Quoltitz
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Quoltitz war eine Ortschaft auf der Insel Rügen am westlichen Rand des heutigen Nationalparks Jasmund. Das kleine Dorf lag auf halbem Weg zwischen Gummanz und Nardevitz; westwärts führte ein Weg nach Bobbin.
Der Name Quoltitz entstammt – wie die meisten Ortsnamen auf Rügen – der polabischen Sprache aus der Zeit der slawischen Besiedlung (Ranen) und bezeichnete den damals hier ansässigen Familienverband der Kolata.[1]
Die Ortschaft existierte bis in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts und wurde dann im Zusammenhang mit der Schließung des Quoltitzer Kreidebruchs, in dem einige der Bewohner arbeiteten, aufgegeben. Der ehemalige Kreidebruch wurde schnell zu einem Pionierstandort für zum Teil seltene Pflanzen und Tiere. Er wurde deshalb 1986 zu einem 42 ha großen Naturschutzgebiet erklärt, das seit 1990 Bestandteil des Nationalparks Jasmund ist.
Die Wüstung Quoltitz ist noch gut zu erkennen; Mauerreste, Treppen und Fundamente von Wohnhäusern und Stallungen findet man heute in einem jungen Waldstück direkt an der Wegkreuzung, die einst die Mitte des Dorfes war. Von Gummanz (Kreidemuseum) kommend erkennt man den Standort zuerst an dem links des Weges liegenden Wasserwerk Quoltitz.
Folgt man dann dem nächsten Weg nach rechts, gelangt man nach ca. einem Kilometer direkt zum Opferstein von Quoltitz, einem 73 t schweren Findling, der deutliche Bearbeitungsspuren aufweist. Als Ursache hierfür werden eine Nutzung als Kultstätte bereits in der Steinzeit und spätere Versuche, Mühlsteine aus dem Findling herauszuschlagen angenommen. Hinter dem links des Weges unter alten Bäumen liegenden Stein beginnt dann das Naturschutzgebiet, in dem sich vom oberen Rand des alten Kreidebruchs ein faszinierender Ausblick über große Teile der Insel Rügen bietet.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Die Sprache der slawischen Bewohner des Ostseeraums auf www.wizlaw.de
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 54° 33' 28" N, 13° 33' 39" O