Rattenfängerhaus
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Das Rattenfängerhaus zählt zu den bekanntesten Häusern der Hamelner Altstadt und einem der prachtvollsten Bauten der Weserrenaissance. Es liegt an der Abzweigung der Bungelosenstraße von der Osterstraße. Seine heutige Fassade wurde im Jahr 1602 errichtet.
Das Haus wird seit etwa 1900 als Rattenfängerhaus bezeichnet. Sein Name begründet sich auf einer Inschrift in einem Holzbalken an der der Bungelosenstraße zugewandten Seite des Hauses. In dieser wird vom Auszug der Hamelner Kinder im Gefolge des Rattenfängers am 26. Juni 1284 berichtet:
ANNO 1284 AM DAGE JOHANNIS ET PAULI WAR DER 26. JUNI - DORCH EINEN PIPER MIT ALLERLEY FARVE BEKLEDET GEWESEN CXXX KINDER VERLEDET BINNEN HAMELN GEBOREN - TO CALVARIE BI DEN KOPPEN VERLOREN.
Der Sage nach führte der Rattenfänger die Kinder durch die Bungelosenstraße aus der Stadt hinaus. Daraufhin wurde das Spielen von Musik in der Straße auf alle Zeit verboten (bungelos = trommellos, ohne Trommel, vgl. Bunge).
Das Rattenfängerhaus wurde im Jahr 1602/03 von den Baumeistern Johann Hundertossen oder Eberhard Wilkening für den Hamelner Ratsherren Hermann Arendes errichtet. Seit 1917 befindet es sich im Besitz der Stadt Hameln, heute wird im Rattenfängerhaus von der Familie Fricke ein Restaurant mit ca. 200 Sitzplätzen betrieben.
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Koordinaten: 52° 06′ 15″ N, 09° 21′ 38,5″ O