Rometsch
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Die Firma Karosserie Friedrich Rometsch in Berlin-Halensee war eine alteingesessene Karosseriebaufirma, die sich mit dem Einkleiden von Kraftfahrzeug-Fahrgestellen und deren Umbauten einen Namen machte.
Das 1924 gegründete Unternehmen nahm seinerzeit teil an der damaligen Sitte, dass Autokunden bei einem Fahrzeughersteller nur ein motorisiertes Chassis erwarben und sich dieses anschließend bei einem Kutschen- oder Wagenbauer nach ihren Vorstellungen mit einer Karosserie einkleiden ließen. Diese Gebräuche endeten in den 1930er Jahren, als es üblich wurde, bei den Automobilwerken komplette Autos zu kaufen.
Rometsch wurde in den frühen 1950er Jahren gleich zweimal bekannt, als das Unternehmen eine der ersten Cabrio-Versionen von VW Käfern herstellte, und als es für den Taxiverkehr eine Verlängerung des Käfer-Chassis um ca. 30 Zentimeter und den Einbau hinterer Türen anbot.
Sowohl die Rometsch-Cabrios als auch die wenigen Viertürer-Taxi-Käfer sind heute nahezu unbezahlbar und in festen Liebhaberhänden. Das, was Rometsch bereits in den 1950er Jahren realisierte, war in seiner Meidung seitens VW letztlich Grund für das Ende der Käfer-Produktion: als der mexikanische Staat für Taxis vorschrieb, dass sie vier Türen haben müssen, war dies das Aus für die letzte Käfer-Fertigung im Werk Puebla in Mexiko, siehe auch den Artikel VW Käfer.
Die Firma Rometsch war noch bis zum Jahr 2000 aktiv und befasste sich unter anderem mit der individuellen Karosserie-Herstellung von Omnibussen für Reiseunternehmer. In den letzten Jahren fokussierte man sich eher auf die Instandsetzung von Unfallfahrzeugen. Heute ist das Unternehmen nicht mehr existent.
Johannes Beeskow war der namhafte Konstrukteur bei Rometsch, der dann nach seiner Zeit bei Rometsch seit Mitte der 1950er Jahre auf zwanzig Jahre lang Leiter der Technischen Entwicklung bei Karmann in Osnabrück war.