Roger Moore
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Sir Roger George Moore (* 14. Oktober 1927 in London, Großbritannien) ist ein britischer Schauspieler. Moore spielte in den 1970er- und 1980er-Jahren in sieben Filmen den britischen Geheimagenten James Bond.
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[Bearbeiten] Leben
Der Sohn eines Polizisten wollte ursprünglich Zeichner werden. Ab 1941 besuchte er eine Londoner Kunstschule und arbeitete anschließend für ein Trickfilmstudio. 1944 leistete er seinen Wehrdienst beim britischen Militär und kämpfte im Zweiten Weltkrieg.
Ende der 1940er-Jahre übernahm Moore mehrere kleine Statistenrollen beim Film und beschloss daraufhin, Schauspieler zu werden. Nach einem Studium an der Royal Academy of Dramatic Art ging er 1953 in die Vereinigten Staaten, wo er u.a. in den Fernsehproduktionen Ivanhoe und Maverick zu sehen war.
Mit der Rolle des Gentleman-Detektivs Simon Templar in der gleichnamigen Erfolgsserie (1962-1969) wurde Moore endgültig berühmt und wohlhabend. Es folgte 1971/72 an der Seite von Tony Curtis die Hauptrolle in der Kult-Fernsehserie Die Zwei, die zwar in den Vereinigten Staaten floppte, aber in Europa sehr erfolgreich war.
Nachdem Moore durch seine Fernsehserien bekannt geworden war, etablierte er sich auch als Leinwandstar, als er 1973 für Leben und sterben lassen die Rolle des Geheimagenten James Bond übernahm. Es folgten die Filme Der Mann mit dem goldenen Colt (1974), Der Spion, der mich liebte (1977), Moonraker (1979), In tödlicher Mission (1981), Octopussy (1983) und Im Angesicht des Todes (1985). Als er die Rolle zum letzten Mal verkörperte, war er bereits knapp 58 Jahre alt.
Während seiner Bond-Ära spielte Moore auch in etlichen anderen Filmen Hauptrollen, wobei das Katastrophendrama Gold (1974), die Kriegsabenteuerfilme Die Wildgänse kommen (1978) und Die Seewölfe kommen (1980) sowie die Actionkomödie Auf dem Highway ist die Hölle los (1981) die erfolgreichsten dieser Nicht-Bond-Filme waren. Gelegentlich zeigte Moore, dass seine schauspielerischen Fähigkeiten ihn zu mehr befähigten, als „nur“ den smarten Frauenhelden und Abenteurer darzustellen: So überzeugte er 1970 in dem Psychodram „Ein Mann jagt sich selbst“ in einer Doppelrolle als biederer Angestellter und Familienvater und als dessen rücksichtsloses und hemmungsloses Alter ego, spielte in dem Actionfilm Sprengkommando Atlantik (1980) als zynischer und exzentrischer Antiterrorspezialist, der Frauen hasst, aber Katzen, Sticken und Scotch liebt - und war glaubwürdig als verängstigter und hilfloser Psychiater in dem Psycho-Thriller Das nackte Gesicht (1984).
Nach seinem Ausstieg als James Bond zog sich Moore nach und nach aus dem Filmgeschäft zurück und betätigte sich stattdessen - seit 1991 - engagiert als UNICEF-Botschafter. Heute lebt Roger Moore in Crans-Montana (Schweiz) sowie Monaco. Er ist in vierter Ehe mit Kristina Tholstrup verheiratet und hat drei Kinder.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Roger Moore erhielt im Laufe der Jahrzehnte diverse Preise und Ehrungen. So bekam er 1967 vom Spanischen Fernsehen den Ondas Award als Bester Schauspieler in einer internationalen TV-Serie (für „Simon Templar“), wurde 1972 - gemeinsam mit Serienpartner Tony Curtis - für „Die Zwei“ als „Bester Schauspieler“ in einer ausländischen Fernsehserie vom Französisches Fernsehen ausgezeichnet und erhielt 1980 in Hollywood einen Golden Globe als World Film Favourite. Für sein Lebenswerk bekam er in Deutschland 1991 einen BAMBI und 1992 die Goldene Kamera, in Italien 1995 den Tele Gatto sowie einen Lifetime Achievement Award 1997 beim 2. jährlichen Filmfestival in Palm Springs (USA), 2001 beim Internationalen Filmfestival in Jamaika und 2002 beim Film- und Fernsehfestival von Monte Carlo. Für sein soziales Engagement wurde er 1999 in Großbritannien zum Commander of the British Empire ernannt, erhielt 2003 in Deutschland das Bundesverdienstkreuz und wurde im selben Jahr in Großbritannien zum Ritter geschlagen (und ist seitdem SIR Roger Moore).
[Bearbeiten] Filmografie (Auswahl)
- 1945: Perfect Strangers
- 1945: Caesar and Cleopatra
- 1948: Dr. Johnsons Heimkehr
- 1948: Der Superspion
- 1950: Vater der Braut
- 1953: Die Wasserprinzessin
- 1953: Polizei greift ein
- 1954: Damals in Paris
- 1954: Unterbrochene Melodie
- 1955: Des Königs Dieb
- 1955: Diane – Kurtisane von Frankreich
- 1956: Ivanhoe
- 1959: Madonna mit den zwei Gesichtern
- 1959: The Alaskans
- 1959: Jenseits des Ruwenzori
- 1960: Maverick
- 1960: Das Gold der sieben Berge
- 1961: Der Raub der Sabinerinnen
- 1963: Simon Templar
- 1969: Tödlicher Salut
- 1970: Ein Mann jagt sich selbst
- 1971: Die Zwei
- 1972: James Bond 007 - Leben und sterben lassen
- 1973: Gold
- 1974: James Bond 007 - Der Mann mit dem goldenen Colt
- 1975: Bleib mir ja vom Leib
- 1975: Brüll den Teufel an
- 1977: James Bond 007 - Der Spion, der mich liebte
- 1978: Die Wildgänse kommen
- 1979: James Bond 007 - Moonraker
- 1979: Flucht nach Athena
- 1979: Die Seewölfe kommen
- 1979: Sprengkommando Atlantik
- 1980: Sunday Lovers
- 1981: James Bond 007 - In tödlicher Mission
- 1981: Auf dem Highway ist die Hölle los
- 1983: James Bond 007 - Octopussy
- 1983: Der Fluch des rosaroten Panthers
- 1984: Das nackte Gesicht
- 1985: James Bond 007 - Im Angesicht des Todes
- 1989: Bullseye
- 1989: Agenten leben einsam
- 1990: Feuer, Eis & Dynamit
- 1993: Der Mann, der niemals starb
- 1996: The Quest
- 1997: Spiceworld
- 2002: Boat Trip
- 2005: Victor
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Roger Moore im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Roger Moore in der Internet Movie Database
Sean Connery (1962 bis 1967, 1971 und 1983) | George Lazenby (1969) | Roger Moore (1973 bis 1985) | Timothy Dalton (1987 und 1989) | Pierce Brosnan (1995 bis 2002) | Daniel Craig (seit 2006)
Personendaten | |
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NAME | Moore, Roger |
KURZBESCHREIBUNG | englischer Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 14. Oktober 1927 |
GEBURTSORT | London, Großbritannien |