Projektionstheorie
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Die Projektionstheorie ist eine atheistische Erklärung für Sinn von Religion und Gott durch Ludwig Feuerbach.
Demnach ist Gott nur die Summe aller Wünsche (nach Unsterblichkeit, Vollkommenheit, Glückseligkeit, Gleichberechtigung) jedes Menschen, die dieser aber nicht als Wünsche anerkennt, sondern in einem außenstehenden Gott charakterisiert sieht. Dieser Gott wird benutzt, um den Mitmenschen eine Macht überzuordnen, mit der Autorität Gesetze zu erlassen, die von allen Mitgliedern der Gesellschaft beachtet werden. Damit sichert sich jeder Mensch seinen Schutz vor Übergriffen seiner Mitmenschen auf sein Naturrecht. Zugleich aber verliert er den Teil seiner Wünsche als Teil seiner selbst, daher ist Religion und die Vorstellung eines Gottes negativ zu betrachten und Feuerbach kommt zu der Forderung, Theologie müsse Anthropologie werden.
Der deutsche Theologe Paul Tillich (1886-1965) hat sich öfter mit dem Projektionsvorwurf Marx' und Freuds beschäftigt, so z. B. in einer Besprechung des Buches von Erich Fromm über »Psychoanalyse und Religion«. Er sagt, dabei würden zwei Dinge miteinander verwechselt: »Das, was projiziert wird, und das, worauf es projiziert wird, also das ›Bild‹ und die ›Projektionswand‹. Es kann kein Zweifel darüber bestehen, dass, bildlich gesprochen, der Stoff, aus dem die Götter gebildet wurden, menschlichen Erfahrungen entstammt. Gute und böse Erfahrungen der Kindheit (Gott - der ›Vater‹) und des späteren Lebens waren dabei am Werke.« Die Bilder also, die Menschen von Gott haben, tragen sehr wohl den Stempel ihrer Erlebnisse, Wünsche, Ängste und Hoffnungen. Aber die Projektionswand, die sie benötigen, um sichtbar zu werden, sie ist etwas anderes: »Das bedeutet keineswegs, dass die »Projektionswand«, dass also Gott, »der letzte Grund alles Seins und Sinns, Grund und Ziel unserer Existenz, selbst eine Projektion ist.«
Warum also entsteht bei dieser ›Projektion‹ das Bild Gottes, das Bild eines Unendlichen, Göttlichen, Unbedingten, Absoluten und nicht nur wieder ein Doppelbild von uns selbst? Wir leben in einer Welt, die uns nur mit endlichen, bedingten Erscheinungen zu tun gibt, und doch finden wir in uns »ein Bewusstsein von etwas Absolutem«, gibt es für jeden von uns etwas, »was uns unbedingt angeht« und dem unser letztes Interesse gilt. Das nimmt der Glaube als Zeichen Gottes: »Wir sollen Gott über alle Dinge fürchten, lieben und vertrauen.« So weit die Gedanken von Paul Tillich.
siehe auch: Anthropotheismus, Naturalismus, Materialismus
[Bearbeiten] Zitate
- Homo Homini Deus est (Der Mensch ist der Gott des Menschen/ Der Mensch soll für den Menschen zum Gott werden) -- Ludwig Feuerbach, "Das Wesen des Christentums"
- Der Fromme spricht (Reim 38)
- "Gott liebt uns weil er uns erschuf! -
- »Der Mensch schuf Gott!« - sagt darauf ihr Feinen.
- Und soll nicht lieben, was er schuf?
- Solls gar, weil er es schuf, verneinen?
- Das hinkt, das trägt des Teufels Huf." -- Friedrich Nietzsche, Die fröhliche Wissenschaft
[Bearbeiten] Literatur
- Ludwig Feuerbach: Das Wesen des Christentums, Leipzig 1841, 4. Aufl. 1883, [Nachdr.] Stuttgart: Reclam 2005 (ISBN 3150045711)