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Regenbogenforelle

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Regenbogenforelle
Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss)
Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss)
Systematik
Unterklasse: Strahlenflosser (Actinopterygii)
Überordnung: Echte Knochenfische (Teleostei)
Ordnung: Lachsartige (Salmoniformes)
Familie: Forellenfische (Salmonidae)
Gattung: Buckellachse (Oncorhynchus)
Art: Regenbogenforelle
Wissenschaftlicher Name
Oncorhynchus mykiss
(Walbaum, 1792)

Die Regenbogenforelle (Oncorhynchus mykiss, früher: Salmo gairdneri) ist ein ursprünglich aus Nordamerika stammender Salmonide, der in der zweiten Hälfte des 19.Jahrhunderts in England als Speisefisch für den Königshof gezüchtet und ab 1882 durch Hofer auch in Württemberg teichwirtschaftlich erzeugt wurde. Mangels naturschutzrechlicher Einschränkungen wurde sie auch als Angelfisch in den freien Gewässern Europas eingebürgert und gehört heute zum "normalen" Fischbestand in vielen Bächen und Flüssen sowie in den meisten Baggerseen.

Regenbogenforellen, die den Verbrauchern im abgewachsenen Alter auch als Lachsforellen angeboten werden, sind ausgezeichnete Speisefische, die in Teichwirtschaft gezüchtet werden. Sie eignen sich dazu etwas besser als andere heimische Forellenarten, zumal sie auch höhere Wassertemperaturen vertragen (bis 25 °C).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Merkmale

Regenbogenforellen werden bis zu 80 cm lang und 10 kg schwer. Auf dunklem Untergrund ist ihr rötlicher Seitenstreifen deutlich erkennbar, besonders bei älteren Männchen in der Laichzeit, während der Körper auf hellem Grund fast nicht sichtbar ist. Er ähnelt der einheimischen Bachforelle, hat jedoch nicht deren ausgeprägtes Muster von roten Punkten. Die Regenbogenforelle hat außerdem einen kleineren und stumpferen Kopf. Der Unterkiefer befindet sich weiter vorne. Der Körper ist mit schwarzen Punkten bedeckt. Dass diese schwarzen Punkte auch auf der Rückenflosse vorhanden sind, ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu jungen Huchen. Männchen bilden einen Laichhaken am Unterkiefer aus.

[Bearbeiten] Lebensweise

Eine Regenbogenforelle
Eine Regenbogenforelle

Regenbogenforellen leben als Jungtiere in Schwärmen. Erst ab einem Gewicht von etwa 3 kg beginnen sie ein einzelgängerisches Leben in einem eigenen Revier. Ihre Lebenserwartung hängt stark von der Wasserqualtiät und von anderen örtlichen Gegebenheiten ab; die meisten Tiere werden allerdings nicht älter als 7 Jahre. Es soll jedoch in Kalifornien einige Regenbogenforellen gegeben haben, die bis 11 Jahre alt geworden sind.

[Bearbeiten] Nahrung

Regenbogenforellen ernähren sich von Insekten, kleinen Fischen wie Elritzen und Koppen und auch kleineren Artgenossen, Fröschen, Würmern, Kaulquappen, und Bachflohkrebsen . Insekten jagen sie sowohl unter Wasser (Larven) als auch über bzw. an der Wasseroberfläche.

In der Teichwirtschaft erhalten Regenbogenforellen praktisch ausschließlich Pelletfutter, das im Wesentlichen aus gepresstem Fischmehl, Blutmehl, Fischöl und einem meist pflanzlichen Bindemittel besteht. Die früher verbreitete Nassfütterung mit Schlachtabfällen von Artgenossen ist heute aus seuchenpolitischen Gründen obsolet. Bei der Brutaufzucht kommt es häufig zu Kanibalismus durch sog. Vorwüchser, also rascher wachsende Individuen.

[Bearbeiten] Fortpflanzung

Regenbogenforellen werden mit etwa 2 Jahren geschlechtsreif. Ihre Laichzeit dauert in Mitteleuropa von Dezember bis Mai, in den USA von März bis April. Zum Laichen gräbt das Weibchen in den Kies der Oberläufe von Flüssen mit ihrer Schwanzflosse eine Laichgrube, in welche sie ihre Eier legt. Das Männchen besamt anschließend die Eier, worauf das Weibchen die Grube mit Sand und Kies wieder zudeckt. Die Entwicklung dauert 300 bis 320 Tagesgrade (d. h. bei 10 Grad 30 bis 32 Tage, bei 5 Grad doppelt so lange). Nach dem Schlüpfen tragen die Jungfische noch einen Dottersack, der sie ernährt. Bis dieser aufgebraucht ist, bleiben sie noch in der Nähe der Grube.

[Bearbeiten] Wachstum

Die schnellwüchsigen und agilen Regenbogenforellen verdrängen Bachforellen durch starke Nahrungskonkurrenz häufig aus ihrem natürlichen Habitat. Regenbogenforellen sind die häufigsten Fische in kommerziell genutzten Angel- und Forellenteichen sowie Put-and-take-Seen, die größten Fänge werden regelmäßig im Quellengrund bei Ruppichteroth gemacht. Hierbei werden Einzeltiere aus dänischen Steelhead-Stämmen auf Rekordgewichte von bis zu 20 kg gemästet und wieder herausgefangen. In Dänemark hat sich ein ganzer Wirtschaftszweig auf Zucht und Teichwirtschaft von Großforellen spezialisiert. Über 250 dänische Put-and-take-Seen laden Touristen aus ganz Europa zum Forellenangeln an. Bekannte Forellenseen mit Exemplaren von Großforellen bis zu 14 kg sind z.B. Krusmølle Lystfiskeri, Mjøls Lystfiskeri und Rødekro Lystfiskeri in Südjütland.


Der Weltrekord einer in einem natürlichen Gewässer gefangenden Regenbogenforelle liegt bei 25 kg, 1970 von D. R. White Nähe Bell Island/Alaska gefangen. An der Auburn University in Alabama werden Karpfen mit Forellengenen gezüchtet, welche verstärkt Wachstumshormone bilden.

[Bearbeiten] Verbreitung

Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Regenbogenforelle
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Regenbogenforelle

Ursprünglich im Nordwesten der USA und Südwesten Kanadas heimisch, ist die Regenbogenforelle seit 1882 auch in Europa verbreitet. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurden Laich und junge Fische in viele Regionen der Welt exportiert und dort angesiedelt. Sie leben in Flüssen und Seen, bevorzugen allerdings schnellfließende und klare Gebirgsbäche. Einige der flussbewohnenden Exemplare schwimmen nach einiger Zeit ins Meer und bleiben dort. Wegen ihres blauen Kopfes werden sie auch Stahlkopfforellen genannt. Durch das schnelle Wachstum und den großen Nahrungsverbrauch der Regenbogenforellen können Bestände der einheimischen Bachforellen verdrängt werden.

[Bearbeiten] Kurioses

Das Wort "Regenbogenforelle" wird gerne in Form eines Running Gags zur Einführung in das Themengebiet der Kryptologie verwendet. Wegen seiner Länge und der mehrfach vorkommenden gleichen Buchstaben(e,r,o,n,l) eignet es sich besonders zur Veranschaulichung einfacher Verschlüsselungsalgorithmen.

[Bearbeiten] Weblinks

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