Rheder (Brakel)
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Rheder ist ein Ortsteil von Brakel in Ostwestfalen im Tal der Nethe an der Bundesstraße 252. Rheder gehört zum Kreis Höxter, dem östlichsten Kreis in Nordrhein-Westfalen.
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[Bearbeiten] Geographie
Die geographischen Koordinaten der Pfarrkirche in Rheder sind 51°40'53"N und 9°9'49"O. Tiefster Punkt des Ortsteiles ist das Flussbett der Nethe nahe Brakel bei rund 140 Meter über NN.
Die Einwohnerzahl von Rheder beträgt ca. 320.
[Bearbeiten] Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten] Bauwerke
[Bearbeiten] Pfarrkirche St. Katharina
Erbaut wurde die kath. Pfarrkirche St. Katharina 1716 von Johann Conrad Schlaun als dessen zweiter nachgewiesener Bau im Auftrag von Burkard von Mengersen. Das Mittelbild des Hochaltars stammt von Johann Martin Pictorius (1718) und zeigt die Heilige Familie. Auf der rechten Seite im Innenraum befindet sich das Epitaph für Hermann von Mengersen aus dem Jahr 1585.
[Bearbeiten] Schloss Rheder
Das Schloss in Rheder wurde im Jahr 1750 erbaut und befindet sich zwischen der Nethe im Westen und der Vorburg im Osten, in der sich die Brauerei befindet. Im linken Flügel des Schlosses befindet sich die Hauskapelle.
[Bearbeiten] Antoinettenburg
Das zwischen Rheder und Erkeln auf dem Herzberg gelegene Vorwerk wurde nach Sophie-Antoinette geb. Freiin Spiegel zum Desenberg benannt. Im Volksmund wird dieses Gebäude Nettenburg genannt.
[Bearbeiten] Trompetersprung
Der Trompertersprung, eine abschüssige Felswand oberhalb der Nethe in Richtung Brakel, wird im Volksmund mit einer Sage aus dem dreißigjährigen Krieg verbunden. Ein von Adolf Freiherr Spiegel von und zu Peckelsheim gestifteter Gedenkstein mit Bronzeplatte wurde an dieser Stelle errichtet. Die Sage lautet:
In jener Zeit, da Raub und Haß und Schwert,
Dreimal zehn Jahre das Deutsche Vaterland verheert,
Da lebt in Rheders stiller Hütte
Ein Mann in seiner Kindermitte,
Der Behler hieß, der redlich und mit Fleiß
Die seinen nährt, er war ein bied´rer Greis.
Einst riß ihn aus der Gattin Arm
Der Feinde wilde Reiterschwarm
Schon stand das Dorf in voller Glut
Vergossen war der Armen Blut.
Als Mann sprach Behler, fleht und bat,
Abwendend klug noch manche böse Tat.
Da ward ihm Feind der schwarzen Taten schwärzesterTäter,
Ein Bösewicht, er dient dem Feinde als Trompeter.
Sein Harnisch deckt ein Tigerherz.
Raub ward ihm Lust und Morden Scherz.
Voll Wut griff er des Greises Hand,
Und an des Rosses Schweif ihn band
Als wollt er ihn zur größ´ren Qual
Totschleifen über Berg und Tal.
Doch plötzlich wärmte Jünglingsblut
Des braven alten Landmanns Mut.
Er riß sich los mit starker Hand
Und hier an diesem Abgrundsrand,
Stieß er hinab mit kräft´gem Stoß
Den Wüterich und sein schnaubend Roß.
So ward der kühne Mut des Mannes höchster Schatz
Durch ihn geweiht, heißt noch "Trompetersprung"der Platz.
Oft, in stiller Mitternacht,
Wenn hier der Wand´rer einsam wacht,
Wenn horchend holden Nachtigallen
Er auch der Welle lauscht, die sich am Felsen bricht,
Dann hört er banges Sterbelallen
Es ist der Geist von jenem Bösewicht
Oft klingt es wie Trompetenklang
Und oft wie Uhu´s Grabgesang.
Das Gedicht stammt von Pfarrer Joh. Franziskus Springer (gest. 1814).
[Bearbeiten] Wirtschaft
In Rheder befindet sich die über 300 jährige Schloßbrauerei Rheder mit ca. 25 Mitarbeitern. Gegründet wurde sie im Jahr 1686. Pro Jahr werden in dieser Brauerei 30000 Hektoliter gebraut. Dazu zählen Rheder-Pils, Rheder-Export, Husaren-Trunk, Annen-Dunkel, Bock und Doppelbock. Die Braugerste wird im angeschlossenen Gut angebaut. Zum Gut zählen 2.3 km² landwirtschaftliche Fläche und 4.7 km² Wald.
[Bearbeiten] Vereine
Die folgenden Vereine sind in Rheder vorhanden:
St. Michael-Schützenbruderschaft Rheder e.V., gegr. 1625, die Freiwillige Feuerwehr Rheder, gegr. 1934, die Kath. Frauengemeinschaft St. Katharina Rheder, gegr. 1951, der Sportverein SSV Rheder- Riesel e.V., gegr. 1975, der Eggegebirgsverein Abteilung Rheder, gegr. 1981 und die KLJB Katholische Landjugend Bewegung, gegr. 1998