |
Bremsen: | Stahlscheibenbremsen (innenbelüftet) | |
Radaufhängung vorn: | Einzelradaufhängung je Rad | |
Radaufhängung hinten: | Einzelradaufhängung je Rad | |
Federung vorn: | eine Schraubenfeder je Rad | |
Federung hinten: | eine Schraubenfeder je Rad | |
Karosserie: | Leichtmetall-Gitterrohrrahmen mit Kunststoffkarosserie | |
Spurweite vorn/hinten: | ||
Radstand: | ||
Reifen: | ||
Maße L x B x H: | ||
Trockengewicht: | ||
Höchstgeschwindigkeit: | 343 km/h |
[Bearbeiten] Weiterführende Informationen
[Bearbeiten] Literatur
- Schneider, Peter: Typenkompass Porsche. Renn- und Rennsportwagen seit 1948. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-613-02300-8