Ramla
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ramla (Hebräisch רמלה; Hocharabisch الرملة/ ar-Ramla, im palästinensischen Dialekt Ramleh), ist eine Stadt im Center District of Israel in Israel.
Seit 1987 besteht mit der Stadt Moers (Nordrhein-Westfalen) eine Städtepartnerschaft.
Das Israel Central Bureau of Statistics (CBS) gibt für September 2003 eine Einwohnerzahl von 62.900 an. Weitere Angaben des CBS sind:
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Demographie
Die Bevölkerung besteht zu 80 % aus Juden und anderen Nichtarabern, zu 20 % aus Arabern (davon 16 % Muslime und 4 % Christen), darüber hinaus 500 Einwanderer. 32.000 Einwohner sind männlich, 30.000 weiblich, 36 % jünger als 20 Jahre, 18 % zwischen 20 und 29, 19 % zwischen 30 und 44, 15 % zwischen 45 und 59, 3 % von 60 bis 64 und 9 % über 65 Jahre alt. Das jährliche Bevölkerungswachstum lag bei 1,0 %.
[Bearbeiten] Einkommen
Im Jahr 2000 gab es in der Stadt 21.000 Angestellte und Arbeiter, 1.700 Selbstständige. Der mittlere Monatslohn der Arbeiter und Angestellten lag im Jahr 2000 bei 4.300 Schekel (+ 4,4 % gegenüber dem Vorjahr), bei Männern bei 5.200 Schekel (+ 3,3 %), bei Frauen bei 3.300 Schekel (+ 6,3 %). Das mittlere Einkommen der Selbstständigen lag bei 4.900 Schekel. 1.100 Einwohner bezogen Arbeitslosenunterstützung, 5.600 Einwohner Renten.
[Bearbeiten] Erziehung
In Ramla gibt es 31 Schulen und 12.000 Schüler, darunter 22 Elementarschulen (7.700 Schüler) und 9 höhere Schulen (3.800 Schüler). Im Jahr 2001 erhielten 48 % der Schüler der letzten (12.) Klasse die Hochschulreife.
[Bearbeiten] Geschichte
Ya'qubi, dem arabischen Geographen des 9. Jahrhunderts, zufolge wurde ar-Ramla 716 vom Kalifen Sulayman durch Ansiedlung von Bewohnern der Nachbarstadt Ludd (Lydda, Lod) gegründet. Die Stadt blühte als Hauptstadt von Dschund Filastin, einem der fünf Distrikte der Provinz asch-Scham (Syrien) des arabischen Reichs. Als die Provinzregierung nach Jerusalem umsiedelte, verlor Ramla seine politische Bedeutung, blieb aber eine größere Stadt. Die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt und seines unmittelbaren Nachbarn Lydda basiert auf ihrer Lage an der Kreuzung der beiden wichtigsten Straßen Palästinas, der Straße von Syrien nach Ägypten und der Straße von Jerusalem ans Mittelmeer. Nach dem Ersten Kreuzzug wurde Ramla der Sitz einer Seigneurie des Königreichs Jerusalem (siehe auch: Vasallen des Königreichs Jerusalem).
Zu Beginn des Osmanischen Reiches wurde Ramla als große Stadt beschrieben, welche überwiegend in Ruinen liegt und kaum noch Einwohner hat. 1548 wurden 528 muslimische und 82 christliche Haushalte gezählt, eine Größenordnung, die sich bis zum Ende des 19. Jahrhundert kaum veränderte. Während der britischen Mandatszeit wuchs die Bevölkerung jedoch konstant: 1944 gab es 12.000 Muslime 3.000 Christen und bis 1948 nur wenige Juden.
Während des Israelisch-Arabischen Kriegs von 1948 war Ramla aufgrund seiner geographischen Lage unweigerlich ein Konfliktpunkt, und wurde Anfang Mai von israelischen Truppen erfolglos angegriffen. Ein weiterer Angriff im Rahmen der Operation Dani führte dann aber zu Ramlas Kapitulation am 11./12. Juli 1948. Die arabische Bevölkerung wurde anschließend auf Befehl David Ben Gurions bis auf 1.000 Personen zumeist christlichen Glaubens oder mit besonderen Beziehungen zu den Israelis vertrieben, insoweit sie vor den Kriegshandlungen nicht bereits geflohen waren.
Die israelische Regierung füllte die fast entvölkerte Stadt ab November 1948 mit jüdischen Immigranten auf. Bis Februar 1949 hatte die jüdische Bevölkerung die Zahl von 6.000 überschritten. Die wirtschaftliche Situation in Ramla und Lydda (jetzt Ramla und Lod) blieb schwierig in den nächsten beiden Jahrzehnten. 1972 wohnten in der Stadt 34.000 Menschen.
[Bearbeiten] Verwaltung
Ramla ist in 2 Städte und 61 Ortschaften aufgeteilt:
- Al-Ramla City
- Al-Lydd City
|
|
|
[Bearbeiten] Weblink
Koordinaten: 31° 55′ 47" n. Br., 34° 51′ 46" ö. L.