Raoul Bott
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Raoul Bott (* 24. September 1923 in Budapest; † 20. Dezember 2005 in San Diego) war ein US-amerikanischer Mathematiker, der für seine zahlreichen Beiträge zur Topologie und Geometrie bekannt wurde.
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[Bearbeiten] Leben
Bott lebte einen Großteil seines Lebens in den USA. Seine Mutter und seine Tante sprachen ungarisch. Da sein tschechischer Stiefvater deutschsprachig war, wuchs er mit der deutschen Sprache auf. Er lernte von klein auf Englisch und sprach es bis auf einen kleinen Akzent perfekt. Er ging in der Slowakei zur Schule und lernte somit auch noch slowakisch. Trotz dieser Umstände behauptete Bott immer, er habe eine Abneigung gegen das Erlernen von Sprachen.
1938 floh er mit seinen Stiefeltern via England nach Kanada, wo er in die McGill-Universität in Montréal eintrat. Bott begann seine Arbeiten in der Theorie der elektrischen Leitungen (Bott-Duffin-Theorem aus dem Jahre 1949), ging dann aber zur reinen Mathematik über. 1949 wurde er am Carnegie Institute of Technology promoviert. Danach war er am Institute of Advanced Studies an der University of Michigan tätig.
Von 1959 bis 1999 war Bott Professor an der Harvard University als Lehrstuhlinhaber der renommierten "William-Caspar-Graustein -Professur für Mathematik". Im Jahre 2000 erhielt er den Wolf-Preis. Im Jahre 2005 wurde er Überseemitglied der Royal Society of London. Seine Studenten waren unter anderem Robert MacPherson, Peter Landweber, Daniel Quillen und Stephen Smale.
Er studierte die Homotopietheorie von Lie-Gruppen, indem er die Methoden der Morsetheorie verwendete. Diese führten zum Bottschen Periodizität-Theorem im Jahre 1956. In dieser Arbeit führte er die Morse-Bott-Funktionen ein, die eine wichtige Verallgemeinerung der Morsefunktionen darstellen. Dies führte zu seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Michael Atiyah, ursprünglich durch den Anteil hervorgerufen, den er in der Periodizität der K-Theorie lieferte. Er lieferte bedeutende Anteile zum Indextheorem, speziell bei der Formulierung des verwandten Fixpunkttheorems, speziell im so genannten Woods Hole fixed-point theorem, einer Kombination des Riemann-Roch-Theorems und des Lefschetz-Fixpunkttheorems, das nach Woods Hole in Massachusetts (einem Konferenzort) benannt wurde.
Bott wurde auch durch die Verbindung des Borel-Bott-Weil-Theorems zur Darstellungstheorie von Lie-Gruppen mittels holomorpher Garben und ihrer Kohomologiegruppen, sowie für seine Arbeiten über Foliierungen bekannt.
Bott starb an den Folgen einer Krebserkrankung.
[Bearbeiten] Auszeichnungen und Preise
- 1974 "Veblen Prize"
- 1987 "National Medal of Science" der USA
- 2000 "Wolf-Preis"
[Bearbeiten] Literatur
von Bott:
- mit Tu Differential forms in algebraic topology, Springer 1982
- Collected papers, 4 Bde., Birkhäuser 1994/5
- Lectures on K(X), Benjamin 1969
- On topological obstructions to integrability, ICM 1970, Nizza
- mit Mather Topics in topology and differential geometry, in Batelle Rencontres 1967 (de Witt, Wheeler ed.)
- The periodicity theorem for the classical groups and some of its applications, Advances Math. 1970
- Vector fields on spheres, L enseignment mathematique 1961
- On the shape of a curve, Advances Math. 1975
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Raoul Bott im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Webseite von Raoul Bott (Harvard University)
- "Bott Wins Israel's Wolf Foundation Prize in Mathematics"
- "Raoul Bott, an Innovator in Mathematics, Dies at 82" (NY Times 08.01.2006)
- Tu beschreibt Botts Arbeiten und gibt Biographie
- Bott "The topological constraints on analysis", AMS history Bd.2, 1989
Einige Arbeiten von Bott (z.B. über Morsetheorie) sind online hier:[1]
Personendaten | |
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NAME | Bott, Raoul |
KURZBESCHREIBUNG | ungarisch-US-amerikanischer Mathematiker |
GEBURTSDATUM | 24. September 1923 |
GEBURTSORT | Budapest |
STERBEDATUM | 20. Dezember 2005 |
STERBEORT | San Diego |