Primorsk (Oblast Kaliningrad)
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Primorsk (russisch Приморск, deutsch Fischhausen, polnisch Rybaki, litauisch Žuvininkai) ist eine Stadt mit 2.100 Einwohnern (2004) in der Oblast Kaliningrad in Russland.
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[Bearbeiten] Geografie
Die Stadt liegt in einer Bucht an der Nordküste des Frischen Haffs. Das Gebietszentrum Kaliningrad befindet sich etwa 30 Kilometer östlich. In unmittelbarer Nähe verläuft die so genannte Bernsteinküste an der Ostsee.
[Bearbeiten] Geschichte
Um 1266 erbaute der Bischof von Samland am Nordufer des Frischen Haffs die Burg Schönewik. Sie blieb bis 1525 Residenz der samländischen Bischöfe. 1299 beauftragte der Bischof einige Lokatoren, mit Siedlern aus Stralsund neben der Burg eine Stadt zu gründen. 1305 erteilte der Bischof der Stadt die Handfeste und gab ihr den Namen Bischoveshusen, aus dem sich etwa im 15. Jahrhundert der Name Vischausen entwickelte. In den Jahren 1305 bis 1315 wurde im gotischen Backsteinstil eine Ordenskirche errichtet.
1525 heiratete der preußische Herzog Albrecht in der Fischhausener Burgkapelle die dänische Prinzessin Dorothea. Dessen geistesschwacher Sohn Albrecht Friedrich lebte bis zu seinem Tode 1618 auf der Burg. Die Burg verfiel am Ende des 17. Jahrhunderts, und Preußenkönig Friedrich I. ließ sie abreißen und verwendete die Steine für den Festungsbau in Pillau.
Als nach dem Wiener Kongress Preußen seine Verwaltung neu ordnete, wurde Fischhausen 1818 zur Kreisstadt des Kreises Fischhausen. Mit dem Bau der Ostpreußischen Südbahn erhielt die Stadt eine Bahnverbindung sowohl nach Königsberg als auch nach Pillau. 1885 lebten 2.758 Menschen in Fischhausen, das zu dieser Zeit hauptsächlich eine Ackerbürgerstadt war. Daneben wurde Fischerei betrieben, außerdem befanden sich Ziegeleien und Sägewerke in der Stadt.
Als 1939 die Kreise Fischhausen und Königsberg zum neuen Landkreis Samland zusammengeschlossen wurden, verlor Fischausen seinen Status als Kreisstadt, der neue Sitz der Kreisverwaltung kam nach Königsberg. Als im April 1945 die russische Front sich Fischhausen näherte, begaben sich seine Einwohner auf die Flucht. Am 16. April wurde die Stadt von den russischen Truppen angriffen und völlig zerstört. Nach Kriegsende kam die Stadt zur sowjetischen Exklawe Kaliningrad und wurde in Primorsk umbenannt. Der Name Primorsk kann etwa mit am Meer gelegene Stadt übersetzt werden. Die Stadt wurde nur in geringem Maße wieder aufgebaut.
[Bearbeiten] Partnerstadt
Die schleswig-holsteinische Stadt Pinneberg hat eine Patenschaft für Primorsk übernommen.
[Bearbeiten] Siehe auch:
Koordinaten: 54° 43′ 58" n. Br., 20° 0′ 15" ö. L.